Von Gina Lee
Investing.com - Trotz gemischter Konjunkturdaten aus China stabilisierten sich die Börsen im asiatisch-pazifischen Raum am Donnerstagmorgen nach den schweren Kursverlusten der chinesischen Aktienmärkte in dieser Woche.
Chinas Shanghai Composite kletterte bis 7.05 Uhr MEZ um 0,51 % und der Shenzhen Component gewann um 1,42%. Wie Chinas Statistikbehörde mitteilte, lag der Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe im September mit 49,6 unter den Erwartungen. Der nicht-verarbeitende PMI und der Caixin PMI für das verarbeitende Gewerbe fielen mit 53,2 bzw. 50 besser aus als angenommen.
Auch die Schuldenprobleme der China Evergrande Group (HK:3333) beschäftigten die Anleger weiterhin. Im Vorfeld einer einwöchigen Feiertagspause pumpte die People's Bank of China am Mittwoch erneut Liquidität in das Finanzsystem.
Der Hang Seng Index in Hongkong sank 0,89 %.
Der japanische Aktienindex Nikkei 225 stieg um 0,24%. Die Industrieproduktion schrumpfte im August mit 3,2 % gegenüber dem Vormonat stärker als erwartet. Die regierende Liberaldemokratische Partei wählte am Mittwoch Fumio Kishida zu ihrem neuen Vorsitzenden. Damit wird der konservative Politiker voraussichtlich am 4. Oktober auch zum Nachfolger von Yoshihide Suga als Ministerpräsident des Landes gewählt.
In Südkorea stieg der KOSPI leicht um 0,17%.
Der australische Aktienindex ASX 200 verbuchte ein Plus von 1,46 %. Die Baugenehmigungen erhöhten sich im August um 6,8 % gegenüber dem Vormonat, während die Kredite an den privaten Sektor um 0,6 % gegenüber dem Vormonat zulegten.
Trotz der anhaltenden Sorgen um das globale Wirtschaftswachstum angesichts des inflationären Umfelds, einer drohenden Energiekrise, Engpässen in der Lieferkette und regulatorischen Risiken in China zeigten sich einige Anleger vorsichtig optimistisch.
"Das Wachstum ist ganz klar auf ein Luftloch gestoßen, bedingt durch die Sorgen um COVID-19, das Drama in Washington und den chinesischen Immobiliensektor, der die globalen Märkte erschüttert hat. Dennoch befindet sich die Weltwirtschaft im Großen und Ganzen auf dem gleichen Kurs wie zu Beginn des Jahres 2021", sagte Christopher Smart, Chefstratege von Barings Global, gegenüber Bloomberg.
Am Mittwoch sprachen der Vorsitzende der US-Notenbank Jerome Powell und die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB) Christine Lagarde auf einem EZB-Forum zusammen mit den Präsidenten der Bank of England und der Bank of Japan, Andrew Bailey und Haruhiko Kuroda. Dabei äußerten sie sich verhalten optimistisch, dass die Störungen in der Versorgungskette, die zu einem Inflationsanstieg in der ganzen Welt führen, nur vorübergehend sein werden.
Powell und US-Finanzministerin Janet Yellen äußern sich im Laufe des Tages in einer Anhörung vor dem Bankenausschuss des Repräsentantenhauses.
An Konjunkturdaten aus der größten Volkswirtschaft der Welt stehen im Tagesverlauf unter anderem das BIP an. Weitere Datenpunkte, darunter der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe des Institute of Supply Management (ISM) und der University of Michigan Consumer Sentiment Index, folgen am Freitag.