Investing.com - Der Pullback am US-Aktienmarkt könnte einigen Strategen zufolge mehr als nur eine vorübergehende Phase sein.
Der S&P 500 ist seit seinem Rekord vom 2. September um 7,3% gefallen, der Nasdaq 100 ist um 12% gesunken, da sich die Anleger über die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen und einen Kongress ärgern, der sich nicht auf das nächste Konjunkturpaket einigen kann.
"Die Underperformance der US-Vermögenswerte in diesem Monat bestätigt die seit einiger Zeit bestehende Befürchtung, dass die USA in diesem Herbst die größte und breiteste Palette an Wildcards generieren würden", schrieben JPMorgan (NYSE:JPM) Chase & Co. Strategen unter der Leitung von John Normand in einer Notiz am Freitag.
Die Entwicklungen am Freitag vertieften die Sorgenfalten. Der S&P 500 und der Nasdaq schlossen unter ihren gleitenden 50-Tage-Durchschnittswerten, eine Linie, die zuvor gute Unterstützung geboten hatte. Und der Tod von Richterin Ruth Bader Ginsburg könnte bedeuten, dass sich der Senat so auf einen Ersatz konzentriert, dass sich die Abgeordneten nicht auf zusätzliche Anreize einigen werden können.
Während die technischen Bewegungen des S&P 500 und des Nasdaq "nur geringfügigen Schaden" angerichtet haben, ist das Muster tieferer Tiefs der Aktienkurse großer Technologieunternehmen, die in den letzten Jahren den Markt angeführt haben, ein bärisches Zeichen, sagte Matt Maley von Miller Tabak + Co. "Dies erhöht unsere Zuversicht, dass wir in Kürze tatsächlich eine weitere Phase nach unten am Aktienmarkt bekommen werden".
Eine Verzögerung des Stimulus könnte den VIX erhöhen und zyklische Aktien hinterherhinken lassen, als auch die Zinsen und den US-Dollar in den Keller schicken, meint Michael Purves, der CEO von Tallbacken Capital Advisors LLC. Die Aussicht auf ein verzögertes Wahlergebnis in den USA könnte zusätzlich die implizite Volatilität von Gold sowie die VIX-Kurve erhöhen, sagte er.
Der bärische Ausblick fällt laut Bespoke Investment Group mit dem Eintritt von US-Aktien in einen saisonal schwachen Monat zusammen.
"Der September war historisch gesehen der schlechteste Monat des Jahres, und dieser Monat ist normalerweise auch volatil. Angesichts der jüngsten Maßnahmen ist dies nicht die positivste Kulisse für die kommenden Wochen", schrieb Bespoke am Sonnabend in einem Blogbeitrag.