Berlin, 21. Okt (Reuters) - Angesichts der Flüchtlingskrise warnt das Bundeskriminalamt einem Bericht zufolge vor weiteren schweren Gewalttaten. Es sei zu befürchten, dass auch Betreiber von Unterkünften und Politiker ins Zielspektrum fremdenfeindlicher Täter gerieten, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" (Donnerstagausgabe) unter Berufung auf eine vertrauliche Lagebewertung. Die Analyse sei wenige Tage vor dem Messerattentat auf die Kölner Politikerin Henriette Reker erstellt worden. Demnach befürchte das BKA auch neue Formen von Aktionen, etwa die Blockade von Bahnstrecken oder Autobahnen, um die Ankunft weiterer Flüchtlinge zu verhindern.
Zudem sei die Zahl die der Angriffe auf Asylunterkünfte stark gestiegen, berichtete die "SZ" weiter. Bis einschließlich September seien es in diesem Jahr 461 Taten mit einem mutmaßlich rechten Hintergrund gewesen. Damit habe sich die Zahl gegenüber dem gesamten Jahr 2014 mehr als verdoppelt. Angesichts der steigenden Zahl von Flüchtlingen und Unterkünften gebe es zudem mehr Tatgelegenheiten, zitierte das Blatt die Kriminalisten. Auch NDR und WDR berichteten über die Lageeinschätzung des BKA.
(Geschrieben von Thomas Seythal; redigiert von Christian Rüttger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern +49 69 7565 1312 oder +49 30 2888 5168.)