von Gina Lee
Investing.com – Aktien aus dem asiatisch-pazifischen Raum waren am Montagmorgen größtenteils auf dem Rückzug. Die angelaufene Woche steht unter schlechten Vorzeichen, da enttäuschende Konjunkturdaten aus China und das anhaltende Durchgreifen seiner Aufsichtsbehörden die Stimmung weiter drücken dürften.
Der chinesische Shanghai Composite stand um 04:24 MEZ um 0,24% tiefer, während der Shenzhen Component um 0,29% fiel. Der zuvor am Tag veröffentlichte Caixin-Einkaufsmanagerindex vom Juli kam mit 50,3 unter den Erwartungen herein. Die am Sonntag veröffentlichten amtlichen Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende und das nicht-verarbeitende Gewerbe für Juli lagen auf 50,4 bzw. 53.
Das verschärfte Vorgehen der chinesischen Aufsichtsbehörden gegen Sektoren wie das private Bildungswesen führte letzte Woche zu einem Ausverkauf. Da es bislang noch keine Anzeichen für eine Entspannung der Situation gibt, hat die US-Wertpapieraufsichtsbehörde SEC die Börsennotierung chinesischer Unternehmen in den USA in Erwartung einer höheren Transparenz ausgesetzt. Ihr chinesisches Pendant, die China Securities Regulatory Commission, erklärte, sie werde die Kommunikation mit der SEC verbessern, um das Problem zu lösen.
Der Hang Seng Index in Hongkong sank um 0,04%, der japanische Nikkei 225 machte dagegen einen Satz um 1,59%, während der südkoreanische KOSPI um 0,08% nachgab.
In Australien stieg der ASX 200 um 0,97%. Die Aktien von Afterpay Touch (ASX:APT) stiegen, nachdem das Unternehmen einer Übernahme durch die digitale Zahlungsplattform Square (NYSE:SQ) zugestimmt hatte.
An der Covid 19-Front wurde der ursprünglich am Dienstag endende Lockdown für die Stadt Brisbane bis mindestens Sonntag verlängert. Auch Sydney steht unter Quarantäne, die voraussichtlich mindestens neun Wochen bis zum 28. August andauern soll.
Unterdessen wird die Reserve Bank of Australia ihre geldpolitischen Beschlüsse am Dienstag veröffentlichen. Ihr folgt die Bank of England dann am Donnerstag.
Die globalen Aktienmärkte beendeten den Juli erneut mit einem Plus und verzeichneten damit die längste Gewinnserie seit 2018, aber das Tempo der Kurssteigerungen war so langsam wie seit sechs Monaten nicht mehr. Die chinesischen Maßnahmen und die Sorgen um die wirtschaftliche Erholung nach Covid-19 trübten die Stimmung der Anleger gegen Ende des Monats.
Investoren schauen jetzt auf den US-Arbeitsmarktbericht, der auch die Zahlen zur Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft enthält, der später in der Woche fällig wird. Die Daten dürften den Anlegern bei der Bestimmung des Zeitpunkts helfen, an dem die Federal Reserve mit der Reduzierung ihrer Anleihekäufe beginnt. Die Zentralbank hat erklärt, dass anhaltende Fortschritte auf dem Arbeitsmarkt der Schlüssel zur Festlegung des Zeitrahmens für diese Maßnahme sind.
Der Präsident der Fed von Minneapolis, Neel Kashkari, fügte am Sonntag hinzu, dass die Verbreitung der Delta-Variante von Covid-19 einige Amerikaner davon abgehalten haben könnte, nach Arbeit zu suchen, was möglicherweise die wirtschaftliche Erholung der USA beeinträchtigt.
Der Direktor des US-amerikanischen National Institute of Allergy and Infectious Diseases, Anthony Fauci, warnte davor, dass "die Dinge sich verschlechtern werden". Er fügt aber hinzu, dass die Wirksamkeit der Covid-19-Impfstoffe bedeuten könnte, dass eine Rückkehr zu den im Jahr 2020 beobachteten Sperren unwahrscheinlich ist.
Die Anleger blieben vorsichtig optimistisch.
"Aktien bleiben dem Risiko einer kurzfristigen Korrektur oder Volatilität ausgesetzt, da die Covid-19-Fallzahlen weltweit zunehmen, die Inflationsangst anhält und wir in saisonal schwächere Monate kommen, aber steigende Unternehmensgewinne in den USA und niedrigere Anleiherenditen geben Unterstützung", sagte AMP (OTC:AMLTF) Capitals Chefinvestor und -ökonom Shane Oliver in einer Notiz.