Von Peter Nurse
Investing.com - Europas Börsen dürften am Dienstag aufgrund von Anzeichen für Fortschritte im Hinblick auf weitere US-Konjunkturmaßnahmen höher eröffnen, während die Sorgen rund um die durch Privatanleger ausgelöste Volatilität nachlassen.
Gegen 08.00 Uhr MEZ legte der DAX Future in Deutschland um 0,2% zu, der CAC 40 Future in Frankreich stieg um 0,7% und der FTSE 100 Future in Großbritannien gewann 0,5%.
US-Präsident Joe Biden traf sich am Montagabend mit zehn republikanischen Senatoren, um deren Vorschlag für ein abgespecktes Covid-19-Konjunkturpaket zu besprechen - ein begrüßenswertes Signal für die parteiübergreifende Zusammenarbeit in Washington.
Dennoch bestand Biden darauf, das von ihm im Januar vorgeschlagene 1,9 Billionen Dollar schwere Corona-Hilfspaket auch so umzusetzen.
Die Aussicht auf eine baldige Verabschiedung dieses Pakets beflügelte die globalen Märkte ebenso wie die Hoffnung, dass die wirtschaftliche Erholung bald einsetzen könnte: die Impfungen werden trotz des schleppenden Starts in Kontinentaleuropa fortgesetzt, und die Neuinfektionen und Todesfälle gehen als Reaktion auf die Lockdowns langsam zurück.
Für weiteren Optimismus sorgten Anzeichen dafür, dass sich die jüngsten Marktturbulenzen infolge der Angriffe von Kleinanlegern auf Hedgefonds bei stark geshorteten Aktien möglicherweise wieder beruhigen.
Die GameStop-Aktie (NYSE:GME), die im Mittelpunkt der Protestaktion der letzten Woche stand, rutschte am Montag um 30% ab und setzte ihre Talfahrt auch im vorbörslichen Handel am Dienstag fort. Auch Silber, das am Montag stark nachgefragt war, ist bislang am Dienstag um über 2% gefallen.
In Sachen Berichtssaison gewähren am Dienstag der Ölkonzern BP (NYSE:BP), Siemens Energy (DE:ENR1n) und das schwedische Telekommunikationsunternehmen Tele2 (ST:TEL2b) Einblick in ihre Bücher.
Konjunkturseitig stehen am Dienstag die vorläufigen Wachstumszahlen für das vierte Quartal in der Eurozone an, die voraussichtlich bestätigen werden, dass die Wirtschaft in der Region im Jahresvergleich geschrumpft ist.
Die Ölpreise legten am Dienstag an, unterstützt von Meldungen, wonach die großen Ölproduzenten im Januar trotz steigender Preise ihre Produktion nur zurückhaltend erhöht haben.
Die am Dienstag zur Veröffentlichung anstehenden Daten zum US-Ölangebot durch das American Petroleum Institute werden mit Spannung erwartet, insbesondere nach dem starken Rückgang in der letzten Woche, während der Gemeinsame Technische Ausschuss der OPEC+ über die Lage am Ölmarkt beraten wird.
Der Preis für die US-Sorte WTI stieg um 1,1% auf 54,15 Dollar pro Barrel, während der Brent-Preis um 1,1% auf 56,98 Dollar kletterte.
Der Gold-Future sank um 0,4% auf 1.857,40 Dollar je Unze, während sich der Silber-Future nach gestrigen Höhenflug um 5% auf 27,85 Dollar eine Verschnaufpause genehmigte. Der EUR/USD notierte 0,1% höher bei 1,2071 Dollar.