Die Edelmetalle konnten in der vergangenen Handelswoche auf breiter Front deutlich ansteigen, nachdem diese ihre Abwärtstrends überwunden und somit kurzfristige Kaufsignale erzeugt hatten. Der Goldpreis testete den Widerstand bei 1.790 US-Dollar und der Silberpreis probte den Ausbruch über den Widerstand bei 26 US-Dollar. Einzig der Goldpreis in Euro hängt immer noch am Abwärtstrend fest, womit Gold und Silber in US-Dollar, sowie in Euro entscheidende Marken erreicht haben, an denen sich die Richtung für die nächsten Monate entscheiden wird. Entweder gelingt der Ausbruch oder wir sahen am Freitag das Hoch einer Zwischenerholung, bevor sich die Korrektur wieder fortsetzen wird. Bricht der Goldpreis in Euro nun den mittelfristigen Abwärtstrend und steigt über den Widerstand bei 1.500 Euro an, so wäre das bullisch für die Edelmetalle auf Sicht der kommenden Monate.
Auch Platin und Palladium halten sich bisher stark, wobei Platin bis dato einen mittelfristigen Aufwärtstrend halten kann und Palladium kurz davor steht sein Allzeithoch bei 2.850 US-Dollar zu erreichen. Angesichts der weltweiten Rezession, auf die Regierungen mit neuen Fiskalprogrammen und dem Drucken von Geld reagieren, besteht ein Umfeld, das für eine weitere Abwertung der staatlichen Fiat-Währungen und diametral gegensätzlich einen weiteren Preisanstieg der Edelmetalle spricht.
Die Rekapitalisierung des Bankensystems schreitet unterdessen voran, was die Summe aller vergebenen Kredite und Einlagen bei den größten vier US-Banken zeigen. Seit den ersten QE-Programmen, nach dem Zusammenbruch von Lehman Brothers in 2008, spaltete sich die bis dahin synchrone Entwicklung von Einlagen und Kreditvergabe auf. Mit den neuen QE-Programmen und dem Helikoptergeld öffnete sich die Schere noch weiter – die Einlagen explodierten förmlich, während die Kreditvergabe einbrach.
Die synchrone Entwicklung bis 2008 erklärt sich damit, dass seit der Auflösung des Gold-Devisen-Standards von 1971 bis 2008 die Geldmenge primär durch neu geschaffenes Giralgeld ausgeweitet wurde – aus Krediten wurden neue Einlagen geschaffen. Dieses staatliche Privileg der Banken zur Geldschöpfung wurde bis zum Exzess getrieben, sodass einige Banken in 2008 teilweise das 50-fache ihrer Einlagen verliehen hatten, womit das Kreditgeldsystem vor dem finalen deflationären Kollaps stand.
Die Notenbanken, die Hüter des Bankensystems, hatten von nun an die Aufgabe neues Zentralbankgeld zu drucken, um somit das Bankensystem zu rekapitalisieren und wieder auf gesunde Füße zu stellen. Dies erfolgt durch die Umverteilung von Vermögen weg vom Steuerzahler hin zu jenen, die Kredite vergeben und aufgenommen haben.
Woher die Einlagen bei den Banken kommen, zeigt sich, wenn man diese Einlagen mit der Ausweitung der Geldmenge seitens der Notenbanken vergleicht. Insbesondere das Helikoptergeld, wie beispielsweise die direkten Schecks der US-Regierung, verbessern die Kapitalbasis der Banken sofort.
Die Einlagen bei JP Morgan wuchsen um 24% allein im ersten Quartal 2021 zum Vorjahr, während die Summe aller Kredite um 4% schrumpfte. Hier zeigen sich einerseits die deflationären Kräfte der Rezession, in dem Ausfall und Abbau von Krediten, während die Notenbanken das System rekapitalisieren und die Geldbasis inflationieren, um es zu schützen. Mit steigenden Zinsen werden in den nächsten Jahren die Kreditausfälle und die deflationären Kräfte zunehmen, während die Notenbanken weiter mit dem Drucken von Geld antworten dürften.
Dennoch muss man konstatieren, dass der Prozess der Rekapitalisierung, der 2008 begann, schon weit fortgeschritten ist, was man auch am Ratio der Kredite zu den Einlagen bei JP Morgan bzw. allen großen vier US-Banken sieht. JP Morgan hält mittlerweile doppelt so viele Einlagen wie Kredite, womit ein systemisches Versagen keine Gefahr mehr darstellt. Die europäischen Banken stehen noch nicht so gut da, was weiterhin vereinzelte Risiken birgt, doch auch hier wird weiter reflationiert. Das neue Zentralbankgeld schafft die Basis für einen künftigen Boom, doch dürfte bis dahin noch ein steiniger Weg vor uns liegen.
Einerseits ist klar, dass die Umverteilung der Vermögen über die Inflationssteuer erfolgen wird. Andererseits plant man bereits direkte Enteignungen der Bevölkerung durch direkte Steuern seitens der Regierungen. Ein Lastenausgleich wird medial langsam immer stärker kommuniziert, womit man vordergründig die Folgen der Lockdowns bezahlen will, was jedoch nur ein Vorwand ist, um an Geld zur Rekapitalisierung von Staat und Bankensystem zu kommen. Einer muss immer die Zeche zahlen und dies ist in der Demokratie, die das Gegenteil von Freiheit ist, letztlich immer der kleine Bürger. Die sozialistischen Parteien von SPD, Grüne und Linke werden dazu angehalten, immer offener eine „Vermögenssteuer“ und „Gewinnsteuer“ zu kommunizieren.
Ex-SPD-Chef Sigmar Gabriel fordert nun offen die sozialistische Enteignung der Deutschen: „Unsere Eltern und Großeltern haben schon mal eine Lösung finden müssen – die nannten wir Lastenaustausch. Darüber muss man dann öffentlich reden.“ Nach dem Ende des 2. Weltkriegs gab es 1952 einen Lastenausgleich, wobei alle Vermögen über 5.000 D-Mark mit einer Abgabe in Höhe von 50 Prozent belastet wurden. Die Zahlungen wurden allerdings über 30 Jahre gestreckt. Am Ende kamen etwa 150 Milliarden D-Mark zusammen. Immerhin sagt man den Menschen offen, was auf sie zukommen wird, wenn diese Parteien die Bundestagswahl gewinnen sollten. Es ist gut möglich, dass jeder Hausbesitzer in Deutschland, ganz gleich ob noch Schulden auf dem Haus sind oder nicht, zur Hälfte enteignet werden wird unter einer rot-rot-grünen Regierung.
Man darf dabei nie vergessen, dass jede Steuer, egal wo sie ansetzen wird, immer zulasten des kleinen Arbeiters gehen wird. So wird auch die Gewinnsteuer für Unternehmen, die in der Corona-Krise besonders hohe Gewinne gemacht haben, letztlich vom Endverbraucher gezahlt, da jeder Unternehmer die Steuern an den Verbraucher über höhere Preise weitergeben muss. Überdurchschnittliche Gewinne wären vermeintlich ungerecht und müssten „gerechter verteilt werden“ womit die Genossen einfach nur euphemistisch den Raub von ehrlich verdientem Geld beschreiben. Von dieser Verachtung grundsätzlicher Eigentums- und Freiheitsrechte ist es nur ein kleiner Schritt zur „gerechteren Verteilung“ von Krisengewinnen der Gesamtbevölkerung in der künftigen Hochinflationsphase. Damit lässt sich schnell die Enteignung von Haus- und Edelmetallbesitz begründen, deren Preise durch die Inflation anstiegen, wobei es sich größtenteils und insbesondere bei der Immobilie lediglich um einen nominalen Inflationsausgleich handeln wird, wogegen real ein Vermögensverlust zu verbuchen sein dürfte.
Der Staat und die Notenbanken befinden sich auf einem Raubzug und das anvisierte Opfer ist der Bürger. Man muss sich vor diesen kommenden Plünderungen schützen, indem man sich vorbereitet und Vermögen derart alloziert, dass der Staat über direkte und indirekte Steuern über so wenig Vermögen wie möglich habhaft werden kann. Der Kauf von Edelmetallen ist weiterhin einer der besten Wege, um sich davor zu schützen. Wir empfehlen weiterhin in Edelmetalle zu investieren, um so nicht ein Opfer der nächsten Bundesregierung, sondern ein verdienter Krisengewinner zu werden.
Kryptowährungen in Türkei verboten – Flashcrash am Kryptomarkt
Ein Flashcrash am Kryptomarkt in der Nacht von Samstag auf Sonntag versetzte viele Investoren in Panik. Der Bitcoin brach zwischen 2 Uhr und 5 Uhr morgens um 16% auf 50.500 US-Dollar ein. Deutlich höher waren die Verluste bei den anderen Kryptos, den sogenannten „Altcoins“, wie beispielsweise Monero (-22%), Dash (-32%), Ethereum (-20%), Hedera (-31%) und Zcash (-38%).
Es gab mehrere Punkte, die diesen Einbruch ausgelöst haben. Die Conditio sine qua non für derartige Flash-Crashs ist jedoch so gut wie immer ein extrem bullisches Sentiment mit einhergehend hoher Spekulation, wobei viele Investoren auf Kredit gehebelt investiert sind. Wenn bereits jeder gekauft hat, dann reicht oftmals das Fehlen neuer Käufer aus, um Gewinnmitnahmen auszulösen, worauf gestaffelte Stop-Loss-Orders der Spekulanten kaskadenartige Verkäufe auslösen, die dann den Flash-Crash verursachen. Oftmals erleiden unerfahrene Anleger, die ein zu hohes Risiko ohne Absicherung eingingen, einen Margin Call und somit einen Totalverlust.
Ein Beispiel für diese heiß gelaufene Stimmung ist der in den letzten Monaten immer wieder durch Elon Musk gehypte Spaß-Meme-Krypto „Dogecoin“, der zeitweise die fünftgrößte Marktkapitalisierung hinter dem Bitcoin erreichte, nachdem dieser innerhalb eines Jahres um das 220-fache auf 40 US-Cent anstieg. Wenn ein Coin, der keinerlei Nutzen hat, eine Marktkapitalisierung von 50 Milliarden US-Dollar erreicht, dann dürfte selbst dem größten Krypto-Enthusiasten mit Scheuklappen, dieser irrationale Überschwang bewusstwerden. Diese Kryptomanie scheint selbst die Dotcom-Blase, in der alles gekauft wurde, was „.com“ im Namen hatte, in den Schatten zu stellen. Dogecoin stieg allein am Freitag um 100% an und die Nachfrage war so hoch, dass Spekulanten, die versuchten Dogecoin zu traden, die Seite der Handelsplattform Robinhood am Freitag crashten. Vergangene Woche ging die Krypto-Handelsplattform „Coinbase“ erstmals an die Börse und wurde an der Nasdaq zu 100 Milliarden US-Dollar bewertet, was mehr ist als die weltweit meisten großen etablierten Aktienbörsen zusammengerechnet.
Einer der Auslöser für den Flash-Crash soll zudem eine unbestätigte Twittermeldung sein, wonach das US-Finanzministerium Klage wegen Geldwäsche gegen Institutionen, die Kryptowährungen verwenden, erheben will. Es gibt dafür noch keinerlei Bestätigung und es bleibt abzuwarten, ob sich dieses Gerücht wirklich bestätigt.
Kein Gerücht war jedoch das Verbot von Kryptowährungen in der Türkei, das vergangene Woche ausgesprochen wurde. Mit Wirkung Ende April sind dort Zahlungen mit Digitalwährungen gänzlich verboten. Auch in Indien soll es einen neuen Vorstoß geben, um Kryptowährungen komplett zu verbieten und auch die USA scheinen Druck aufbauen zu wollen. Womöglich hat das Verbot den ein oder anderen Großinvestor abgeschreckt und nach der starken Rallye zur Gewinnmitnahme bewegt. Die Krypto-Gemeinde versucht das Verbot in der Türkei herunterzuspielen, da man diese ja immer noch besitzen dürfe und ein Besitzverbot unmöglich umzusetzen wäre.
Dennoch dürfen ab Mai die türkischen Händler und Geschäfte keine Kryptowährungen mehr annehmen, was den Sinn des Haltens von Kryptowährungen, außer zum Zwecke der Spekulation, ad absurdum führt. Dieses Beispiel zeigt, wie leicht dem Währungswettbewerb mit einem Federstreich des staatlichen Gewaltmonopols der Gar ausgemacht werden kann. Die türkische Regierung versucht mit dem Verbot das staatliche Geldmonopol bzw. die türkische Lira, die sich seit Jahren im freien Fall befindet, zu schützen. Alle Fiat-Währungen der Welt werden aufgrund der gigantischen QE-Programme in den nächsten Jahren massiv abwerten und auch die EZB, sowie die FED, könnten ähnliche Verbote anstreben, um die unliebsame Konkurrenz auszuschalten.
Charttechnisch ist der Bitcoin angeschlagen. Sollte der Bitcoin-Kurs nach einer Zwischenerholung wieder die Marke von 50.000 US-Dollar unterschreiten, so droht ein nochmaliger zweiter Abverkauf. Es bestünde dann auch die Möglichkeit, dass der Kryptomarkt über die nächsten Monate erst einmal in eine Korrektur übergehen könnte. Bullisch löst sich die Situation auf, wenn es dem Bitcoin gelingt den Widerstand bei 62.000 US-Dollar wieder zu nehmen, was dann eine schnelle Fortsetzung der Rallye mit sich bringen würde. Dennoch bleiben so gut wie alle Kryptos eine Spekulation und man sollte zu Absicherung vor Inflation und Enteignung besser in Edelmetalle investieren, die sich seit Jahrtausenden bewährt und Vermögen gesichert haben.
Technische Analyse zu Palladium: Allzeithoch in Reichweite!
Terminmarkt: Stärke und sehr gutes Setup
Die Terminmarktdaten zeigten in den letzten Wochen deutliche relative Stärke und somit ein Defizit am physischen Palladiummarkt. Es gab in dem letzten Jahr nie eine bullische Spekulation – im Gegenteil waren die Spekulanten bärisch positioniert. Dies erklärt, warum der Palladiumpreis auch nicht unter Druck kam und auch kein Long-Drop stattfand. Im Gegenteil gibt es viel bullisches Potenzial für einen weiteren Preisanstieg bei diesen Daten.
Charttechnisch war Palladium in den letzten Monaten das langweiligste aller vier Edelmetalle. Über neun Monate lief der Palladiumpreis trendlos seitwärts und konsolidierte auf hohem Niveau, während der Goldpreis korrigierte. Platin konnte sich absetzen, doch war der Anstieg des Platinpreises auf Spekulation zurückzuführen. An Palladium waren Spekulanten hingegen weniger interessiert, was die COT-Daten zeigen.
Nachdem der Goldpreis fiel und zuletzt auch Silber und Platin unter Druck kamen, konnte sich Palladium diesem Trend widersetzen und sein hohes Preisniveau verteidigen. Nachdem der Goldpreis auf 1.680$ gefallen war, ohne Palladium mit runterzureißen, hat diese Stärke nun neue Käufer aufs Parkett gebracht, da es unwahrscheinlich war, dass Palladium jetzt noch fallen würde, nachdem die Korrektur am Edelmetallmarkt womöglich vorüber war.
Wir hatten den Widerstand bei 2.500 US-Dollar genau beobachtet, da ein Anstieg darüber ein Kaufsignal mit dem Ziel des Allzeithochs erzeugen würde. Der Ausbruch erfolgte letztlich Mitte März und mittlerweile hat Palladium schon fast sein Allzeithoch bei 2.850 US-Dollar erreicht. Die COT-Daten sind weiterhin bullisch und geben ein grünes Licht für einen weiteren Preisanstieg. Auch die fundamentale Nachfrage scheint stabil zu sein, was insgesamt ein bullisches Gesamtbild erzeugt. Nur dann, wenn der Goldpreis noch einmal unter die Räder kommen sollte, wäre noch einmal ein kurzzeitiger Rücksetzer bei Palladium möglich. Wir würden diesen Rücksetzer dann aber als antizyklische Kaufchance sehen und wieder kaufen. Prozyklisch gibt es ein weiteres Kaufsignal, wenn Palladium sein Allzeithoch bei 2.850 US-Dollar überschreiten kann.