Im Moment konzentrieren sich die Aktienanleger auf das tödliche chinesische Coronavirus, weil die Märkte nach wie vor besorgt über das ordnungsgemäße Funktionieren globaler Unternehmen sind, sofern sich die Krankheit weiter ausbreitet.
Der wirtschaftliche Schaden durch den Virusausbruch könnte drei- bis viermal so groß ausfallen wie der durch SARS verursachte Schaden in Höhe von 40 Milliarden Dollar. Das berichtet Bloomberg und zitiert dabei Warwick McKibbin, Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Australian National University.
Aufgrund dieser potenziellen wirtschaftlichen Schäden erlebte der Dow Jones Industrial Average am Freitag seinen stärksten Tagesrückgang seit August und kollabierte um fast 2,1%. Die NASDAQ und der S&P 500 fielen jeweils um mehr als 1,5%.
Obwohl das Virus noch immer die größte Sorge für die Märkte ist, gehen die Blicke der Anleger auch in der kommenden Woche auf die US-Berichtssaison. Schließlich legen einige echte Schwergewichte aus den USA ihre Zahlen vor. Hier sind drei Aktien, die sich nach der Vorlage ihrer Quartalsergebnisse bewegen könnten:
1. Alphabet
Die Google-Mutter Alphabet (NASDAQ:GOOGL) (DE:ABEA) wird am Montag, den 3. Februar, nach US-Börsenschluss ihre Zahlen für das vierte Quartal 2019 bekannt geben. Im Schnitt wird ein Gewinn je Aktie von 12,51 US-Dollar bei einem Umsatz von 46,91 Milliarden US-Dollar erwartet.
Die Aktien von Google hatten sich im Jahr 2019 weniger gut entwickelt als die Aktien ihrer engsten Wettbewerber. Eine Reihe von Sorgen belasteten den Suchmaschinengiganten - einschließlich der regulatorischen Überprüfung und des zunehmenden Wettbewerbs für Online-Werbung. Die Aktie schloss am Freitag gut 1% tiefer auf 1.432,78 Dollar, nachdem sie in den vergangenen 12 Monaten um 27% gestiegen war.
Auch das Gewinnwachstum von Google zeigt Anzeichen dafür, dass es seinen Höhepunkt erreicht hat. Die Werbeeinnahmen von Alphabet stiegen im dritten Quartal auf ein Rekordhoch von 33,9 Milliarden US-Dollar, verfehlten jedoch die Erwartungen der Analysten, da das Unternehmen hohe Investitionen in sein Cloud-Computing-Geschäft getätigt hat, das als entscheidend für das zukünftige Wachstum des Unternehmens gilt. Nichtsdestotrotz rangiert die Angebotspalette von Alphabet in diesem Segment immer noch an dritter Stelle auf dem Markt, hinter den Konkurrenten Amazon (NASDAQ:AMZN) (DE:AMZN) und Microsoft (NASDAQ:MSFT) (DE:MSFT).
Neben dem wachsenden Konkurrenzdruck haben eine Reihe von US-Regulierungsbehörden Untersuchungen zu den angeblich wettbewerbswidrigen Praktiken des Unternehmens mit Sitz in Mountain View, CA, eingeleitet.
2. Disney
Die Aktien der Walt Disney Company (NYSE:DIS) (DE:DIS) kommen in diesem Jahr noch nicht so richtig in Fahrt. Am Dienstag, den 4. Februar, könnte es wieder holprig werden, wenn das House of Mouse nach US-Börsenschluss seine Gewinnzahlen für das Auftaktquartal 2020 bekannt gibt. Die Analysten gehen von einem Gewinn je Aktie von 1,46 US-Dollar bei einem Umsatz von 20,81 Milliarden US-Dollar aus.
Die Experten gehen davon aus, dass das Ergebnis des Unternehmens durch die Erhöhung der Ausgaben für den neuen TV-Streaming-Dienst Disney Plus negativ beeinträchtigt werden könnte. Im November letzten Jahres startete Disney sein Netflix-Konkurrenzprodukt (NASDAQ:NFLX) (DE:NFLO).
Nach einem sensationellen Lauf im Jahr 2019 haben die Aktien des Unterhaltungskonzerns Mühe, eine neue kräftige Rallye zu starten. Sie schlossen am Freitag mit 138,31 US-Dollar 0,4% im Plus.
Im Mittelpunkt der Quartalsergebnisse des Unternehmens am Dienstag stehen die Auswirkungen der durch das Coronavirus verursachten Schließung seines Themenparks in China und die Zahl der Abonnenten seines Streaming-Dienstes Disney+.
3. Merck (DE:MRCG) & Company
Der Gesundheitskonzern Merck & Company (NYSE:MRK) (DE:MRK) wird am Mittwoch, den 5. Februar, vor US-Börsenbeginn seine Ergebnisse für das 4. Quartal 2019 vorlegen. Es wird erwartet, dass der Pharmahersteller bei einem Umsatz von 11,95 Milliarden US-Dollar einen Gewinn je Aktie von 1,15 US-Dollar ausweisen wird.
Der Pharmakonzern profitiert weiterhin von seinem umsatzstärksten Krebsmedikament Keytruda. Bei der Bekanntgabe der Ergebnisse für das dritte Quartal im Oktober hob Merck zum dritten Mal in Folge seine Umsatz- und Gewinnprognose für das Gesamtjahr an, nachdem das weltweit führende Krebsmedikament Keytruda die Schätzungen der Analysten deutlich übertroffen hatte.
Mit einer starken Gewinndynamik, einer steigenden Dividende, die derzeit 2,82% beträgt, und laufenden Aktienrückkäufen erweist sich Merck als ein gutes langfristiges Investment im Gesundheitswesen. Die Aktie schloss am Freitag mit einem Plus von 1% auf 85,44 US-Dollar. In den letzten fünf Jahren legte das Wertpapier um über 40% zu.
Da die Wettbewerber erfreuliche klinische Studien für ihre jeweiligen Lungenkrebsmedikamente melden, werden die Anleger wissen wollen, welche Pläne Merck hat, um seine Dominanz in diesem Bereich aufrechtzuerhalten.
Hinweis: Alle Bilanztermine und -ergebnisse finden Sie auch in unserem Bilanzkalender, der für eine Vielzahl von Unternehmen in Realtime aktualisiert wird.