Von Yasin Ebrahim
Investing.com - Der S&P 500 rutschte am Donnerstag ab und beendete damit seine siebenmonatige Gewinnsträhne. Die Fortschritte der Gesetzgeber zur Abwendung eines Teil-Stillstands der Regierungsgeschäfte konnte die Kauflust der Anleger nicht wieder erwecken.
Der S&P 500 fiel um 1,2% und der Dow Jones Industrial Average sank um 1,6% oder 547 Punkte. Für den Nasdaq ging um 0,44% abwärts.
Der Senat billigte am Donnerstag ein kurzfristiges Haushaltsgesetz, mit dem die Regierung bis zum 3. Dezember weiterarbeiten kann. Der Gesetzentwurf steht nun zur Abstimmung im Repräsentantenhaus an, wo er voraussichtlich abgesegnet und an Präsident Joe Biden weitergeleitet wird, um die Schließung der Regierung zu verhindern.
Das Drama auf dem Capitol Hill geht allerdings weiter, da die Abgeordneten weiterhin über die Pläne zur Anhebung der Schuldenobergrenze streiten, um einen Zahlungsausfall der USA bis zum 18. Oktober zu verhindern. Die Aussicht auf weitere Fiskalausgaben hat unterdessen einen Dämpfer erhalten, da Senator Joe Manchin, ohne dessen Stimme die Demokraten ihr milliardenschweres Ausgabenpaket nicht ohne die Unterstützung der Republikaner verabschieden können, angeblich ein Kompromisspaket in Höhe von 1,5 Billionen Dollar unterstützen wird, das etwa 2 Billionen Dollar unter dem geplanten 3,5-Billionen-Dollar-Paket liegt.
Neben der Ungewissheit über die Entwicklungen in Washington schürten die Wirtschaftsdaten, die den dritten wöchentlichen Anstieg der Anträge auf Arbeitslosenunterstützung zeigten, Befürchtungen über eine Verlangsamung der Erholung auf dem Arbeitsmarkt und drückten auf die Stimmung.
In der Woche bis zum 25. September stieg die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe um 11.000 auf 362.000. Erwartet hatten Ökonomen einen Rückgang auf 330.000.
Besonders schwach performten zyklische Aktien, die sich im Gleichschritt mit der Wirtschaftsentwicklung bewegen. Finanz- (NYSE:XLF), Industrie- (NYSE:XLI) und Energiewerte (NYSE:XLE) wurden allesamt im Minus gehandelt.
Der Energiesektor, der den Monat mit einem Plus beenden dürfte, geriet ebenfalls in den Sog fallender Ölpreise, nachdem die Daten am Mittwoch einen Anstieg der US-amerikanischen Rohölvorräte im Zuge der Normalisierung der Produktion gezeigt hatten.
"Die US-Rohölproduktion stieg im Wochenvergleich erneut um 500.000 Barrel auf nun 11,1 Millionen Barrel täglich, was als Normalisierung nach den hurrikanbedingten Ausfällen zu werten ist", sagte die Commerzbank (DE:CBKG).
Vor dem Hintergrund des anhaltenden politischen Dramas bleibt die Stimmung unter den Anlegern weiterhin getrübt und belastet den Gesamtmarkt. Der Tech-Sektor (NYSE:XLK) gab dabei einen Teil seiner Intraday-Gewinne wieder ab.
Apple (NASDAQ:AAPL), Microsoft (NASDAQ:MSFT), Amazon.com (NASDAQ:AMZN), Facebook (NASDAQ:FB) und Alphabet (NASDAQ:GOOGL), die so genannten Fab 5, die etwa 25 % der S&P 500-Marktkapitalisierung ausmachen, entwickelten sich uneinheitlich.
Obwohl der Renditeanstieg sich am Donnerstag eine Pause gönnte, kämpften die Technologiewerte um eine klare Richtung.
Auf der Unternehmensseite stand Bed Bath & Beyond (NASDAQ:BBBY) im Fokus. Die Aktie brach um 22 % ein. Der Einzelhändler hat für das zweite Quartal mit 0,04 Dollar je Aktie einen Gewinn gemeldet, der deutlich unter den Erwartungen der Wall Street zurückblieb.
CarMax (NYSE:KMX) meldete unterdessen seine Quartalsergebnisse, die unter dem Strich die Erwartungen der Analysten enttäuscht hatten. Die Aktien des Gebrauchtwagenhändlers fielen um mehr als 10 %.