Es ist nichts Neues, wenn man behauptet, dass der Technische Analyst nicht die Nachricht bewertet, sondern die Reaktion der Marktteilnehmer auf die Nachricht. So wollten einige die gescheiterte Brexitabstimmung positiv und andere negativ auslegen. Die Marktteilnehmer haben zunächst aber gar nicht darauf reagiert. Erst am Freitag vergangener Woche zogen die Märkte an und haben damit eine verspätete Reaktion gezeigt. Wie nachhaltig diese sein wird, dürfte sich nicht zuletzt zum Wochenanfang zeigen. Die technische Lage hat sich jedenfalls verbessert.
Langfristchart Nikkei 225
Der Nikkei ist in den letzten Wochen des vergangenen Jahres kräftig unter Druck geraten. Dabei wurde die wichtige Unterstützungslinie bei ca. 21.000 Punkten ebenso unterschritten, wie die eher schwache Unterstützung bei ca. 19.500 Punkten. Seit Jahresbeginn zieht der Markt aber wieder an und die Lage hellt sich auf. Der Stochastik-Indikator hat ein Kaufsignal generiert und der MACD-Indikator steht kurz vor einem solchen. Somit könnte der Widerstand bei rund 21.000 Punkten wieder überwunden werden.
Der Dow Jones befindet sich seit Ende Dezember in einem steilen Aufwärtstrend. Anfang dieses Jahres hat der MACD-Indikator ein Kaufsignal generiert, welches noch nicht abgearbeitet ist. Das bevorstehende Verkaufssignal des Stochastik-Indikators sollte wegen des starken Trends nicht überbewertet werden. Bei knapp unter 25.000 Punkten verläuft eine Widerstandslinie und knapp über dieser Marke eine Abwärtstrendlinie. Dies wird in den kommenden Tagen einen Kreuzwiderstand darstellen, wes- halb ein Ausbruch nach oben zunächst schwer fallen könnte.
Der Nasdaq-Index hat seit Ende vergangenen Jahres die gleiche Entwicklung vollzogen, wie der Dow Jones. Der aktuelle Aufwärtstrend ist noch immer intakt und könnte noch bis in den Bereich von 7.300 Punkten führen. Allerdings beginnt der MACD-Indikator langsam abzukippen. Dies bedeutet, dass bei rund 7.300 Punkten ein Ende des aktuellen Aufwärtstrends anstehen könnte.
Der Umsatzanstieg beim DAX am Freitag war dem Optionsverfallstag geschuldet. Trotzdem ist es bemerkenswert, dass der Ausbruch über die Widerstandslinie so dynamisch geglückt ist. Damit hat das Kaufsignal beim MACD-Indikator ganze Arbeit geleistet. Das mit dem Ausbruch verbundene Kaufsignal eröffnet nun Aufwärtspotenzial bis in den Bereich von 11.600 Punkten. Die übergeordnete Abwärtstrendlinie dürfte zunächst noch kein Thema sein.
Der Nikkei konnte Anfang dieses Jahres die Abwärtstrendlinie brechen und ist auf dem Weg an die alte Unterstützungslinie heranzulaufen. Diese befindet sich im Bereich von 21.000 Punkten. Das Kaufsignal beim MACD-Indikator arbeitet noch, wes- halb der Widerstand erreicht werden könnte. Ob ein Ausbruch gelingt ist derzeit noch offen. Die Lage hat sich aber auch am japanischen Aktienmarkt wieder verbessert.
Währungen/Zins
Der Euro-Bund-Future ist an der 165%-Punkte-Marke zunächst gescheitert. Der aktuelle Rückgang reichte bis an die Unterstüt- zungslinie bei ca. 164%-Punkten. Die Indikatoren haben Divergenzen gebildet, weshalb ein Durchbruch nach unten noch mög- lich ist. Das nächste Ziel würde dann der Bereich um 163%-Punkte sein.
Der Ausbruch aus der Seitwärtsrange war nur von kurzer Dauer. Der Euro ist inzwischen wieder in diese Range zurückgefallen, was die Indikatoren bereits mit Verkaufssignalen angedeutet hatten. Ein Test der unteren Unterstützungslinie des Seitwärtstrendkanals dürfte somit nur eine Frage der Zeit sein.