PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Aktienmärkte haben am Mittwoch uneinheitlich und zugleich kaum verändert zum Vortag geschlossen. Neu erwachte Hoffnungen auf eine Annäherung im amerikanisch-chinesischen Handelsstreit sorgten für eine Stabilisierung nach den jüngsten, überwiegend abwärts gerichteten Börsenturbulenzen.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) legte um 0,06 Prozent auf 3168,29 Punkte zu. Der französische Cac 40 (CAC 40) beendete den Handel prozentual unverändert bei 4983,24 Punkten. Der britische FTSE 100 (GB0001383545) verlor 0,18 Prozent auf 7004,52 Zähler. Der Wirtschaftsberater von US-Präsident Donald Trump, Larry Kudlow, hatte am Dienstag gesagt, es werde weiterhin angestrebt, die gegenseitigen Zölle beider Länder auf Null herunterzufahren. China müsse sich aber zu freiem, fairem und wechselseitigem Handel bekennen. Nun warten die Anleger gespannt auf den an diesem Freitag beginnenden G20-Gipfel, auf dem Trump mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping über dieses Thema sprechen dürfte. Im europäischen Branchenvergleich schlugen sich insbesondere die Technologiewerte gut: Der Sektor (STOXX Europe 600 Technology) erholte sich im marktbreiten Stoxx Europe 600 um weitere 0,6 Prozent. Schwächen zeigte hingegen der Index für Reise- und Freizeitwerte (Stoxx 600 Travel & Leisure PR) mit minus 0,8 Prozent. Hier stachen unter anderem die Aktien von Easyjet (3:EZJ) heraus mit einem Verlust von knapp 5 Prozent. Nach den jüngst vorgelegten Geschäftsjahreszahlen senkte nun das Analysehaus Kepler Cheuvreux die Aktie von "Buy" auf "Hold" und das Kursziel von 1659 auf 1200 Pence. Ungeachtet der soliden operativen Entwicklung in den letzten Quartalen und der weiter starken Bilanz dürfte die Aktie des Billigfliegers erst wieder steigen, wenn es mehr Klarheit über den Sommer-Flugplan für 2019 gebe, begründete Analystin Ruxandra Haradau-Doser ihren Schritt. Die Aktien von Renault (9:RENA) legten gegen den etwas schwächeren Branchentrend um 0,6 Prozent zu und setzten damit ihre Erholung fort. Nach dem Sturz von Automanager Carlos Ghosn in Japan hält Frankreich an der Machtverteilung in der Allianz (DE:ALVG) zwischen Renault und Nissan (20:7201) fest. "Der General-Direktor von Renault muss Präsident der Allianz bleiben", forderte Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire im Sender LCI. Le Maires Wort hat Gewicht, denn der französische Staat ist zu 15 Prozent an Renault beteiligt.