Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte handelten am Mittwoch höher, wenn auch mit geringerer Dynamik als am Dienstag. Dabei half der steigende Optimismus über die baldige Verfügbarkeit von Coronavirus-Impfstoffen.
Gegen 9:35 Uhr handelte der DAX in Deutschland um 0,2% höher, der CAC 40 in Frankreich stieg um 0,5%, während der britische FTSE-Index um 0,5% kletterte.
Die abnehmende politische Unsicherheit in den USA stärkt das Vertrauen der Märkte, da der designierte Präsident Joe Biden den Machtwechsel offiziell eingeleitet hat.
Der wichtigste Faktor war jedoch der wachsende Optimismus, dass Impfstoffe zur Behandlung von Covid-19 bald verfügbar sein werden. AstraZeneca (LON:AZN) gab am Montag positive Ergebnisse für seinen Impfstoffkandidaten bekannt. Pfizer (NYSE:PFE) und BioNTech (NASDAQ:BNTX) haben bereits eine Notfallzulassung für ihr Medikament beantragt, während Moderna (NASDAQ:MRNA) letzte Woche mitteilte, dass der Antrag voraussichtlich in den kommenden Wochen erfolgen wird.
Funktionsfähige Impfstoffe werden dringend benötigt, vor allem nachdem die jüngsten europäischen PMI-Daten auf eine Double-Dip-Rezession hinwiesen
Einige Regierungen haben bereits mit der Lockerung der Lockdown-Maßnahmen vor dem wichtigen Weihnachtsgeschäft begonnen. Bundeskanzlerin Angela Merkel dürfte wohl eine weitere Verschärfung der Coronavirus-Beschränkungen bis mindestens 20. Dezember forcieren. In Anbetracht der Rekordzahl von Todesfällen nicht die schlechteste Idee.
Die Aktien von Babcock International brachen um 8,4% ein, nachdem der britische Maschinenbaukonzern einen Rückgang des Gewinns vor Steuern für die erste Hälfte des Geschäftsjahres 2021 verzeichnete. Die Pandemie verursachte höhere Kosten als erwartet.
Die Aktien von Virgin Money fielen um fast 10%, nachdem der britische Finanzdienstleistungskonzern eine Wertminderung in Höhe von 501 Millionen Pfund (669,54 Millionen USD) hinnehmen musste. Der Grund dafür ist die erwartete Zunahme fauler Kredite.
Der europäische Datenkalender ist am Mittwoch weitgehend leer, aber vor dem Thanksgiving-Feiertag stehen viele wichtige Zahlen aus den USA an, darunter die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und die zweite BIP-Schätzung.
Die Ölpreise legten am Mittwoch weiter zu, obwohl die Rohöllagerbestände der USA angestiegen sind. Händler setzen jedoch in Erwartung einer raschen Verfügbarkeit von Covid-19-Impfstoffen auf einen künftigen Anstieg der Ölnachfrage.
Die Öllagerbestände der USA stiegen in der vergangenen Woche um 3,8 Millionen Barrel an. Dies geht aus einer Schätzung hervor, die am Dienstagabend vom American Petroleum Institute veröffentlicht wurde. Der offizielle Bericht der Regierung steht um 16.30 Uhr auf der Agenda.
Der Preis für die US-Sorte WTI Öl stieg um 1,5% auf 45,56 Dollar pro Barrel, während der internationale Referenzkontrakt Brent um 1,6% auf 48,52 Dollar kletterte. Beide Terminkontrakte werden zum ersten Mal seit März über der 45-Dollar-Marke gehandelt.
Gold-Futures steigen um 0,3% auf 1.810,30 Dollar je Unze. Am Dienstag testete das Edelmetall zum ersten Mal seit Juli die Marke um 1.800 Dollar. Für den EUR/USD ging es um 0,3% nach oben auf 1,1919 Dollar.