Die Coronavirus-Pandemie hat weltweit zu wirtschaftlicher Verzweiflung geführt, da die Menschen gezwungen waren, zu Hause zu bleiben, um die Ausbreitung einzudämmen. Aber Unterhaltungssuchende, die nach Alternativen zu geschlossenen Einkaufszentren, Theatern und Vergnügungsparks suchen, haben bei Netflix (NASDAQ:NFLX) (WKN:552484) für starken Zulauf gesorgt.
Der Streaming-Gigant verzeichnet im Quartal, das im März zu Ende ging, einen enormen Anstieg der Abonnentenzahlen und erwartet auch für das laufende Quartal einen gewaltigen Anstieg. Das Gute daran ist, dass Netflix nun proaktive Schritte unternimmt, um seine Abonnentenbasis in Schwellenländern wie Indien zu vergrößern, einem Land, in dem das langfristige Ziel darin besteht, 100 Millionen Abonnenten zu erreichen.
Der neueste Schritt von Netflix könnte ein kluger sein Netflix hat in den letzten Monaten eine Vielzahl von Angeboten ausprobiert, um mehr Nutzer in Indien anzuziehen. Von der Erstellung eines Angebotes, das nur für Handys gilt, bis hin zum kostenlosen Angebot der ersten Episode einer eigenproduzierten Serie, hat Netflix kontinuierlich Anstrengungen unternommen, um seine Nutzerbasis in diesem aufstrebenden Markt zu vergrößern.
Jetzt wird Netflix laut einem Bericht von Gadgets 360 neuen Nutzern, die sich für seine Basis- und Standardtarife in Indien anmelden, einen Monat lang kostenlose Upgrades anbieten. Das bedeutet, dass jeder neue Nutzer, der sich für den Basistarif von Netflix anmeldet – der 499 Rupien pro Monat (ca. 6,60 US-Dollar) kostet – automatisch den Standardplan bekommt, der 649 Rupien pro Monat (ca. 8,59 US-Dollar) kostet.
Ebenso erhalten neue Nutzer, die sich für den Standardplan entscheiden, kostenlose Upgrades auf die Premium-Stufe, die 799 Rupien (ca. 10,57 US-Dollar) pro Monat kostet. Nach Ablauf des 30-tägigen Aktionszeitraums können die Nutzer entweder bei ihren ursprünglichen Tarifen bleiben oder sich gegen Aufpreis für die besseren Angebote entscheiden.
Dies scheint ein kluger Schachzug von Netflix zu sein, da es dem Streaming-Unternehmen helfen könnte, seine Einnahmen und seine Nutzerbasis in Indien zu steigern, zu einer Zeit, in der die Leute mehr Zeit auf der Plattform verbringen und ein höheres Interesse inmitten einer landesweiten Ausgangssperre zeigen.
Den Anderen immer einen Schritt voraus Daten von Dritten deuten darauf hin, dass Netflix in Indien während des Coronavirus-Lockdowns gut abgeschnitten hat, obwohl es einen Aufschlag im Vergleich zu anderen Anbietern verlangt.
Das Marktforschungsunternehmen Kalagato schätzt, dass die Nutzer von Netflix gegen Ende März durchschnittlich 80 Minuten pro Tag auf der Plattform verbrachten, verglichen mit einem Tagesdurchschnitt von 46,4 Minuten Anfang Februar.
Der Content-Service JustWatch (der verschiedene Streaming-Dienste in einer App zusammenfasst) meldete kürzlich, dass das Interesse an Netflix auf seiner Plattform innerhalb eines Monats, der am 24. April endet, um 204 % gestiegen ist.
Dies war viel höher als bei Konkurrenten wie Amazons (WKN:906866) Prime Video und Disneys (WKN:855686) Disney+Hotstar, die im gleichen Zeitraum Spitzenwerte von 189 % bzw. 149 % beim Nutzerinteresse verzeichneten. Das Interessante daran ist, dass Amazons Prime-Mitgliedschaft in Indien 999 Rupien (ungefähr 13,20 US-Dollar) pro Jahr kostet. In der Zwischenzeit kann die jährliche Disney+Hotstar-Mitgliedschaft entweder für 399 Rupien (ca. 5,27 US-Dollar) oder 1.499 Rupien (ca. 19,81 US-Dollar) erworben werden, je nach Plan.
Die Angbote von Netflix sind viel teurer als die seiner Rivalen. Sein günstigster Nur-Handy-Tarif kostet 199 Rupien pro Monat oder 2.388 Rupien (31,55 US-Dollar zum aktuellen Wechselkurs) pro Jahr und erlaubt es den Nutzern, Inhalte nur in Standard-Definition auf Smartphones oder Tablets zu sehen.
Netflix verzeichnet trotz seines Preisnachteils einen Anstieg des Nutzerinteresses. Die neue Aktion könnte helfen, dieses steigende Interesse in mehr Abonnenten umzuwandeln und gleichzeitig den Weg für eine stärkere Monetarisierung zu ebnen.
Daher sollten die Investoren von Netflix mit dem neuesten Plan zufrieden sein, um eine größere Delle im schnell wachsenden indischen Videostreaming-Markt zu hinterlassen, der nach Schätzungen von PricewaterhouseCoopers bis 2023 eine jährliche Wachstumsrate von 22 % aufweisen soll.
John Mackey, CEO von Whole Foods Market, einer Amazon-Tochtergesellschaft, ist ein Mitglied des Vorstands von The Motley Fool.
Dieser Artikel wurde von Harsh Chauhan auf Englisch verfasst und am 01.06.2020 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.
The Motley Fool besitzt und empfiehlt Amazon (NASDAQ:AMZN), Netflix und Walt Disney (NYSE:DIS) und empfiehlt folgende Optionen: Long Januar 2021 $60 Calls bei Walt Disney, Short Januar 2022 $1940 Calls auf Amazon, Long Januar 2022 $1920 Calls auf Amazon und Short Juli 2020 $115 Calls auf Walt Disney.
Motley Fool Deutschland 2020