Von Peter Nurse
Investing.com - Der US-Aktienmarkt dürfte uneinheitlich in den Handelstag starten, nachdem es gestern zu einem starken Abverkauf gekommen war.
Gegen 13:30 Uhr lag der Dow Jones Future 30 Punkte oder 0,1% höher, der S&P 500 Future handelte 42 Punkte oder 0,1% im Plus, während der Nasdaq 100 Future um 20 Punkte oder 0,2% sank.
Die Wall Street schloss am Donnerstag deutlich niedriger, während der technologielastige Nasdaq Composite um 2,1% fiel. Damit büßte er vom Februarhoch ausgehend seine gesamten Jahresgewinne ein. Der Dow Jones Industrial Average gab um 1,3% nach und liegt nun über 3% unter seinem Rekordhoch, während der S&P 500 1,3% verlor.
Eine Erholung der Aktienmärkte am Freitag ist zwar nicht ausgeschlossen, aber die steigenden Anleiherenditen machen Aktien weniger attraktiv. Der Fed-Chef Jerome Powell erklärte am Donnerstag, dass die ultralockere Geldpolitik der Zentralbank angesichts der ungleichmäßigen Erholung der Wirtschaft unverändert fortgesetzt wird.
"Es sieht so aus, als ob die Aufwärtsrisiken bei den US-Renditen bis zur Fed-Sitzung am 17. März überwiegen werden, was sowohl Risiko-Assets als auch Short-Positionen im Dollar anfällig macht", so die ING-Analysten in einer Notiz.
Mit großer Spannung blicken die Investoren jetzt auf den offiziellen US-Arbeitsmarktbericht, der in Kürze bekannt gegeben wird. Volkswirte erwarten ein Stellenplus außerhalb der Landwirtschaft von 182.000, nach 49.000 im Januar.
"Powell hat sehr deutlich gemacht, dass die USA noch einen weiten Weg vor sich haben, um ihre Beschäftigungsziele zu erreichen - was in der Realität bedeutet, dass ein starker Arbeitsmarktbericht den Zeitpunkt für die erste Zinserhöhung der Fed nicht wesentlich näher rücken sollte als derzeit für das erste Quartal 2023 veranschlagt", so die ING (AS:INGA).
Unternehmensseitig stehen die großen Tech-Titel wieder im Fokus. Investoren überlegen es sich angesichts steigender Kapitalmarktzinsen zweimal, ob sie hoch bewertete Unternehmen wie Tesla (NASDAQ:TSLA) halten sollten, das mittlerweile 30% unter seinem Rekordhoch vom Anfang des Jahres liegt.
Auch die großen Ölkonzerne dürften im Rampenlicht stehen, nachdem die OPEC+ beschlossen hat, die Fördermenge im April konstant zu halten, woraufhin der Rohölpreis stark anstieg.
Exxon Mobil (NYSE:XOM) und Chevron (NYSE:CVX) legten beide vorbörslich um rund 2% zu. Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl zur Mai-Lieferung stieg gegen 13:41 Uhr um 2,7 Prozent auf 68,53 Dollar. Für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI-Öl) mit einer Laufzeit bis April ging es um 2,5 Prozent nach oben auf 65,42 Dollar.