Investing.com - Chinas größtes Brokerhaus CITIC Securities Co Ltd (SS:600030) hat angesichts wachsender, riesiger Verluste an den lokalen Aktienmärkten Leerverkäufe für einige Kunden eingeschränkt. Das berichtet Bloomberg heute unter Berufung auf vertrauliche Quellen.
Dem Bloomberg-Bericht zufolge hat der staatliche Vermögensverwalter Anfang der Woche auf Anweisung der chinesischen Aufsichtsbehörden Leihgeschäfte mit Aktien für Privatanleger eingestellt und auch die Anforderungen für institutionelle Kunden erhöht.
Der Bericht erscheint vor dem Hintergrund, dass die chinesischen Aktienmärkte ihre Talfahrt aus 2023 bisher auch im neuen Jahr fortgesetzt haben. Bislang gibt es kaum Anzeichen auf eine Verbesserung des Wirtschaftswachstums. So ist es auch nicht verwunderlich, dass der Blue-Chip-Index Shanghai Shenzhen CSI 300 2023 zu den weltweiten Indizes mit der schlechtesten Performance gehört.
Die chinesische Führung hat stets versucht, Leerverkäufe in Zeiten erhöhter Volatilität einzuschränken. So wurden beispielsweise erst im vergangenen Oktober die Regeln für Leerverkäufe verschärft, um eine Krise an den Aktienmärkten zu verhindern.
Wahrscheinlich hat Peking auch deshalb seine vier großen staatlichen Brokerhäuser angewiesen, lokale Aktien durch den Kauf von ETFs auf dem freien Markt zu stützen. Diese Maßnahme scheint dann auch Wirkung zu zeigen, denn die wichtigsten chinesischen Indizes konnten sich gestern von ihren mehrjährigen Tiefstständen deutlich erholen.
Allerdings dürften die staatlichen Vermögensverwalter nur begrenzten Spielraum haben, um die chinesischen Märkte weiterhin zu unterstützen. So hat die US-Ratingagentur Fitch in diesem Monat der vier großen chinesischen Vermögensverwalter herabgestuft. Drei der vier Unternehmen wurden zudem auf eine weitere Herabstufung vorbereitet, da die Analysten mit begrenzter staatlicher Unterstützung und einer weiteren Verschlechterung der Situation auf dem chinesischen Immobilienmarkt rechnen.
Der Großteil der Anleger hat derweil von Peking gezieltere fiskalische Maßnahmen gefordert, um die Wirtschaft zu stützen und die Stimmung an den Märkten zu verbessern. Jedoch hat sich die chinesische Führung bei ihren Konjunkturmaßnahmen bisher weitgehend zurückgehalten.
Nach dem Bloomberg-Bericht haben die chinesischen Märkte ihre Tagesgewinne kurzzeitig wieder abgegeben und mussten nach den schwächer als erwartet ausgefallenen Daten zum Bruttoinlandsprodukt für das 4. Quartal dennoch starke Verluste hinnehmen.
Auch die jährlichen Wachstumszahlen schrammten nur knapp an dem von Peking gesetzten Ziel von 5 % vorbei. Allerdings ist dieser Erfolg auch nur erreicht worden, weil man von einer niedrigeren Basis für den Vergleich ab 2022 herangezogen hat. Die Anlegerstimmung gegenüber China bleibt bisweilen angesichts des Ausbleibens der wirtschaftlichen Erholung nach der Coronapandemie mehr als gedämpft. Jüngste Daten zeigen sogar, dass das Land immer noch mit einer Deflation zu kämpfen hat.
Die schwachen Daten sorgten infolgedessen dafür, dass der CSI 300 um 0,3 % sank und nur knapp über einem 5-Jahres-Tief verharrt, während der Shanghai Composite sogar um 0,5 % nachgibt. Der Hongkonger Hang Seng Index verliert aktuell 0,3 % aufgrund von Verlusten bei den Festlandaktien.
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