Berlin, 22. Okt (Reuters) - Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini hat das am Sonntag in Brüssel geplante Sondertreffen zur Flüchtlingskrise auf dem Balkan verteidigt. In Anspielung auf Kritik von nicht eingeladenen EU-Staaten sagte Mogherini am Donnerstag in Berlin, es gehe bei dem Treffen um eine sehr präzise Aufgabe, nämlich eine bessere Abstimmung der Grenzkontrollen auf der sogenannten Balkan-Route. Entsprechend habe die EU-Kommission alle Länder eingeladen, die davon betroffen seien. Im Rahmen des EU-Gipfels habe man vergangene Woche im Kreis der 28 Regierungen über Fragen gesprochen, die alle angingen - etwa das Verhältnis zu Afrika und den Herkunftsländern von Flüchtlingen.
Die EU-Kommission sehe wegen der Beitrittsverhandlungen mit den Ländern des Westbalkans eine besondere Verantwortung für die Region. "Es ist eine andere sehr schnell entflammbare Region", sagte sie mit Hinweis auf den früheren Bürgerkrieg beim Zerfall Jugoslawiens. Mogherini gehört selbst der Brüsseler Behörde an.
Am Sonntag kommen auf Einladung der EU-Kommission die Regierungschefs Deutschlands, Österreichs, Ungarns, Sloweniens, Kroatiens, Rumäniens, Bulgariens, Griechenlands, aber auch der Nicht-EU-Staaten Serbien und Mazedonien zusammen. Sowohl Slowenien als auch Kroatien hatten am Donnerstag wegen der hohen Zahl neuankommender Flüchtlinge und Migranten Hilfe der EU erbeten. Weil Ungarn einen Zaun an der grünen Grenze zu Serbien gebaut hat, kommen die Flüchtlinge nun über Slowenien nach Österreich, von wo die meisten nach Deutschland weiterreisen.