Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte starteten am Mittwoch durchwachsen in den Handel, da die Händler ein stärker als erwartetes deutsches Wirtschaftswachstum sowie eine Reihe von Unternehmensergebnissen zu verdauen hatten.
Gegen 9:45 Uhr handelte der DAX in Deutschland 0,4% höher, während der CAC 40 in Frankreich um 0,1% fiel und der FTSE Index in Großbritannien 0,7% abgab.
Starke Exporte und eine solide Bautätigkeit verhalfen der Deutschen Wirtschaft zu einem stärker als erwarteten Wachstum. Dieses lag im letzten Quartal des vergangenen Jahres bei 0,3% und wurde damit gegenüber einer früheren Schätzung von 0,1% nach oben korrigiert.
Die BIP-Zahlen für das Jahr 2020 wurden ebenfalls nach oben revidiert, und zwar von -5,0% auf -4,9%.
Die Nachricht, dass die Stimmung im französischen verarbeitenden Gewerbe im Februar den dritten Monat in Folge zulegte, wenn auch weniger als erwartet, trug ebenfalls zur positiven Stimmung bei.
Die Aktien von Lloyds (LON:LLOY) legten um 1,3% zu, nachdem die britische Bank neue Ziele für den Ausbau ihres Versicherungs- und Vermögensgeschäfts und weitere Kostensenkungen bekannt gab.
Auf der anderen Seite fielen die Aktien von AstraZeneca (NASDAQ:AZN) um 1,4%. Dem Arzneimittelhersteller wurde zum Verhängnis, dass er der Europäischen Union mitgeteilt hat, dass im zweiten Quartal weniger als die Hälfte der vertraglich vereinbarten Covid-19-Impfstoffe geliefert werden.
Die Aktien von Puma (DE:PUMG) gaben 3,2% ab, da der CEO des Sportartikelherstellers Bjorn Gulden sagte, dass die Pandemie das Geschäft in der ersten Hälfte des laufenden Jahres noch belasten wird.
Auf der anderen Seite des Atlantiks behielt der Vorsitzende der Federal Reserve Jerome Powell während seiner Aussage vor dem Bankenausschuss des Senats am Dienstag einen dovishen Ton bei, während er die Sorgen um höhere Zinsen und die Inflation zerstreute.
Trotz Powells Zusicherung revidieren einige Anleger ihre Zinserhöhungserwartungen nach vorne, weil sie davon ausgehen, dass ein stärker als erwartetes Wirtschaftswachstum und ein Inflationsschub infolge der vorgeschlagenen zusätzlichen Konjunkturmaßnahmen die Zentralbank früher als derzeit erwartet zu einer Anpassung ihrer ultra-lockeren Geldpolitik bewegen wird. Die Fed-Funds-Futures prognostizieren nun die erste Anhebung des Leitzinses der Fed um 25 Basispunkte bis Ende 2022.
Die Ölpreise setzten am Mittwoch leicht zurück, nachdem die US-Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche im Zuge der extremen Kältewelle, die Texas, den größten erdölproduzierenden US-Bundesstaat, und die anderen Südstaaten erschütterte, unerwartet angestiegen waren.
Obwohl der Wintereinbruch die Produktion in der gesamten Region zum Erliegen gebracht und Millionen von Menschen ohne Strom zurückgelassen hat, führte er auch zu einem Rückgang der Kraftstoffnachfrage in den Raffinerien, die ihren Betrieb einstellen mussten.
Laut der am Dienstag veröffentlichten Schätzung des American Petroleum Institute stiegen die US-Rohölvorräte in der vergangenen Woche um knapp über 1 Mio. Barrel, nachdem sie in der Vorwoche um 5,8 Mio. Barrel gesunken waren. Die offiziellen Zahlen der US-amerikanischen Energy Information Administration werden am Mittwoch erwartet.
Der Preis für die US-Sorte WTI fiel um 0,5% auf 61,38 Dollar pro Barrel, während der Preis für die Nordseesorte Brent um 0,2% auf 64,35 Dollar sank.
Die Gold-Futures notierten unverändert bei 1.805,90 Dollar je Unze und der EUR/USD stieg um 0,2% auf 1,2167 Dollar.