(Tippfehler im zweiten Satz berichtigt)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) hat nach seiner jüngsten Erholungsrally eine Verschnaufpause eingelegt: Der deutsche Leitindex bewegte sich am ersten Handelstag im September zuletzt mit plus 0,05 Prozent auf 11 944,79 Punkte kaum vom Fleck. Der Index der mittelgroßen Unternehmen MDax (MDAX) legte um 0,21 Prozent auf 25 774,61 Punkte zu. In Europa ging es für den EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) ebenfalls moderat nach oben.
Positive Nachrichten kamen zu Wochenbeginn aus China. Dort gab es einen Hoffnungsschimmer für die zuletzt schwache Industrieproduktion - zumindest für die kleineren und mittleren Unternehmen. Der vom Wirtschaftsmagazin "Caixin" ermittelte Einkaufsmanagerindex stieg im August überraschend auf 50,4 (Juli 49,9) Punkte und deutet damit auf eine Expansion hin.
Derweil waren am Sonntag in den beiden größten Volkswirtschaften USA und China wie angekündigt neue Strafzölle in Kraft getreten. "Dass die neuen Zölle nicht positiv für die Wirtschaftsentwicklung sind, steht außer Frage", erklärte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. "Positiv ist, dass beide Seiten an den persönlichen Handelsgesprächen in den kommenden Wochen festhalten."
Im Dax bleiben die Aktien der Deutschen Börse (4:DB1Gn) gefragt und stiegen um rund 1 Prozent. Nach aktuellen Berechnungen von JPMorgan (NYSE:JPM) wird der Börsenbetreiber in Kürze im europäischen Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) vertreten sein. Entsprechende Spekulationen hatten die Papiere zuletzt bereits angetrieben. Der Sportartikelhersteller Adidas (4:ADSGN) indes hat sich der US-Bank zufolge nicht für eine Aufnahme in den währungsgemischten Stoxx Europe 50 (STOXX Europe 50 EUR Price) qualifizieren können. Damit fielen die Anteilsscheine am Dax-Ende um fast 1 Prozent.
Zudem blickten Anleger auf die Immobilienbranche, in der sich ein weiterer Zusammenschluss anbahnt. TLG Immobilien (4:TLGG) erwirbt ein Aktienpaket von knapp 10 Prozent des Konkurrenten Aroundtown (4:AT1) vom Großaktionär Avisco. Dafür werden den Angeben zufolge 8,30 Euro je Aktie gezahlt. Zudem wollen die beiden Unternehmen über einen Zusammenschluss sprechen.
Strategisch würden die beiden Unternehmen gut zueinander passen und von Größenvorteilen profitieren, schrieb der Experte Thomas Rothäusler vom Analysehaus Jefferies. An der Börse fielen die Reaktionen derweil zuletzt verhalten aus: Nach anfänglichen Gewinnen von gut 7,5 Prozent standen die Papiere von Aroundtown zuletzt noch gut 1 Prozent höher bei 7,652 Euro. Die Anteilsscheine von TLG gaben um mehr als 1 Prozent nach.
Klares Schlusslicht im Nebenwerte-Index SDax (SDAX) waren die Aktien des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund (104:BVB), die um mehr als 6 Prozent absackten. Der hochkarätig besetzte Titelanwärter hatte am Samstag mit 1:3 bei dem bislang sieglosen Aufsteiger Union Berlin verloren. Statt die Tabellenführung vom neuen Primus RB Leipzig, der Union zum Ligastart 4:0 in Berlin bezwungen hatte, zurückzuerobern, müssen die Dortmunder die Länderspielpause zur Analyse nutzen.