Von Ambar Warrick
Investing.com - Die chinesischen Aktienmärkte notierten am Mittwoch im Minus. Vor allem für Technologiekonzerne war es kein guter Handelstag. Sie erlitten weitere Verluste, nachdem die USA neue Exportbeschränkungen für Halbleiterlieferungen nach China verhängt hatten. Der südkoreanische Aktienmarkt entwickelte sich dagegen positiv, nachdem einige lokale Unternehmen von den Beschränkungen ausgenommen wurden.
Chinas Bluechip-Index Shanghai Shenzhen CSI 300 verlor 1,6 %, während der Shanghai Composite-Index mit 1,4 % im Minus notierte. Aktien von Chipherstellern und Unternehmen, die in diesem Sektor tätig sind, verzeichneten die stärksten Rückgänge. Die USA haben letzte Woche Beschränkungen verhängt, die chinesischen Unternehmen den Zugang zu bestimmten in den USA hergestellten Chips verwehren.
Das Weiße Haus hat am Dienstag einige Ausnahmen angekündigt, hauptsächlich Offshore-Unternehmen mit Niederlassungen in China. Aber die lokalen Chipherstellungskapazitäten des Landes scheinen jetzt durch die neuen Beschränkungen stark behindert zu werden.
Verluste bei Technologieaktien schwappten auch auf Hongkong über. Der Hang Seng-Index stürzte um 2,4 % auf ein 11-Jahres-Tief ab. Angesichts der Schlüsselrolle Chinas bei der Herstellung von Elektronik befürchteten die Marktteilnehmer auch mögliche Störungen in den Lieferketten.
Auf der anderen Seite stieg der südkoreanische KOSPI-Index um 0,3 %, nachdem die USA zwei lokale Unternehmen benannt hatten, die von den neuen Beschränkungen ausgenommen sind. Der Chiphersteller SK Hynix (KS:000660) und der Technologiekonzern Samsung Electronics (KS:005930) dürfen in den USA hergestellte Chips an ihre Fabriken in China exportieren. Beide Unternehmen notierten deutlich im Plus.
Dennoch begrenzte eine hohe Zinserhöhung durch die Bank of Korea die Gewinne. Damit will die Notenbank die Inflation weiter eindämmen und den Won stützen.
Die breiteren asiatischen Märkte rührten sich kaum von der Stelle. Vor einer ganzen Reihe von relevanten Konjunkturdaten, die in dieser Woche anstehen, machte sich Zurückhaltung breit. Die in dieser Woche anstehenden chinesischen Handels- und Inflationsdaten werden mehr Aufschluss über eine mögliche Erholung in Asiens größter Volkswirtschaft geben.
US-Inflationsdaten, die heute und morgen fällig sind, werden voraussichtlich in die Pläne der Fed zur Anhebung der Zinssätze einfließen und wahrscheinlich eine starke Reaktion an den Märkten auslösen.
Die Anleger suchen zudem im neusten September-Protokoll der Fed nach Hinweisen auf das weitere Vorgehen der Bank.
Die restriktive Haltung der Fed hat die asiatischen Märkte in diesem Jahr stark belastet. Denn steigende Zinsen lassen risikoorientierte Anlagen weniger attraktiv erscheinen.