Auf die US-Aktienmärkte könnte in der kommenden Woche eine weitere volatile Phase zukommen, da der Anstieg der Anleiherenditen auch weiterhin Druck auf wachstumsstarke Aktien ausübt. Allerdings hat diese Aktienkategorie im letzten Monat eine beeindruckende Erholung erlebt.
Die vielbeachtete Rendite der 10-jährigen Treasury erreichte am Freitag mit 2,7 % den höchsten Stand seit Mai 2019, nachdem die Anleihe in der Vorwoche noch 2,14 % rentierte. Der Vorsitzende der US-Notenbank „Fed“ Jerome Powell sagte letzte Woche, dass die Zentralbank bereit sei, die Zinssätze zur Eindämmung der Inflation aggressiver anzuheben. Allerdings könnte dieser Kampf die Wirtschaft auch in eine Rezession stürzen, vor allem, weil Störungen in der Lieferkette das Wachstum weiterhin behindern und die russische Invasion in der Ukraine Engpässe bei einigen wichtigen Rohstoffen verursacht hat.
Wir haben drei Aktien aus verschiedenen Sektoren ausgesucht, die wir zu Beginn der Berichtssaison für das 4. Quartal im Auge behalten werden:
1. Delta Air
Delta Air Lines (NYSE:DAL) wird am Mittwoch, den 13. April, vor der Börseneröffnung die Ergebnisse für das 1. Quartal 2022 bekanntgeben. Im Durchschnitt erwarten die Analysten einen Verlust von 1,33 USD pro Aktie bei einem Umsatz von 8,74 Mrd. USD.
Nach einem weltweiten Einbruch der Nachfrage während des Höhepunkts der Pandemie veröffentlichte die US-amerikanischen Fluggesellschaften (NYSE:JETS) kürzlich optimistischere Prognosen. Die Buchungen für inneramerikanische Flüge liegen nahe am oder über dem Niveau von 2019, während der internationale Reiseverkehr diesen Zahlen noch hinterherhinkt.
Der CEO von Delta Ed Bastian erklärte in einer Notiz an die Mitarbeiter im März Folgendes:
„Wir sehen eine gesunde Nachfrage für die Reisetätigkeit im Frühling und Sommer. Die Kunden kehren weiterhin zu Delta zurück, da die Büros der Firmen wieder geöffnet werden, Geschäftsreisende ihre persönlichen Beziehungen wieder aufbauen wollen und internationale Beschränkungen aufgehoben werden.“
Die in Atlanta ansässige Fluggesellschaft rechnet zwar für das 1. Quartal mit einem Verlust, ist aber weiterhin „optimistisch, dass wir in diesem Jahr einen Gewinn erwirtschaften können“, kommentierte Bastian in einem Bericht von Bloomberg. Die Delta-Aktie schloss am Freitag bei 36,74 USD, nachdem sie im vergangenen Monat um mehr als 17 % gestiegen war.
2. JPMorgan Chase
Das Powerhouse im Geschäfts- und Investmentbanking JPMorgan Chase (NYSE:JPM) wird ebenfalls am Mittwoch vor Börseneröffnung die Ergebnisse für das 1. Quartal 2022 bekanntgeben. Analysten prognostizieren einen Gewinn von 2,74 USD je Aktie bei einem Umsatz von 31,22 Mrd. USD.
Trotz eines günstigen Umfelds, in dem die Anleger mit einer aggressiveren Zinspolitik der Fed rechnen, haben Bankaktien (NASDAQ:KBWB) in diesem Jahr einen Teil ihrer Attraktivität eingebüßt, da zu befürchten ist, dass die US-Wirtschaft aufgrund der eskalierenden Inflation und der anhaltenden Herausforderungen auf der Angebotsseite auf eine Rezession zusteuert.
Die JPM-Aktie, die am Freitag bei 133,49 USD schloss, ist in diesem Jahr um 16 % gesunken. Damit blieb sie hinter dem S&P 500 zurück, der im gleichen Zeitraum um rund 5 % gefallen ist. Im 4. Quartal beeinträchtigten steigende Kosten die Gewinne von JPM. Die Ausgaben stiegen im letzten Quartal 2021 um 11 % gegenüber dem Vorjahr und könnten im 1. Quartal 2022 um 8,6 % steigen.
3. Bed Bath & Beyond
Der US-amerikanische Einrichtungs- und Haushaltswarengigant Bed Bath & Beyond (NASDAQ:BBBY) veröffentlicht am selben Tag, ebenfalls vor Eröffnung der Börse, die Ergebnisse für das 4. Quartal 2021. Analysten erwarten, dass das Unternehmen bei einem Umsatz von 2,08 Mrd. USD einen Gewinn von 0,04 Dollar pro Aktie erzielt.
BBBY schloss am Freitag bei 19,48 USD und ist in diesem Jahr aufgrund von Spekulation, dass der Einstieg großer externer Investoren den Turnaround des Unternehmens beschleunigen wird, um 33 % gestiegen.
Bed Bath & Beyond konnte sich im vergangenen Monat mit dem aktivistischen Investor Ryan Cohen darauf einigen, drei unabhängige Direktoren in die Unternehmensleitung aufzunehmen. Zwei der drei Mitglieder werden auch einem Sonderausschuss angehören, der strategische Alternativen für Buybuy Baby abwägen soll, ein Vermögenswert, den Cohen als Verkaufskandidaten identifiziert hatte.
Cohens RC Ventures hat einen Anteil von 9,8 % an Bed Bath & Beyond aufgebaut und drängt das Einzelhandelsunternehmen zu Veränderungen, darunter zur Prüfung des Verkaufs von Buybuy Baby oder sogar des gesamten Unternehmens. Cohen ´erklärte, dass das Einzelhandelsunternehmen seinen Fokus einschränken und mit dem richtigen Sortimentsmix arbeiten muss, um der Nachfrage im Markt gerecht zu werden.
Lesen Sie auch: