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Die NVIDIA-Aktie kletterte 2019 bisher um 59 % – wird sie 2020 noch weiter steigen?

Veröffentlicht am 03.12.2019, 16:53
Aktualisiert 03.12.2019, 17:06
© Reuters.
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NVIDIA (WKN: 918422) entwickelt und verkauft Grafikkarten (Graphics Processing Unit, kurz GPU) für Unterhaltungs- und Unternehmenselektronik sowie Komponenten für System-on-Chip-Computer, die in Mobilgeräten und Autos zum Einsatz kommen.

Die NVIDIA-Aktie liegt dieses Jahr in der Gunst der Investoren und konnte schon 59 % zulegen. Wird das so weitergehen, oder erreichen wir hier langsam eine Barriere?

NVIDIA-Aktien sind nichts für schwache Nerven Im September 2018 lag der Aktienkurs schon einmal bei 281 Dollar, doch schwache Gewinnausblicke und Unsicherheiten in Bezug auf die Beziehungen zwischen den USA und China führten in den darauf folgenden Monaten zu einem Kursverfall bis auf 133 Dollar. Anfang 2019 sah es dann wieder gut aus (der Aktienkurs erholte sich wieder bis auf 190 Dollar), bevor dann im zweiten Quartal eine weitere Verkaufswelle einsetzte und den Kurs um 30 % abwärts schickte. Das lag an miserablen Kennzahlen im Jahresvergleich, die auf eine geringe Nachfrage nach NVIDIA-Produkten hindeuteten. Seit Juni geht es wieder aufwärts, aktuell steht die Aktie bei 210 Dollar.

NVIDIAs Produktpalette verleiht dem Unternehmen Zugang zu einigen attraktiven Endmärkten, die das Nachfragewachstum in den nächsten Jahren treiben sollten. Treiber für diese Entwicklung bei NVIDIA, das in seinen Zielmärkten Technologieführer ist, sind das Wachstum bei Datenzentren, 5G, dem Internet der Dinge, Künstlicher Intelligenz, Gaming, autonomen Fahrzeugen und Krypto-Mining. Diese Trends sollten auf absehbare Zeit nicht enden. Das macht Mut, was NVIDIAs weitere Entwicklung angeht.

Qualität hat ihren Preis Die NVIDIA-Aktie ist in fast jeder Hinsicht teuer. Das EV/EBITDA-Verhältnis (Unternehmenswert geteilt durch Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) des Unternehmens ist 45,7 und damit fast doppelt so hoch wie der Durchschnitt der Halbleiterindustrie von 23,5 %. Das Kurs-Free-Cashflow-Verhältnis beträgt 35,9 und liegt somit ebenfalls über dem Branchenschnitt von 22,4. Diese Bewertung kann man zum Teil mit den Wachstumschancen von NVIDIA erklären. Doch das PEG-Verhältnis (Kurs-Gewinn-Verhältnis geteilt durch Gewinnwachstum) von 2,35 ist verglichen mit anderen Branchengrößen wie Broadcom (0,79), Intel (NASDAQ:INTC) (1,78), Texas Instruments (NASDAQ:TXN) (2,35), Qualcomm (NASDAQ:QCOM) (0,55), Applied Materials (1,68) und AMD (NASDAQ:AMD) (1,00) immer noch recht ordentlich. Zudem ist die Dividendenrendite von NVIDIA mit 0,3 % die niedrigste aus dieser Gruppe; die Spanne geht hier von 1,3 % bis 3,41 %.

Doch auch die guten operativen Ergebnisse und die finanzielle Gesundheit des Unternehmens tragen zu der erhöhten Bewertung bei. Die Gesamtkapitalrendite beträgt 16,4 %, im Vergleich mit der Konkurrenz belegt NVIDIA hier einen Spitzenplatz. Bei der Verzinsung des investierten Kapitals sieht es ähnlich aus, der Wert liegt bei 18,2 %. Diese Zahlen zeigen, dass NVIDIA seine Ressourcen effizient einsetzt, um Gewinne zu generieren.

Zusätzlich liegt das Verhältnis von Schulden zu Eigenkapital bei nur 0,23, gerade einmal 2,5 Milliarden an Schulden stehen in NVIDIAs Bilanz. Die niedrigen Verschuldungskennzahlen deuten an, dass bei NVIDIA ein niedriges Risiko der Zahlungsunfähigkeit besteht, sollte das Unternehmen drastische Verschlechterungen im Geschäft erfahren.

Was sollten Investoren tun? Hohe Bewertungen zeigen, dass der Markt in den nächsten Jahren starke fundamentale Performance erwartet. Ergebnisse, die schlechter ausfallen, können erhebliche Wertverluste bei der Aktie mit sich bringen. Die Volatilität im letzten Jahr zeigt das ziemlich eindrucksvoll. Halbleiterunternehmen können sehr schnelle Einbrüche bei der Nachfrage erleben.

Die schnellen Ersatz- und Upgrade-Zyklen von Computerbauteilen zwingt Halbleiterunternehmen außerdem dazu, ihre Marktpositionen vehement zu verteidigen. Eine neue Generation wettbewerbsfähiger Tech-Unternehmen kann jederzeit auf den Plan treten und in der nächsten Chip-Welle Marktanteile stehlen. Das macht es schwierig, die langfristigen Ergebnisse vorherzusagen. AMD ist ein Beispiel für einen ehemaligen Star-Chiphersteller, der lange Zeit nicht richtig auf die Beine kam, bevor er sich in den letzten Jahren endlich wieder berappelte.

Am Ende ist das Besitzen der NVIDIA-Aktie eine Wette darauf, dass das Unternehmen seine Marktführerschaft in seinen Produktkategorien, die von starken makroökonomischen Trends profitieren, halten können wird. Das Ganze hat seinen Preis, doch wenn NVIDIA weiterhin starke operative Performance abliefern kann, ginge dieser völlig in Ordnung. Kleinere Problemchen auf dem Weg werden jedoch sehr wahrscheinlich günstigere Einstiegsgelegenheiten in diese volatile Aktie schaffen, während nachhaltige Veränderungen in der Wettbewerbslandschaft große Abwärtsrisiken schaffen würden.

Ryan Patrick besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von NVIDIA. The Motley Fool besitzt Aktien von Qualcomm und Texas Instruments. The Motley Fool empfiehlt Applied Materials, Broadcom Ltd und Intel und empfiehlt die folgenden Optionen: Short Januar 2020 50 $ Calls auf Intel.

Dieser Artikel erschien am 21.11.2019 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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