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Spürbare Zurückhaltung: Die deutschen Aktienmärkte haben die vergangene Woche uneinheitlich beendet. Im Vorfeld der Entscheidungen großer Notenbanken hielten sich etliche Anleger zurück. Das Ergebnis der Ratssitzung der US-Notenbank Fed wurde dann zwar generell positiv aufgenommen – die Fed will ihre Geldpolitik rascher straffen als noch vor kurzem angenommen und signalisierte drei Zinsanhebungen für 2022, was für mehr Klarheit an den Märkten sorgte –, die Nachrichten von der Bank of England (BoE) und der Europäischen Zentralbank (EZB) führten allerdings erneut zu Irritationen. Während die BoE ihren Leitzins anhob, will die EZB das Auslaufen ihres Corona-Programms durch eine vorübergehende Aufstockung eines zweiten Anleihe-Kaufprogramms kompensieren. Die Unterschiede im Vorgehen der Notenbanken verhinderten Sicherheit für die Märkte, hieß es. Zu Ende der Handelswoche belastete ein weiter gesunkenes Ifo-Geschäftsklima die Börsen, auch der große Verfall an den Terminbörsen sorgte für Verwerfungen. Wir stellen den Marktkommentar von Robert Ertl, Börse München, vor.
Der Deutsche Aktienindex (Dax) gab im Wochenvergleich 0,6 Prozent ab auf 15.531,69 Punkte. Der MDax kam dagegen um 0,2 Prozent voran auf 34.460,77 Zähler. Der TecDax reduzierte sich um 0,3 Prozent auf 3.819,69 Punkte. Der m:access All-Share verlor 2,1 Prozent auf 2.624,64 Zähler.
Die größten Einbrüche im Dax verzeichneten Delivery Hero (DE:DHER) und HelloFresh (DE:HFGG) mit Kursrücksetzern um 14,9 beziehungsweise 11,4 Prozent auf Wochensicht. Die Papiere von Daimler (DE:DAIGn) büßten 7,6 Prozent ein. Hier drückte neben Gewinnmitnahmen und einer nachlassenden Begeisterung für Automobilwerte zu Ende der Handelswoche auch ein negatives Analystenurteil. Dagegen profitierte SAP (DE:SAPG) unter anderem von einer Kaufempfehlung, der Kurs des Softwarekonzerns stieg auf Wochensicht um 3,6 Prozent.
Die Notierungen an den deutschen Anleihemärkten haben in der vergangenen Woche in überschaubaren Grenzen geschwankt. Vor den geldpolitischen Entscheidungen hielten sich auch hier viele Anleger zurück. Die Ergebnisse der Ratssitzungen der Notenbanken zogen wiederum keine größeren Konsequenzen bei den Kursen der Bundespapiere nach sich. Für Unterstützung sorgten einige schwächer als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten wie das Ifo-Geschäftsklima. Die Rendite der marktbestimmenden zehnjährigen Bundesanleihe ging im Wochenvergleich von -0,35 auf -0,38 Prozent zurück. Die Umlaufrendite lag dagegen zu Ende der Handelswoche wie eine Woche zuvor bei -0,42 Prozent.
Die US-Börsen haben in der vergangenen Woche nachgegeben. Hier verunsicherten die geldpolitischen Entscheidungen ebenso wie die hohen Inflationsraten. Der Dow-Jones-Index fiel im Wochenvergleich um 1,7 Prozent auf 35.365,44 Punkte zurück. Der breiter gefasste S&P-500-Index rutschte um 2,0 Prozent ab auf 4.620,64 Zähler. Der technologielastige Nasdaq-100-Index büßte 3,2 Prozent auf 15.801,46 Punkte ein.
Für die aktuelle, verkürzte Handelswoche rechnen Analysten eher mit einem ruhigeren Geschäft an den deutschen Aktienbörsen. Etliche Anleger dürften ihre Bücher bereits geschlossen haben, heißt es. Von einer Weihnachtsrally geht kaum ein Beobachter aus. Die Belastungsfaktoren Corona – und hier immer stärker die Omikron-Variante – und Inflation, die das zu Ende gehende Jahr über weite Strecken geprägt hatten, bleiben den Märkten weiter erhalten. Angesichts neuer Einschränkungen in den Nachbarländern herrschen auch hierzulande Sorgen vor weiteren staatlichen Maßnahmen, die wiederum Einfluss auf die Wirtschaft haben könnten. Mit Blick auf die Geldpolitik ist seit vergangener Woche bei aller Uneinheitlichkeit der Entscheidungen der Notenbanken klar, dass die Unterstützung von dieser Seite zurückgehen wird. Dennoch rechnet auch kaum ein professioneller Beobachter mit spürbaren Kursrückgängen in den kommenden Tagen, als am wahrscheinlichsten wird eine Seitwärtsbewegung angesehen.
Impulse könnten von den anstehenden Konjunkturdaten kommen, auch wenn die Hochkaräter dabei spärlich gesät sind. Aus Deutschland dürften vor allem das GfK-Verbrauchervertrauen sowie neue Inflationszahlen interessieren, aus den USA kommen unter anderem der Aktivitätsindex der Chicago Fed, die persönlichen Konsumausgaben sowie die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter.
Einen Einfluss auf die Kurse könnte wie stets zu Jahresende das sogenannte „Window Dressing“ nehmen; damit bezeichnen Marktteilnehmer die Bestrebungen professioneller Anleger, Jahresgewinner noch in ihr Portfolio zu nehmen, um dieses besser aussehen zu lassen.
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