Investing.com - Die Aktien von Nio (NYSE:NIO) erreichten zuletzt ein Rekordhoch nach dem anderen. Am Dienstag gab es jedoch einen ersten Dämpfer. Der chinesische Elektroautobauer stellt den Citi-Analysten wohl keine Bedrohung für Tesla (NASDAQ:TSLA) dar. Die Experten senkten ihre Einstufung der Papiere daher auf "Neutral". Nios neue Limousine sei zwar "gut, aber nicht gut genug, um Tesla ernsthaft herauszufordern", berichtete CNBC.
Gleichwohl erhöhte der Analyst Jeff Chung das Kursziel für Nio-Aktien. Das neue Ziel für Nio lautet nun 68,30 Dollar von zuvor 46,40 Dollar und liegt aktuell mehr als 10 Prozent über dem aktuellen Kurs.
Die Chinesen hatten am Samstag in Chengdu ihre erste elektrische Limousine vorgestellt. Der Basispreis für den ET7 startet bei 448.000 Yuan (69.000 Dollar) vor staatlichen Zuschüssen. Das Akkupaket mit 70 Kilowattstunden (kleinste Version) soll eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern bieten, ähnlich die von Tesla. Nio will aber auch größere Akkupakete anbieten. Ein Akkupaket mit 150 Kilowattstunden soll die Reiweite auf bis zu 1.000 Kilometer bringen.Die ersten ET7-Limousinen sollen im ersten Quartal 2022 ausgeliefert werden, sagte Firmengründer und Chairman William Li auf dem "Nio Day". Vorbestellungen sind seit Samstag möglich.
Die ET7-Limousine ist mit dem neuen autonomen Fahrsystem des Unternehmens bestückt, das auf Chips von NVIDIA (NASDAQ:NVDA) aufbaut.
Die Analysten der Bank of America (NYSE:BAC) und der Deutschen Bank (DE:DBKGn) erhöhten ihre Kursziele für Nio-Aktien auf 70 Dollar, während JPMorgan (NYSE:JPM) mit 75 Dollar das höchste Kursziel unter den Wall Street-Analysten vergab.
Das durchschnittliche Kursziel von 13 befragten Analysten liegt gemäß TipRanks-Daten bei 57,61 Dollar in den nächsten 12 Monaten. Ausgehend vom aktuellen Kurs entspricht dies einem Abwärtspotenzial von 7,14 Prozent. Die optimistischste Schätzung beläuft sich auf 75 Dollar, die pessimistische Schätzung auf 30 Dollar. 7 Analysten empfehlen die Aktie von Nio zum Kauf, 5 zum Halten und 0 zum Verkaufen.
Citi glaubt jedoch, dass sich das neue Modell nur 3.000 bis 4.000 Mal pro Monat verkaufen wird und möglicherweise durch Updates des Model S aus dem Hause Tesla in die Schranken gewiesen werden könnte. Darüber hinaus könnte ein Preisabschlag bei Teslas Model Y "einen direkten Wettbewerb zum EC6 von NIO schaffen und dessen monatliche Verkäufe möglicherweise auf 1.000 bis 1.500 Einheiten verringern", schrieb Citi-Analyst Jeff Chung in einer Notiz.
Chung senkte seine Auslieferungsprognose für 2021 und 2022 auf 82.000 bzw. 144.000 Stück, nach zuvor 92.000 und 162.000 Einheiten.
Im Vergleich zu 2020 entspräche dies dennoch fast einer Verdoppelung. Nio brachte im abgelaufenen Jahr eigenen Angaben zufolge 43.728 Fahrzeuge an die Kundschaft.
Eine Neueinstufung der Aktien sei Chung zufolge möglich. Voraussetzung dafür sei eine spürbare Erholung im Monatsvergleich oder ein starker aufwärtsgerichteter Trend bei den Software-Margen.
Nio teilte am Montag mit, man wolle vorrangige Wandelanleihen platzieren und damit 1,3 Milliarden Dollar einsammeln. Die Mittel sollen für allgemeine Unternehmenszwecke und zur Stärkung der Bilanz sowie den Crash-Reserven genutzt werden, hieß es in der Pressemitteilung.
Am Dienstag büßte die Nio-Aktie etwas mehr als 1 Prozent auf 62,04 Dollar ein. Mit 66,99 Dollar hatte das Papier am Montag ein neues Rekordhoch erreicht.
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