Von Peter Nurse
Investing.com - Nach den Gewinnen am Vortag setzen die europäischen Aktienmärkte ihre Rallye zur Wochenmitte fort und das, obwohl steigende Renditen für US-Staatsanleihen den Tech-Sektor zu belasten drohen.
Gegen 13.10 Uhr notierte der deutsche DAX um 0,7% höher, der französische CAC 40 und der britische FTSE 100 gewannen jeweils 0,5 % an Wert.
Dank der Hoffnung auf ein baldiges Ende der Pandemie greifen Anleger vor allem bei Zyklikern und Substanzwerten wieder zu. Der paneuropäische Index STOXX 600 kletterte auf ein Allzeithoch.
Am Dienstag stieg die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen auf ein Sechs-Wochen-Hoch, die Renditen fünfjähriger Anleihen markierten ein neues Post-Pandemie-Hoch und die Zinsen für zweijährige Geldmarktpapiere erzielten am Montag den höchsten Stand seit März 2020. Das belastet die Technologieunternehmen, insbesondere diejenigen, die aktuell noch Verluste schreiben und deren mögliche Gewinne weit in der Zukunft liegen. Die Aktie der in den Niederlanden gelisteten Prosus (OTC:PROSF) zum Beispiel fiel um 3,3 %.
Konjunkturseitig hellte sich die Stimmung der französischen Konsumenten auf. Der Index für das Verbrauchervertrauen stieg im Dezember unerwartet auf den höchsten Stand seit September, während der finale zusammengesetzte Einkaufsmanagerindex für die Eurozone mit 53,3 leicht nach unten revidiert wurde, nach 53,4 in der ersten Schätzung.
Für die Aktien von Tesco (OTC:TSCDY) ging es um 0,3 % nach oben. Laut Daten des Marktforschers Kantar schnitt der größte britische Supermarktkonzern in der wichtigen Weihnachtszeit besser ab als seine größten Konkurrenten und verzeichnete den höchsten Marktanteil im Lebensmittelhandel seit Januar 2018.
Repsol-Aktien (OTC:REPYY) erhöhten sich um 1,2%, nachdem der spanische Energieriese Schieferöl- und -gasanlagen von der US-Firma Rockdale Marcellus für 222 Millionen Dollar gekauft hatte. Gefragt waren auch Amundi-Aktien (PA:AMUN). Sie gewannen 0,8%, nachdem die französische Vermögensverwaltungsgesellschaft den Abschluss der Übernahme von Lyxor von der Societe Generale (OTC:SCGLY) bekannt gegeben hatte, wodurch der zweitgrößte ETF-Spezialist in Europa entsteht.
Für neue Impulse dürfte später das Protokoll der US-Notenbanksitzung vom vergangenen Monat sorgen, das Aufschluss darüber geben soll, wann die Federal Reserve die erste Zinserhöhung plant.
Die Ölpreise haben sich am Mittwoch stabilisiert. Ein gemischter Bericht zu den US-Ölbestandsdaten und die allmähliche Erhöhung der globalen Fördermengen durch die Ölallianz OPEC+ sorgten für Gesprächsstoff am Ölmarkt.
Nach den am späten Dienstagabend veröffentlichten Daten des American Petroleum Institute sanken die Rohölvorräte in der Woche bis zum 31. Dezember um 6,4 Millionen Barrel, gleichzeitig stiegen die Benzinvorräte jedoch um satte 7,1 Millionen Barrel.
Für Mittwoch stehen noch die US-Rohölbestandsdaten der US-amerikanischen Energy Information Administration an.
Am Dienstag hatte der Ölverbund OPEC+ beschlossen, im Februar an der geplanten Erhöhung der Fördermenge um 400.000 Barrel pro Tag festzuhalten. Dies deutet darauf hin, dass sich der erneute Covid-Ausbruch nicht allzu stark auf die Gesamtnachfrage auswirken dürfte.
Bis 13.25 Uhr MEZ notierte der US-Rohöl-Future 0,4% höher bei 77,25 Dollar pro Barrel und Brent-Kontrakt verteuerte sich um 0,4 % auf 80,32 Dollar.
Der Gold-Future kletterte 0,2% auf 1.817,20 Dollar je Feinunze und der EUR/USD handelte 0,2% fester bei 1,1302.