Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte handelten am Freitag deutlich schwächer, da die Investoren ihre Positionen angesichts der populistischen Handelsbewegung reduzierten.
Gegen 9:50 Uhr handelte der DAX in Deutschland 1% niedriger, der CAC 40 in Frankreich fiel um 1,1% und der britische FTSE Index gab 0,9% ab.
Weltweit erleben die Aktienmärkte ihren schlimmsten Wocheneinbruch seit etwa drei Monaten, was zum Teil auf die Turbulenzen zurückzuführen ist, die mit dem Schlachtzug einer Reddit-Community gegen die Hedge-Fonds entstanden sind. Die Hedge-Fonds wurden gezwungen, ihre Short-Positionen auf eine Reihe von Aktien aufzulösen. Dies hat dazu geführt, dass diese Fonds andere Aktien abstoßen mussten, um mit dem freien Kapital die Verluste zu decken.
Der beliebte Online-Broker Robinhood, schränkte am Donnerstag zusammen mit anderen Brokern, die Handelsmöglichkeiten dieser Kleinhändler ein. Er erklärte jedoch, dass einige dieser Einschränkungen am Freitag aufgehoben werden, was Befürchtungen aufkommen ließ, dass die Volatilität wieder zunimmt.
Hinzu kam die Besorgnis über die langsame Auslieferung von Impfstoffen in Kontinentaleuropa, wo das Virus besonders stark grassiert. Die Europäische Union und die Arzneimittelhersteller werden zur Lösung einen Krisengipfel abhalten.
Ein Lichtblick ist die Biotech-Firma Novavax (NASDAQ:NVAX), die am späten Donnerstag mitteilte, dass ihr Coronavirus-Impfstoff in der klinischen Phase 3 Studie eine Wirksamkeit von 89% zeigte.
Die Aktien von Ericsson (BS:ERICAs) legten um 7,8% zu, nachdem das schwedische Telekommunikationsunternehmen im vierten Quartal dank guter Verkäufe von 5G-Equipment starke Kerngewinne gemeldet hatte.
Die Aktie von Daimler (OTC:DDAIF) stieg um 1,6%, da der deutsche Automobilhersteller dank eines starken vierten Quartals die Gewinnerwartungen für 2020 übertraf und einen optimistischen Ausblick für das nächste Jahr gab.
Auf der anderen Seite ließ die allgemeine Verschlechterung der Kreditqualität im vierten Quartal die BBVA (MC:BBVA)-Aktie um 2,5% fallen, was auch zu Verlusten bei den übrigen Banken der Eurozone führte. Der Stoxx 600 Banks Index fiel um 1,6%.
Die Commerzbank (DE:CBKG)-Aktien gab 1,1% ab, nachdem die angeschlagene deutsche Bank angekündigt hatte, weitere 10.000 Stellen zu streichen und Hunderte von Filialen zu schließen.
Das französische BIP schrumpfte Ende letzten Jahres deutlich weniger als erwartet und fiel in den letzten drei Monaten des Jahres 2020 um lediglich 1,3%, verglichen mit der Prognose für eine Kontraktion von 4%. Das deutsche und das spanische BIP übertrafen beide die Erwartungen, während die deutsche Arbeitslosigkeit im Januar überraschend stark sank.