Von Peter Nurse
Investing.com - Nach dem Videogipfel zwischen US-Präsident Joe Biden und dem chinesischen Staatschef Xi Jinping sowie den steigenden Covid-19-Fällen in der Region dürften es die Anleger am europäischen Aktienmarkt am Dienstag zunächst ruhig angehen lassen.
Gegen 08.05 Uhr MEZ notierte der DAX Future in Deutschland 0,1% höher, der CAC 40 Future in Frankreich fiel um 0,1% und der FTSE 100 Future in Großbritannien zeigte sich praktisch unverändert.
Die wichtigsten Aktienindizes in Europa erhielten weitgehend positive Vorgaben aus Asien. So stieg der Hang Seng Index in Hongkong um mehr als 1 %, nachdem sich die Staats- und Regierungschefs der USA und Chinas zum intensivsten Austausch zwischen den beiden Ländern seit Bidens Amtsantritt im Januar getroffen hatten.
Zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt gibt es nach wie vor zahlreiche Reibungspunkte, doch die öffentlichen Erklärungen im Anschluss an das Treffen stimmten optimistisch, dass diese ausgeräumt werden können, was wiederum Risikoanlagen zugute kommt.
Allerdings dürften sich die Zuwächse am Dienstag in Europa in Grenzen halten, denn der alte Kontinent ist erneut zum Epizentrum der Covid-Pandemie geworden. Aus diesem Grund erwägen einige Länder, dem Beispiel Österreichs und der Niederlande zu folgen und in der Vorweihnachtszeit erneut Restriktionen einzuführen.
Darüber hinaus nehmen die Spannungen in der Ukraine zu: die USA warnten, dass Russland Truppen an der Grenze aufstellt, während sich die NATO bereit erklärt hat, die Souveränität des Landes zu verteidigen.
Unternehmensseitig stehen Quartalsergebnisse von Unternehmen wie Imperial Brands (OTC:IMBBY), Bouygues (PA:BOUY) und Vodafone (NASDAQ:VOD) auf der Agenda. In Großbritannien ging die Arbeitslosenquote im September von 4,5 % im Vormonat auf 4,3 % zurück, während sich die Zahl der Anträge auf Arbeitslosenunterstützung im Oktober um fast 15.000 verringerte, was darauf hindeutet, dass das Ende des Kurzarbeiterprogramms der Regierung nicht zu einer dramatischen Verschlechterung auf dem Arbeitsmarkt geführt hat.
Im weiteren Verlauf der Sitzung rücken die Zahlen zur Beschäftigung und zum BIP der Eurozone für das dritte Quartal in den Blickpunkt.
Nach den jüngsten Verlusten erholten sich die Rohölpreise am Dienstag wieder, obwohl die Befürchtung eines Nachfragerückgangs nach dem Anziehen der Covid-19-Fälle, vor allem in Europa, die Gewinne begrenzen dürfte.
Die Befürchtung einer sinkenden Nachfrage geht einher mit der Erwartung eines steigenden Ölangebots. In der vergangenen Woche hatten die US-Energieunternehmen zum dritten Mal in Folge mehr Öl- und Erdgas-Anlagen in Betrieb genommen, was den Fokus der Ölmarktbeobachter auf die Veröffentlichung der US-Rohöllagerdaten des American Petroleum Institute später am Tag lenkt.
Gegen 08.05 Uhr MEZ notierte der US-Rohölpreis 1% höher bei 80,51 Dollar pro Barrel, während der Preis für die Nordseesorte Brent um 1,3% auf 83,10 Dollar stieg. Beide Kontrakte verbuchten in der vergangenen Woche das dritte Wochenminus in Folge.
Für den Gold-Future ging es moderat nach oben auf 1.866,65 Dollar je Unze und der EUR/USD stieg um 0,1% auf 1,1377.
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