Investing.com – Der Dax arbeitete sich im Laufe des Vormittags weiter vor. Dem deutschen Leitindex gelang es sogar vor dem hocherwarteten Ergebnis am Abend der Ratssitzung der Federal Reserve Bank ein neues Allzeithoch bei 8.645,90 Punkten zu markieren. Zur jetzigen Stunde notiert der Dax ein Plus von 0,06% auf 14.933,18 Punkte. Der MDax legt momentan um 0,04% auf 14.930,25 Punkte zu und der TecDax steigt um 0,08% auf 1.071,42 Zähler.
Obwohl die Anleger heute gespannt auf das Ergebnis der Ratssitzung der Federal Reserve Bank warteten, verhalf die allgemeine Kauflaune in Frankfurt zu steigenden Börsenkursen. Da die Veröffentlichung des Sitzungsergebnisses erst am Abend nach europäischem Aktienhandelsschluss erfolgt, ist erst ab Donnerstag mit einer Reaktion zu rechnen. Seit Monaten sorgen Spekulationen um ein erstes Tapering des milliardenschweren monatlichen Anleihekaufprogramms für Unruhe an den Märkten. Börsianer befürchten eine Reduzierung der massiven Liquiditätsspritzen von denen insbesondere die Aktienmärkte profitiert haben und destabilisierende Effekte für die globale Wirtschaft.
Die Bank of England hat indes beschlossen diesen Monat ihre Geldpolitik unverändert zu belassen. Das britische Bond-Ankauf-Programm und der Leitzins sollen weiter bei jeweils 375 Mrd. Pfund und einem Rekordtief von 0,5% bleiben.
Für Auftrieb an der Börse dürften starke Wachstumsaufsichten für Deutschland in 2014 seitens des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) gesorgt haben. Das Bruttoinlandsprodukt soll der heute veröffentlichten Prognose zufolge in diesem Jahr zwar nur um 0,4% wachsen, doch 2014 gleich um 1,7% zulegen. Wesentlicher Antriebsfaktor würden wieder anziehende Konsumausgaben sein, hieß es. Auch die Exporte dürften wieder zunehmen, sobald sich die Wirtschaftslage am wichtigen US-Absatzmarkt wieder aufhellt.
Das Rheinisch Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung geht für 2014 sogar von einem Plus von 1,9% aus. Der Bundesverband Deutscher Banken seinerseits geht für dieses Jahr von einem Wirtschaftswachstum von 0,6% und für nächstes Jahr von 1,7% aus.
Zum anderen ist im Euroraum die Produktion im Baugewerbe im Juli gegenüber dem Vormonat um 0,3% gestiegen, teilte heute das europäische Statistikamt Eurostat mit. IN der gesamten EU zog die die Produktion in der Baubranche etwas stärker um 0,7% an. Im Vorjahresvergleich fiel die Wachstumsrate allerdings bei minus 1,2% in der Währungsunion und minus 1,1% in der EU negativ aus.
Unterdessen sind in den USA im August die Wohnbaubeginne lediglich um 0,9% auf annualisiert 891.000 gewachsen, wie heute das US-Handelsministerium mitteilte. Die Zahl fiel unter den Erwartungen der von Reuters befragten Analysten aus, die mit einem Plus auf 917.000 ausgegangen waren. Gleichzeitig sind die Baugenehmigungen in den USA im selben Monat um 3,8% auf 918.000 gefallen und haben somit ebenfalls die Markterwartungen verfehlt, die bei 950.000 lagen. Die schwachen Zahlen wurden den hohen Zinssätzen der US-Hypotheken zugeschrieben. Seitdem mit einem Ausstieg aus dem QE3 Programm der Fed spekuliert wird, sind die Zinsen stark angestiegen.
Am Kapitalmarkt hat heute der Schatz bei einer Auktion zweijähriger Anleihen insgesamt 4,22 Mrd. Euro für eine Rendite von 0,22% zugeteilt. Der Zins lag leicht unter den 0,23%, die der Schatz bei der letzten vergleichbaren Versteigerung am 21. August bieten musste. Die Überzeichnung lag bei 1,6.
Auch Portugal hat sich heute frisches Geld am Finanzmarkt besorgt. Das Krisenland musste allerdings deutlich höhere Zinsen zahlen. Bei der Auktion von 18-Monatsbonds musste der Staat den Investoren einen Zins von 2,293% bieten. Bei der letzten vergleichbaren Versteigerung im Juni hatte die Rendite noch bei 1,603% gelegen. Für 3-Monats-Schuldtitel verlangten die Anleger einen Zins von 0,766% gegenüber den 1,081% am 21. August. Insgesamt teilte die portugiesische Schuldenagentur 1,25 Mrd. Euro zu.
An den europäischen Aktienmärkten notieren die wichtigsten Leitindexe zur jetzigen Stunde zum größten Teil mit Gewinnen. Nur der FTSE 100 verbucht zurzeit ein leichtes Minus von 0,09%. Der CAC 40 legt dagegen um 0,36% zu, der Ibex 35 steigt um 0,54% und der FTSE MIB rückt minimal um 0,05% vor.
Am Frankfurter Parkett ist ThyssenKrupp Topwert im Dax bei einem Plus von 1,72%. Topwerte im MDax und TecDax sind Gildemeister und ADVA Optical Networking bei Anstiegen von jeweils 2,59% und 3,89%.
Auf der Verliererliste stehen derzeit K+S, Südzucker und XING bei Abschlägen von jeweils 2,90%, 1,71% und 2,09%.