von Geoffrey Smith
Investing.com - Die Ergebnissaison der europäischen Großbanken hat am Dienstag begonnen, eine Woche nachdem die Gemischtware von der Wall Street ihnen die beste Chance seit langem gegeben hatte, einmal nicht das Schmuddelkind der Branche abzugeben.
Die UBS Gruppe nahm die Herausforderung mit Elan an und gab bekannt, dass sie in den drei Monaten bis September 15,7 Milliarden USD an neuem Geld für ihre Vermögensverwaltungseinheit eingesammelt hat. Das ist die Schlüsselfigur, denn die Schweizer Gruppe setzt zunehmend auf die Verwaltung des Vermögens der reichsten Menschen der Welt. Dumm nur für den Rest des Sektors ist, dass die Vermögensverwaltung ein Bereich ist, in dem die UBS einzigartig stark ist, sodass der Rest des Sektors hier leer ausgehen dürfte.
Für den Star-Banker Iqbal Khan als Leiter des Vermögensmanagements zur UBS stieß und CEO Sergio Ermotti im Amt nachfolgen soll, ist die Lage Anfang Oktober nach wie vor angenehm genug. Khan und sein Co-Chef Tom Naratil sollen ihre Ideen für die Sparte bis Dezember ausarbeiten, sagte Ermotti Bloomberg am Dienstag mit.
Darüber hinaus konnte die Bank das Nettovermögen ihrer Anlageverwaltung, die sich um das Geld weniger betuchten Leute kümmert, um 24 Milliarden US-Dollar steigern. Auch das ist eine ziemliche Leistung in einer zunehmend schwierigen Landschaft für traditionelle Geldverwalter.
Die Aktien der Bank stiegen als Reaktion auf die Nachrichten zunächst um 2,1%, fielen aber bald zurück, als der Markt die weniger erfreulichen Elemente im Ergebnisbericht verdaute. Dazu gehörten weitere 100 Millionen US-Dollar für die Restrukturierung eines schrumpfenden Wertpapiergeschäfts, das Teil einer Investmentbank ist, die sich eher auf Asien und Europa als auf die gesünderen Märkte Nordamerikas konzentriert.
Darüber hinaus warnte die Bank, dass "niedrige und dauerhafte Negativzinsen und die Erwartung einer weiteren geldpolitischen Lockerung das Zinsergebnis im Vergleich zum Vorjahr nachteilig beeinflussen werden".
Hier zumindest gibt es ein Thema, das sich in den nächsten Wochen sicher in den Quartalsberichten anderer europäischer Banken wiederholen wird.
Um 11:00 MEZ lag die UBS um 1,2% höher und übertraf damit die meisten ihrer Mitbewerber, als die meisten europäischen Märkte seitwärts tendierten oder angesichts bleibender Zweifel an der Fähigkeit des Vereinigten Königreichs, nicht doch noch mit einem harten Brexit aufzulaufen. Der Euro Stoxx 600, der am Montag ein 17-Monats-Hoch erreichte, fiel um 0,3% auf 393,66, während der deutsche Dax keine Bewegung zeigte und der FTSE 100 um 0,2% stieg, da das Pfund vor dem jüngsten Versuch des britischen Parlaments, ein EU-Austrittsgesetz zu verabschieden, abrutschte. Das Parlament in London wird darüber nach Schließung der europäischen Märkte abstimmen.