Berlin, 02. Okt (Reuters) - Die Bundesregierung hat die Ermordung eines israelischen Ehepaares im Westjordanland scharf verurteilt und warnt vor einer Verschärfung der Lage. "Die Vergangenheit hat gezeigt, dass einzelne brutale Angriffe schnell zur Eskalation führen können", sagte die Sprecherin des Auswärtigen Amts, Sawsan Chebli, am Freitag in Berlin. Der Anschlag wie auch die erhöhten Spannungen der vergangenen Wochen in Jerusalem und dem Westjordanland zeigten, dass die zahlreichen ungelösten Fragen schnell zum Durchbruch von Gewalt führen könnten. Alle Seiten seien aufgefordert, zur Beruhigung der Lage beizutragen und Provokationen zu unterlassen.
Die Sprecherin von Außenminister Frank-Walter Steinmeier sagte, sagte, es müsse alles dafür getan werden, um den Weg zurück in Friedensgespräche zu finden. Dazu brauche es den Willen von Israelis und Palästinensern. "Diese Funkstille muss überwunden werden, damit nicht aus einem Anschlag eine Lage entsteht, die vielleicht am Ende unkontrollierbar wird."
Das israelische Paar war am Donnerstagabend während einer Fahrt durch das von Israel besetzte Westjordanland nahe der jüdischen Siedlung Itamar erschossen worden. Im Auto saßen auch die vier Kinder des Paares im Alter zwischen vier Monaten und neun Jahren, die unverletzt blieben. Ein Sprecher von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu machte "palästinensische Terroristen" für das Attentat verantwortlich.