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CureVac – wer macht das Rennen um den Impfstoff?

Veröffentlicht am 20.08.2020, 08:42
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Wer macht im weltweiten Kampf um die besten Wirk- und Impfstoffe das Rennen? Wann ist mit verlässlichen Ergebnissen zu rechnen? Schon zum Jahresende 2020? Welche Chancen eröffnen in den Corona-Zeiten die nationalen und internationalen Wirk- und Impfstoff-Aktien? Wir stellen dazu den Beitrag der Südseiten der Börse München vor. Die HSBC bietet einen Turbo-Bull mit WKN TT3EWW und K.O bei 35 Euro an. Wir berichten regelmäßig über die Impfstoffaktien in unserem Börsenbrief
 
Das Tübinger Biotechunternehmen CUREVAC (NASDAQ:CVAC) startete blitzschnell seinen Börsengang an der amerikanischen Technologiebörse Nasdaq 100 und sammelte am 14. August 2020 über 200 Millionen Dollar ein. Die zu 16 Euro ausgegebenen Aktien sprangen am ersten Börsentag bis auf 44 Euro aufwärts, um dann auf rund 40 C zurückzukommen. Zwei Tage später, am 17. August 2020, kostete die Aktie im Abendhandel 61,95 V mit einem Tageshoch bei 82 Euro und einem Tief bei 56,65 Euro – also reichlich Spielraum für Spekulation und ein schnelles Rein/Raus. So stellt sich die Frage: Weiter abwarten und auf einen Rücksetzer hoffen, wie dies für mich gilt? Oder zum aktuellen Kurs eine klei-nere Summe anlegen?

Curevac in Phase-I

Nun zu meiner allgemeinen Impfstoffeinschätzung: Bei der Curevac-Aktie geht es für den Großinvestor und SAP (DE:SAPG)-Gründer Dietmar Hopp um viel Geld. Hier sind auch Katar und der britische Impfstoff-Weltmarktführer GlaxoSmithKline (LON:GSK) (GSK) mit an Bord. Curevac gilt durchaus als seriös und besonders chancenreich, aber befindet sich noch bei der Entwicklung eines Covid-19-Impfstoffes in der Phase-I-Studie. Einige Konkurrenten sind bereits in der entscheidenden Studie Phase III aktiv.

Wie weit ist die Konkurrenz?

Den Mainzer Impfstoffkonzern BionTech (NASDAQ:BNTX) mit 62 Prozent Umsatzerhöhung und Meilensteinzahlungen der Partner Pfizer (NYSE:PFE) und Fosun belasten aber die erheblichen Kosten durch die Impfstoffforschung. Die ersten klinischen Ergebnisse der Phase III-Studie sind schon im Oktober 2020 zu erwarten. Russland meldet, mit ihren klinischen Studien Phase II bereits ebenso weit zu sein. Darauf sollten Sie, lieber Leser, jedoch nicht allzu unbedacht und euphorisch reagieren.
 
Auf jeden Fall war es blanker Unsinn, die Kapitalerhöhung gegen Bareinzahlung bei BionTech mitzumachen. Derzeit ist die Aktie trotz des freundlichen Börsenklimas für rund 58 Euro zu haben. Auch der hochkapitalisierte amerikanische Konkurrent Moderna (NASDAQ:MRNA) mit mehr als 20 Milliarden Dollar Börsenwert stürzte in einer Art Herdentriebreaktion auf 58 Euro ab. Moderna startete kürzlich die entscheidende Studie Phase III. Dagegen setzte das Pharma-Unternehmen Novavax (NASDAQ:NVAX) mit 122 Euro zum Höhenflug an.
 
Bei der Mainzer Firma BionTech und dem US-Konzern Moderna – ebenfalls an der US-Technologiebörse Nasdaq notiert – geht es um Impfstoffe auf Basis sogenannter Boten-RNA. Das Ziel ist, menschliche Zellen durch Informationen zur Produktion von Eiweißstoffen und damit zur Vernichtung der Viren anzuregen.

Es ist Platz für alle da

Da weltweit Medikamente und Impfstoffe zur Bekämpfung der Corona-Covid-19-Pandemie benötigt werden, wird zwar das Gesundheits-Unternehmen mit der ersten Zulassung den Löwenanteil verdienen. Aber Platz genug ist bei dem Riesenbedarf für alle da. Es muss nur gelingen, die Zulassung möglichst noch zum Jahresende 2020 oder im ersten Halbjahr 2021 zu erreichen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO erwartet von Russland, eine ordnungsgemäße Studie Phase III durchzuführen, um auch über Nebenwirkungen und die Dauer der Immunität alle wichtigen Erkenntnisse zusammen-tragen zu können.

Einschätzung

Wie schätzt das Handelsblatt im Kampf um Impfstoffe seine Favoriten mit zwei oder drei Punkten im August 2020 ein?
 
  • Biontech/Pfizer, Deutschland (Mainz) und USA:  3 Punkte
  • Sinovac, privater Impfstoffentwickler China:        3 Punkte
  • Sinopharm, staatlicher Impfstoffentwickler:          3 Punkte
  • Curevac, Deutschland (Tübingen):                         2 Punkte
  • Cansino Biologics, China, Militärforschung:         2 Punkte
 
China zählt mit 33 Punkten zu den weltweit innovativsten Impfstoffforschern. Deutschland schafft hier ein gutes Ergebnis mit 10 Punkten. Der indische Pharmakonzern Adar Poonawalla stellt bereits die Weichen für eine Massenproduktion, während Russland auf den sogenannten „Sputnik“-Moment setzt. Moderna aus den USA testet sein Vakzin gegen Covid-19 an 30.000 Personen und hat bereits die große Phase III-Studie gestartet. Der britische Pharma-Konzern AstraZeneca (LON:AZN) arbeitet gemeinsam mit der Oxforder Universität an einem modifizierten Adenovirus in Phase III.

Noch viele Fragen offen

Dennoch haben die bisherigen Resultate weltweit letztlich nur eine begrenzte Aussagekraft. Vor allem für die besonders gefährdeten Personengruppen, also ältere und vorerkrankte Personen, liegen noch keine verlässlichen Testresultate vor. Wie lange wird die angestrebte Immunisierung dauern? Wie brauchbar und ausbaufähig sind die Kennnisse über Antikörper und T-Zellen? Welche Technologie macht das Rennen? Ein inaktivierter Virus? Ein modifizierter Adenovirus? Die Technologie mRNA, auf die Biontech und Moderna setzen? Schafft es der SAP-Gründer Hopp mit seinem Biotech-Unternehmen Curevac, den Rückstand gegenüber Konkurrenten in der Studie III-Phase aufzuholen? Und mit welchen Überraschungen dürfen wir beim Impfstoff-Weltmarktführer GlaxoSmith-Kline (GSK) rechnen?

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