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Die kommende Woche: Öl teurer nach Nate? USD tiefer nach Lohndaten?

Veröffentlicht am 08.10.2017, 14:20
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32

von P. Cohen

Die Woche im Rückblick

Vereinigte Staaten

Seit Ende August, als Hurrikan Harvey an der US-Golfküste anlandete, haben wir gewarnt, dass er und der nachfolgende Wirbelsturm Irma, der vor allem Puerto Rico und Florida heimsuchte, ein weites Spektrum von US-Konjunkturdaten verfälschen werden, sowohl nach oben, als auch nach unten. Und so kam es auch, mit dem Erscheinen der US-Arbeitsmarktdaten vom September, sind die Folgen sichtbarer geworden.

Der Report berichtete von einem Abbau von 33.000 Jobs, während eine Zunahme der Beschäftigung um 90.000 erwartet worden war, und verzeichnete damit den ersten Rückgang seit 2010. Blickt man aber hinter die vordergründigen Daten, so sieht man, dass die Arbeitslosenquote in Wirklichkeit um 4,2% gefallen ist und noch wichtiger, es gab einen 2,9 prozentigen Anstieg der Stundenlöhne gegenüber dem Vorjahr, was das höchste Lohnwachstum in mehr als acht Jahren ist.

Steigende Löhne könnten ein Anzeichen sein, dass die Inflation nach langer Zeit wiederkommt, insbesondere, nachdem ISM in der vergangenen Woche das höchste Wachstum der Industrieproduktion der vergangenen 13 Jahre berichten konnte, zwei Monate vor dem Ende eines Jahres, in dem die Händler auf verlässliche Zeichen einer wirtschaftlichen Expansion gewartet haben. Nach Erscheinen der Daten, stieg der Dollarindex um 0,3% und die Rendite der US-10-Jährigen zog um 1,6% an.

Am Freitag beschlossen die Händler, das Glas halbvoll zu sehen und konzentrierten sich auf den Anstieg der Durchschnittslöhne, die so schnell wie seit mehr als acht Jahren nicht mehr gestiegen sind, anstelle das Glas als halbleer zu sehen, wegen des ersten Rückgangs der Beschäftigung in sieben Jahren. Natürlich ist die Inflation der eigentliche Schlüssel und der Grund, dass wir das Stellenwachstum so aufmerksam verfolgen, ist, dass es ein Frühindikator für die Lohnentwicklung ist.

Allerdings, während der Rückgang der Beschäftigung den Verwüstungen durch die Wirbelstürme zugeschrieben werden kann, könnte der Anstieg der Löhne auch deren Folge gewesen sein. Wie wir gewarnt haben, die nächsten Monaten werden für Ökonomen und insbesondere Notenbanker für eine Herausforderung sein. Konjunkturdaten könnten sich als wenig belastbar erweisen.

Während Anleger in Dollar und US-Staatsanleihen die Aussichten auf US-Zinserhöhungen wegen des Ausbleibens einer Beschleunigung der Inflation pessimistisch gesehen haben, auch wenn ihre Kollegen am Aktienmarkt die Indizes mit einem von jeglichen Nachrichten, die eine Zinserhöhung wahrscheinlicher machen könnten, angeheizten Optimismus immer weiter in die Höhe getrieben haben, so waren es diesmal sinnigerweise die Anleiheinvestoren, die die schlechten Nachrichten zum Arbeitsmarkt vom Freitag beiseite schoben und statt dessen das Lohnwachstum in den Vordergrund stellten. Und der Rollentausch ging weiter: Am Freitag beschloss der Aktienmarkt sich auf die enttäuschenden Beschäftigungszahlen zu konzentrieren und es kam zu einem Ausverkauf.

Aber für die Dollar-Investoren gab es keine kurze Verschnaufpause: die jüngste Androhung eines Raketentest aus Nordkorea hat die Händler aus Wachstumsanlagen in Fluchtburgen umschichten lassen.

Wohin geht die Reise also? Schwer zu sagen, aber selbst nach dem jüngsten Säbelrasseln Nordkoreas und dem Kursrutsch des S&P 500 am Freitag, hat der Index die Woche immer noch im Plus beendet. Es war seine vierte gute Woche in Folge und er steht jetzt nur noch 0,10% von seinem Allzeithoch entfernt.

Wir rechnen allerdings mit Volatilität. Jeder Report, Tweet oder Gerücht im Hinblick auf die Ernennung des nächsten Fed-Chefs wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit starke, wenn auch kurzzeitige Marktbewegungen auslösen.

Europa

In einer weiteren ironischen Wende—die erste war der oben geschilderte Rollentausch zwischen Aktien- und Anleihehändlern—hatten die USA eine im großen und ganzen eher gute Woche. Europa, welches derzeit der globale Wachstumsmotor ist, hatte auch wirtschaftlicher Sicht eine schlechte Woche, die außerdem noch von politischen Unwägbarkeiten an mehreren Fronten überschattet war.

Etwa 90% derjenigen, die an dem inoffiziellen Referendum zur katalanischen Unabhängigkeit teilnahmen, stimmten dafür. Die Region steht für etwa 20% der spanischen Wirtschaftsleistung und ist die Heimat mehrerer Banken. Während die Abstimmung in Spanien keine Rechtswirkung hat, macht sie das Umfeld für den Euro – zusammen mit spanischen Aktien und Anleihen – unsicherer. Ähnlich dem Folgen des Brexits, hat das politische Chaos schon jetzt zwei führenden Banken aus Katalonien – Sabadell (MC:SABE) und Caixabank (MC:CABK) – dazu veranlasst, einen Verlagerung ihres Geschäftssitzes in Erwägung zu ziehen.

Die Konjunkturdaten aus dem Euroraum der vergangenen Woche waren schlechter als erwartet ausgefallen, da sowohl die Arbeitslosigkeit und die Einzelhandelsumsätze enttäuschten. Diese werden aber als nur temporäre Rückschläge angesehen, da das Verbrauchervertrauen auf einem 16-Jahreshoch ist.

Die kommende Woche

Alle Zeitangaben sind Mitteleuropäische Zeit.

Montag

02:45: China – Caixin Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe (September): steigt der Prognose nach von 52,7 auf 53,1.

US: Kolumbustag (Feiertag)

Kanada: Thanksgiving Feiertag

7:00: Deutschland– Industrieproduktion (August): erwartet wird ein Anstieg um 0,7% gegenüber dem Vormonat, nach 0,0%, was Deutschlands Position als Motor des globalen Wachstums bestätigen würde.

DAX Daily

Nach einem neuen Allzeithoch am vergangenen Mittwoch, hat der Dax Mühe gehabt, sein Hoch von Mitte Juni in einer neuen Rallye zu übersteigen. Die Marke von 13.000 hat sich als mächtige, psychologische Schranke erwiesen. Ein Schlusskurs unter 12.900 könnte eine Rückkehr in Richtung des Niveaus von 12.000 signalisieren, während ein Handelsende darüber eine neue Rallye bedeuten könnte.

Dienstag

00:01: Großbritannien – BRC Einzelhandelsmonitor (September): alter Wert war 1,3%.

Werden die britischen Einzelhandelsumsätze die Zahlen der Rechnungsprüfer von BDO vom Freitag bestätigen, die einen Jahresanstieg von 2,9% berichtet hatten? Es wäre das höchste Niveau in über drei Jahren.

Das kam nachdem der britische Unternehmerverband Confederation of British Industry (CBI) in der vergangenen Woche gemeldet hatte, dass das Wachstum der Einzelhandelsumsätze Anfang September über Erwarten auf ein Zweijahreshoch gestiegen ist. Dies folgt auf starke amtliche Zahlen vom August vom nationalen Statistikamt des Landes, die ein 1 prozentiges Wachstum gezeigt hatten.

GBPUSD Daily

Das britische Pfund ist im Sinkflug und seit Mitte September um mehr als 4% gefallen, womit es seine Aufwärtstrendlinie, sowie die Marke von 1,3000 erreicht hat. Eine weitere gute Nachricht vom Einzelhandel, ein für Industriestaaten wesentlicher Konjunkturindex, würde sich gut mit der technischen Analyse decken.

7:00: Deutschland – Handelsbilanz (August): im letzten Monat gab es einen Überschuss von 19,5 Mrd Euro.

14:30: UK – Handelsbilanz (August): Im Juli lag das Defizit bei 2,9 Mrd. Pfund.

Mittwoch

1:30: Australien – Westpac Konsumklima (Oktober): es wird mit einem Rückgang von 97,9 auf 97,5 gerechnet.

15:30: USA – EIA Ölvorräte (Woche vom 6. Oktober): in der Vorwoche gab es einen Rückgang um 6 Mio Fass.

Oil Daily

Nate, der jüngste Sturm, der sich auf den Weg in die USA gemacht hat, ist in Biloxi im US-Bundesstaat Mississippi zum zweiten Mal angelandet, nachdem er zunächst den Südosten Louisianas heimgesucht hatte. Im Vorfeld wurde der Betrieb auf Offshore-Ölplattformen eingestellt, was zum Ausfall von einer Viertel Mio Fass Öl am Tag führen könnte. Mit dem weltweiten Angebot ohnehin schon durch die Opec verknappt, könnte es zu einem Anstieg des Ölpreises kommen.

Technisch gesehen, nachdem der Kurs unter die unterstützende Aufwärtstrendlinie vom 31. August gefallen ist, könnte er noch ein weiteres Mal nachgeben und dann an einer längerfristigen, seit dem 21. Juni laufenden, Aufwärtstrendlinie bei 48 USD Unterstützung finden.

19:00: USA – Protokoll des Offenmarktausschusses: Dieses könnte die Aussichten auf höhere Zinsen, die Fed-Chefin Janet Yellen auf der jüngsten Sitzung und nachfolgenden Reden andeutete, verstärken.

Nachdem Yellen sich bei den Zinsen auf die Überholspur begeben hat, könnten dies eine weitere Möglichkeit sein, aufs Gas zu drücken.

US Dollar Index Daily

Technische Analyse: Während der US-Dollarindex aus seinem seit April bestehenden Abwärtskanal ausgebrochen ist, so hat er sich bislang nicht höher als sein früheres Hoch vom 16. August von 94,14 bewegt, während er das Muster eines Shooting Star formte, der zeigt, dass die Pessimisten am Markt nach Nordkoreas jüngsten Raketentest wieder die Oberhand gewonnen haben. Es könnte zu einer Rückwärtsbewegung kommen, die den gebrochenen Abwärtstrend testet, welche jetzt Unterstützung liefern könnte. Ein guter Einstiegskurs läge bei 93,00, sollte er denn kommen, da es eine runde Zahl ist und eine steigende Trendlinie von Anfang September Unterstützung geben dürfte.

Donnerstag

13:30: USA – Erstanträge auf Arbeitslosengeld (Woche vom 7. Oktober): es wird mit einem Anstieg auf 236 Tsd. gerechnet.

15:15: Eurozone – EZB-Präsident Mario Draghi hält eine Rede

Die jüngsten Turbulenzen in der europäischen Politik, angefangen von den Koalitionssorgen der Bundeskanzlerin und weitergehend mit Spaniens Verhältnis zu Katalonien, haben den Euro stark unter Druck gesetzt, der bis vor kurzem die stärkste Entwicklung unter den Leitwährungen gezeigt hatte.

Im vergangenen Monat hatte EZB-Chef Draghi angedeutet, dass die Europäische Zentralbank den Abbau ihrer Anleihekäufe schon im Oktober beginnen könnte. Wird Draghi das jetzt hervorheben, um der schwächelnden Gemeinschaftswährung unter die Arme zu greifen, oder wird er sich heimlich über den Kursverfall freuen, nachdem er seine Sorgen über den hohen Kurs und dessen Konsequenzen für europäische Exporte und die weitere Konjunktur ausgedrückt hatte?

EURUSD Daily

In der technischen Analyse hat der EUR/USD Kurs bei seinem Tief vom August Unterstützung gefunden. Ein Anstieg über das Hoch vom September von 1,2100 könnte die Wiederaufnahme der Kursrallye bedeuten, während ein Einbruch unter 1,1650 eine Kursumkehr signalisieren würde. Zum jetzigen Zeitpunkt sieht die Kursentwicklung verdächtig wie ein H&S (Head and Shoulders) Muster aus.

Freitag

6:00: China – Handelsbilanz (September): Überschuss soll von 42 Mrd auf 48 Mrd steigen.

Der Außenhandelsüberschuss könnte auf Kosten des größten Handelspartners USA kommen, was ironischerweise aber auch bedeuten würde, dass es dem asiatischen Riesen weiter gut geht, womit er seine Position als Motor der Weltwirtschaft seit der Bankenkrise behaupten würde. Während dies schlecht für das US-Wirtschaftswachstum sein könnte, könnte es den Aktienmärkten einen Schub geben.

EURCNY Daily

Eine interessante Studie verglich die Währungen der globalen Wachstumstreiber miteinander: Der Euro gegenüber demchinesischen Yuan. Technisch könnte der Euro in einem Abwärtskanal liegen, was zeigt, dass der Verkaufsdruck zunimmt, als die Verkäufer willens sind, niedrigere Kurse zu akzeptieren, während die Nachfrage konstant geblieben ist. Ein Schlusskurs unter der Marke von 7,750 könnte einen Rückgang auf 7,6000 einleiten.

15:30: USA – Verbraucherpreisindex, Einzelhandelsumsätze (September): Der Gesamtpreisindex soll nach einem Wachstum im Vormonat von 1,9% in diesem Monat gegenüber dem Vorjahr um 2,0% steigen, während im Monatsvergleich ein Rückgang von 0,4% auf 0,1% erwartet wird. Die Jahresrate der Kerninflation der Verbraucherpreise soll von 1,7% auf 1,8% steigen. Bei den Einzelhandelsumsätzen wird im Monatsvergleich mit einem Anstieg von 0,3% gerechnet, nach einem Rückgang von 0,2%.

10:00: USA – Michigan Verbrauchervertrauen (Oktober, vorläufig): Index soll auf 95,1 fallen.

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