Der Super Tuesday war zweifelsohne, super- voraussehbar. Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat in der vergangenen Woche fast alle zur Wahl stehenden Delegierten für sich gewinnen können und seine republikanische Herausforderin Nikki Haley aus dem Rennen geworfen, was seine Nominierung so gut wie garantiert. Trump liegt in den von RealClearPolitics erhobenen Umfragen weiter vor Präsident Joe Biden, dessen Popularitätswerte angesichts der anhaltenden Grenzkrise weiter im Keller sind.
Es sind zwar noch acht Monate bis zu den Präsidentschaftswahlen, aber ich glaube nicht, dass es für Marktteilnehmer zu früh ist, sich auf eine mögliche zweite Amtszeit von Trump vorzubereiten. Wir müssen uns auch über eines im Klaren sein: Sollte Trump gewinnen, so wäre er wie Biden laut Verfassung auf eine weitere Amtszeit beschränkt. Und da die derzeitige Regierung eine Reihe von Maßnahmen der Trump-Ära rückgängig gemacht hat - insbesondere im Bereich der Einwanderung - müssten Trump und die Gesetzgeber schnell arbeiten, um neue Gesetze und Maßnahmen vor Ablauf dieser vier Jahre auf den Weg zu bringen.
Im Folgenden finden Sie drei Bereiche, die für Anleger im Falle eines Trump-Sieges im November wichtig sind.
Einwanderung und Grenzsicherheit
Laut einer aktuellen Gallup-Umfrage ist die Einwanderung für die meisten Amerikaner derzeit das wichtigste Thema; es ist wohl auch das Thema, das am meisten mit Trump in Verbindung gebracht wird.
Seit Bidens Amtsantritt im Jahr 2021 ist eine Rekordzahl von Migranten ohne Papiere in die USA geströmt, was Familien und Unternehmen gleichermaßen beunruhigt und die Infrastrukturen und Ressourcen vieler Gemeinden belastet. Im Geschäftsjahr 2024, das im Oktober 2023 begann, wurden bisher fast 1 Million Kontakte mit Migranten an der Grenze zwischen den USA und Mexiko registriert, was die Gesamtzahl der meisten Vorjahre übersteigt. Wie das Census Bureau im Oktober mitteilte, haben die USA mit 49,5 Millionen im Ausland geborenen Menschen, das sind 15 % der Gesamtbevölkerung, eine Rekordzahl erreicht.
Sollten die Wähler Trump wieder ins Weiße Haus wählen, erwarte ich rasche Maßnahmen an der Einwanderungsfront. Wahrscheinlich werden wir die Wiedereinführung der alten Trump-Politik sehen, einschließlich der "Bleibt in Mexiko"-Politik, und erst letzten Monat versprach der ehemalige Präsident, "die größte Abschiebeaktion in der amerikanischen Geschichte" durchzuführen. Laut einer im Februar von der Monmouth University durchgeführten Umfrage befürwortet eine Mehrheit der Amerikaner (53 %) den Bau einer Mauer entlang der Grenze zwischen den USA und Mexiko.
Das Entscheidende ist, dass sich die Menschen sicher fühlen wollen. Sicherheit ist ein Grundbedürfnis in der Maslowschen Bedürfnishierarchie, neben Nahrung und Wasser, und die Amerikaner fühlen sich zunehmend unsicher.
Sind Small-Caps bereit für einen Aufschwung?
Während der Amtszeit von Präsident Trump konnten US-Small-Cap-Aktien, gemessen am Russell 2000, mit der Performance des S&P 500 mithalten. Der Grund? Trump lenkte die Aufmerksamkeit der Regierung auf die Innenpolitik. Dies - in Verbindung mit der Steuerreform 2017, einer historischen Deregulierungswelle, niedrigen Kreditkosten und niedriger Inflation - verhalf kleineren "America First"-Unternehmen zu einem Aufschwung.
Heute sieht der Markt ganz anders aus. Seit Beginn von Bidens Präsidentschaft ist der S&P 500 um fast 40 % gestiegen, wobei der Löwenanteil dieser Gewinne in den letzten vier Monaten erzielt wurde. Unterstützung kam von Investoren, die in Erwartung von Zinssenkungen im Jahr 2024 in Aktien führender Unternehmen aus dem Bereich Künstliche Intelligenz (KI) wie Microsoft (NASDAQ:MSFT), Alphabet (NASDAQ:GOOGL) und NVIDIA (NASDAQ:NVDA) investierten. Im Vergleich dazu stagnierte der Russell 2000 im gleichen Zeitraum.
Damit sind Small Caps im Vergleich zu Large Caps derzeit so günstig bewertet wie seit der Dotcom-Blase vor über 20 Jahren nicht mehr. Sind das Kaufgelegenheiten?
Wie bei der Einwanderung glaube ich, dass eine zweite Amtszeit Trumps die Unterstützung von Geschäften und Unternehmen, die sich auf den heimischen Markt konzentrieren, in Gang bringen würde. Während seiner Amtszeit war der Optimismus unter den kleinen Unternehmen in den USA konstant hoch, und der Small Business Optimism Index der National Federation of Independent Business (NFIB) erreichte im August 2018 mit 108,8 ein Allzeithoch. Seitdem ist der Index um mehr als 17 % gefallen und lag im Januar 2024 bei 89,9.
Rückkehr zur US-Energie
Das letzte Thema, das ich hier ansprechen möchte, ist die Energie, die viele Wähler und Investoren ebenfalls mit Trump in Verbindung bringen.
Während seiner Amtszeit blieben die Benzinpreise dank der fleißigen Ölförderung niedrig. Diese Entwicklung wurde vor vier Jahren durch die Pandemie jäh gestoppt, aber seither haben die USA ihren Status als weltgrößter Rohöllieferant wiedererlangt. Im Dezember 2023, dem letzten Monat, für den Daten vorliegen, produzierten die USA durchschnittlich 13,3 Millionen Barrel pro Tag. Das ist ein neuer Rekord für die in einem einzigen Jahr geförderte Ölmenge und übertrifft den bisherigen Rekord aus dem Jahr 2019, als die USA 4,49 Milliarden Barrel produzierten.
Erstaunlicherweise konnten die Produzenten diese Fördermengen erreichen, obwohl die Zahl der aktiven Bohranlagen in Nordamerika weiter zurückgeht. Laut Baker Hughes (NASDAQ:BKR) waren Anfang März 2024 noch 506 Bohranlagen aktiv, was einem Rückgang von rund 70 % gegenüber dem Höchststand im Oktober 2014 entspricht.
Was bedeutet das? Ein neuer Bericht der U.S. Energy Information Administration (EIA) stellt genau diese Frage und kommt zu dem Ergebnis, dass neue und verbesserte Technologien, darunter Hydraulic Fracturing (das sogenannte Fracking) und Horizontalbohrungen, "die Produktivität der Bohrlöcher erhöht haben und es den US-Produzenten ermöglichen, mehr Rohöl aus neuen Bohrlöchern zu fördern und gleichzeitig die Produktion aus alten Bohrlöchern aufrechtzuerhalten".
Mit anderen Worten: Die Produzenten können heute mit viel weniger Aufwand viel mehr fördern.
Damit hätte Trump 2.0 noch weniger Anreize, den Ausbau erneuerbarer Energien weiter zu subventionieren. Letztes Jahr wurde berichtet, dass er den Inflation Reduction Act (IRA), Bidens Kernstück der Klimagesetzgebung, der Steueranreize, Finanzmittel und Kredite vorsieht, um die Wirtschaft bei der Umstellung auf saubere Energien zu unterstützen, kippen würde.
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Der S&P 500 gilt weithin als der beste Einzelindikator für US-Large-Caps und dient als Grundlage für eine breite Palette von Anlageprodukten. Der Index umfasst 500 führende Unternehmen und deckt etwa 80 % der verfügbaren Marktkapitalisierung ab. Der Russell 2000 Index setzt sich aus den kleinsten 2000 Unternehmen des Russell 3000 Index zusammen, die etwa 8 % der gesamten Marktkapitalisierung des Russell 3000 ausmachen. Der Small Business Optimism Index der National Federation of Independent Business (NFIB) ist ein monatlicher Datenpunkt, der den Gesundheitszustand von Kleinunternehmen in den USA anzeigt. Der Index ist eine Kombination aus 10 saisonbereinigten Komponenten, die die Erwartungen und Aussichten von Kleinunternehmern messen. Der Baker Hughes North American Rotary Rig Count ist eine wöchentliche Statistik der Anzahl der Bohranlagen, die in den Vereinigten Staaten und Kanada aktiv nach Erdöl oder Erdgas suchen oder es erschließen.
Keiner der Fonds von U.S. Global Investors hielt zum 31.12.2023 eines der in diesem Artikel genannten Wertpapiere.
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