Von Ambar Warrick
Investing.com - Die breiteren asiatischen Aktienmärkte konnten sich am Freitag im Vorfeld wichtiger US-Inflationsdaten von ihren jüngsten Kursverlusten erholen. Dennoch steuerte der Großteil der asiatischen Märkte aufgrund von Befürchtungen über eine globale Rezession und steigende Zinssätze auf wöchentliche Verluste zu.
Der Hang Seng war mit einem Plus von 2,3 % der Tagesgewinner, da immer mehr Marktteilnehmer damit rechnen, dass die Regierung von Hongkong dem Beispiel Pekings folgen und die Coronamaßnahmen weitestgehend zurückfahren wird.
Mit einem Anstieg von fast 6 % übertraf der Hang Seng die zweite Woche in Folge auch seine asiatischen Pendants deutlich.
Der chinesische Blue-Chip-Index Shanghai Shenzhen CSI 300 notierte knapp 0,1 % höher und wird die Handelswoche ebenfalls mit einem Plus von 2,6 % abschließen. Der Shanghai Composite kann in dieser Woche immerhin ein Plus von 1,4 % verzeichnen, da China mehrere Coronamaßnahmen und Testanforderungen zurückgenommen hat.
Dieser Schritt nährte die Hoffnung auf eine breitere Öffnung in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt, die mit zunehmenden öffentlichen Unruhen und einer sich verschlechternden Wirtschaftslage zu kämpfen hat.
Die jüngsten Wirtschaftsdaten zeigen jedoch, dass das Land noch einen langen Weg der Erholung vor sich hat. Die Inflation in China ging im November erneut zurück, wobei die Wirtschaftstätigkeit insgesamt schrumpfte.
Andere asiatische Börsen legten ebenfalls zu. Japans Nikkei 225-Index legte um 1,2 % zu, während der Taiwan Weighted-Index und Südkoreas KOSPI um 1 % bzw. 0,7 % stiegen.
Der Blick richtet sich nun auf die bevorstehenden US-Inflationsdaten, die mehr Aufschluss über den möglichen geldpolitischen Kurs der Fed geben dürften.
Zudem werden heute die Daten zum US-amerikanischen Erzeugerpreisindex erwartet. Es wird erwartet, dass die Inflation im verarbeitenden Gewerbe im November weiter zurückgegangen ist. Auch der Verbraucherpreisindex, der nächste Woche veröffentlicht wird, dürfte einen ähnlichen Trend ankündigen.
Die Märkte bleiben jedoch vorsichtig, sollte es Anzeichen dafür geben, dass die Inflation hartnäckig bleibt. Das könnte die Fed zu einer hawkischeren Haltung bewegen. Zwar wird erwartet, dass die Zentralbank in der kommenden Woche die Zinsen um relativ geringe 50 Basispunkte anheben wird, doch hat sie davor gewarnt, dass der Zinszyklus angesichts der hartnäckigen Inflation länger als erwartet andauern könnten.
Ein solches Szenario ist negativ für die asiatischen Märkte, die im bisherigen Verlauf bereits mit steigenden US-Zinsen zu kämpfen hatten.
Die technologielastigen Börsen in Asien schnitten in dieser Woche am schlechtesten ab, da der Sektor durch Warnungen vor einer möglichen Rezession in den USA 2023 in Mitleidenschaft gezogen wurde. Der KOSPI und der Taiwan Weighted Index schließen die Handelswoche mit einem Minus von jeweils fast 2 % ab.
Die indischen Aktienmärkte tendierten am Freitag ins Minus, wobei die Indizes Nifty 50 und BSE Sensex 30 eine schwache Wochenperformance zeigten. Grund dafür waren erneute Zinsanhebungen durch die Reserve Bank und die Ankündigung weiterer Maßnahmen zur Bekämpfung der hohen Inflation.