Investing.com – Der Dax, der am Morgen im Sog negativer Vorgaben aus Asien, mit Verlusten in die neue Handelswoche gestartet war, konnte sich bis zum frühen Nachmittag vorarbeiten und ins Plus drehen. Später rutschte der deutsche Leitindex jedoch wieder ab und verzeichnet zur jetzigen Stunde ein dünnes Minus von 0,13% auf 9.644,50 Punkte. In der zweiten Reihe legen der MDax und der TecDax um jeweils 0,18% auf 16.857,47 Zähler und 0,13% auf 1.266,97 Punkte zu.
Der schwache Preisanstieg im Januar am chinesischen Immobilienmarkt und die hohe Verschuldung vieler Bauunternehmen ließen die Kurse deutlich einbrechen. Für eine Anzahl von großen Bauunternehmen werden dieses Jahr rund 350 Mrd. Yuan (rund 57 Mrd. Dollar) Kredit fällig, gerade jetzt wo die Banken die Geldvergabe an den Immobiliensektor deutlich reduziert haben. Der Yuan sackte in Folge auf seinen niedrigsten Stand seit zwei Jahren, während sich der Yen stark aufwertete, was an der Tokioter Börse vorwiegend Exportwerte zu Schaden kam.
Jedoch konnte der deutlich besser ausgefallene Ifo-Geschäftsklimaindex für Februar die Laune der Anleger wieder leicht aufhellen. Der Indikator ist von 110,6 auf 111,3 gestiegen, teilte heute das Ifo-Institut mit. Auch die Bewertung der aktuellen Lage wurde besser als im Januar bewertet. Das entsprechende Barometer notiert bei 114,4 nach 112,4 Punkten im Vormonat. Dagegen sind die Erwartungen leicht von 108,9 auf 108,3 zurückgegangen, bleiben jedoch weiterhin optimistisch ausgerichtet. Vor allem hat sich das Klima im verarbeitenden Gewerbe gebessert. Der Indikator hat von 17,8 auf 19,8 zugenommen. Gegenüber der Entwicklung im Einzelhandel zeigen sich die befragten Unternehmen ebenfalls optimistischer. Der entsprechende Index kletterte deutlich von 4,3 auf 8,4. Im Großhandel und Bauhauptgewerbe hat sich das Geschäftsklima dagegen verschlechtert.
Am Devisenmarkt verlieh der Ifo-Index dem Euro vorübergehend leichten Antrieb auf bis zu 1,3769 US-Dollar. Der EUR/USD-Kurs ist allerdings wieder zurückgegangen und notiert derzeit bei 1,3722.
Des Weiteren hat sich im Euroraum die jährliche Inflation für Januar gegenüber dem Vormonat stabil bei 0,8% gehalten. Die monatliche Inflation betrug minus 1,1%, wie heute die europäische Statistikbehörde (Eurostat) bekanntgab. Am stärksten verteuerten sich Tabak, Elektrizität, Milch, Käse und Eier, während die Preise für Kraftstoffe für Verkehrsmittel weiter zurückgingen.
An den europäischen Aktienmärkten notieren die wichtigsten Leitindexe uneinheitlich. Der FTSE 100 gibt um 0,19% nach, der CAC 40 dagegen legt um 0,17% zu. Auch der Ibex 35 arbeitete sich vor und verzeichnet momentan einen Gewinn von 0,53%. Der FTSE MIB rutscht um 0,32% ab.
Unterdessen hat sich heute der Schatz frisches Kapital zu niedrigeren Zinsen beschaffen. Bei der Auktion unverzinslicher 12-Monate Bonds wurden 1,610 Mrd. Euro zu einer Durchschnittsrendite von 0,0873% zugeteilt. Bei der letzten vergleichbaren Versteigerung hatte der Zins bei 0,1070% gelegen. Das Gesamtvolumen der Emission belief sich auf 2 Mrd. Euro, die einbehaltene Marktpflegequote auf 390 Millionen. Die Überzeichnung lag mit 1,9 um lediglich 0,1 Punkte höher als bei der vorigen Auktion.
Weitere Konjunkturdaten kamen heute aus dem Bauhauptgewerbe. Im Jahr 2013 sind die Auftragseingänge des Sektors gegenüber dem Vorjahr um 1,9% gestiegen, teilte heute das Statistische Bundesamt mit. Die Baunachfrage nahm im Hochbau um 2,2% und im Tiefbau um 1,7 % zu. Auch die Zahl der Beschäftigten im Bausektor stieg um etwa 1,5% oder rund 11.500 Personen. Der Gesamtumsatz der Branche belief sich auf 96,6 Mrd. Euro.
Am Frankfurter Parkett führt die Deutsche Lufthansa weiter die Gewinnerliste im Dax bei einem Plus von 1,17% an. Topwerte im MDax und TecDax sind die Aareal Bank und QSC bei Anstiegen von jeweils 3,13% und 9,50%. Letztere Aktie profitierte nach der Ankündigung der Übernahme von 51% an dem Verschlüsselungsspezialisten FTAPI von positiven Analystenkommentaren.
Größter Verlierer im deutschen Leitindex ist Volkswagen bei einem starken Gewinneinbruch von 6,72%. Belastend wirkten sich die schlechteren Aussichten des Autobauers für 2014 aus. Weitere Flops sind Aurubis und Aixtron bei Abschlägen von jeweils 1,32% und 2,43%.