PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Anleger am europäischen Aktienmarkt sind nach der jüngsten Erholung wieder etwas vorsichtiger geworden. Marktbeobachter sprachen am Montag von einem "recht ruhigen Start in eine ereignisreiche Woche". Gewartet wird nicht nur auf weitere Quartalsberichte großer Konzerne in Europa, sondern auch auf Entscheidungen wichtiger Notenbanken und den US-Arbeitsmarktbericht am Freitag.
Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) verlor letztlich 0,42 Prozent auf 3512,31 Punkte, hatte allerdings in der vergangenen Woche um rund 2 Prozent zugelegt. Für den französischen Cac 40 (CAC 40) ging es zum Wochenauftakt um 0,37 Prozent auf 5491,22 Punkte bergab. Der britische FTSE 100 hielt sich dagegen mit minus 0,01 Prozent auf 7700,85 Punkte stabil.
Während von der US-Notenbank Fed am Mittwoch keine Überraschung zu erwartet ist - hier rechnen Experte erst im September mit einer weiteren Zinserhöhung - sieht es bei der japanischen Zentralbank am Dienstag und der britischen Notenbank am Donnerstag anders aus. Mit Blick auf Japan ist unklar, ob es Veränderungen beim Renditeziel geben wird. Von der Bank of England indes wird eine Zinserhöhung erwartet, allerdings hatte diese die Märkte in der Vergangenheit immer mal wieder überrascht.
Das Branchentableau in Europa verwies Technologiewerte (STOXX Europe 600 Technology) mit einem Minus von 1,6 Prozent auf den letzten Platz unter den Sub-Indizes des Stoxx Europe 600. Sie litten vor allem unter der zum Wochenauftakt fortgesetzten Schwäche der US-Technologiebranche. Der europäische Versicherer-Sektor (Stoxx 600 Insurance PR) hingegen nahm am Montag den Spitzenplatz mit plus 0,8 Prozent ein.
Im EuroStoxx zählten die Aktien des Netzwerkspezialisten Nokia (12:NOKIA) ungeachtet der allgemeinen Tech-Schwäche mit plus 0,7 Prozent zu den gefragtesten Werten. Auslöser war ein Großauftrag der Deutsche-Telekom-Tochter T-Mobile US (2:TMUS) mit einem Gesamtvolumen von 3,5 Milliarden US-Dollar. Die Finnen sollen den Mobilfunkkonzern dabei unterstützen, den ersten landesweiten 5G-Standard in den USA aufzubauen.
Dagegen ging es für die Papiere des Industriegasekonzerns Air Liquide (9:AIRP) um 2,5 Prozent abwärts. Der starke Euro hatte den Franzosen im ersten Halbjahr zugesetzt, so dass das operative Ergebnis die Erwartungen verfehlte.