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Dow Jones - Nach Kursrallye ist jetzt Pullback angesagt

Veröffentlicht am 02.11.2022, 14:30
Aktualisiert 11.03.2024, 12:10
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Spekulationen, wonach die US-Notenbank Fed zu einer weniger aggressiven Haltung übergehen könnte, waren einer der wesentlichen Gründe für die beträchtliche Kursrallye der US-Aktienmärkte im vergangenen Monat. Doch nicht jeder ist der Meinung, dass die Federal Reserve von ihrem in diesem Jahr eingeschlagenen zinspolitischen Kurs so bald abrücken wird.

Sollte die Fed also tatsächlich einen Kurswechsel einleiten, was ich bei dieser Sitzung für doch recht unwahrscheinlich halte, könnte sich die Wall Street noch etwas weiter erholen. Größer ist allerdings das Risiko, dass die Fed diese Erwartungen enttäuscht und damit heute einen weiteren dynamischen Abverkauf bei Risikoanlagen auslöst.

Insofern sollten Marktteilnehmer zunächst die Entscheidung der Fed sowie die Pressekonferenz von Powell abwarten, ehe sie neue Positionen an den Märkten eingehen, auch wenn wir in den letzten Stunden bereits eine gewisse Rückkehr des Verkaufsdrucks an den Märkten beobachten konnten.

Während es aus bärischer Sicht besser ist, die Underperformance des Nasdaq und der Technologiewerte zu beobachten, droht selbst der im Oktober gut gelaufene Dow Jones nun wieder unter Druck zu geraten. Mit einem Kursplus von fast 14 % erzielte der US-Standardwerteindex im Oktober sein bestes Monatsergebnis seit 1976.

Angeführt wurde die Rallye vor allem von Banken, die in der Regel von steigenden Zinsen profitieren. Ölaktien (NYSE:XLE) wie Chevron (NYSE:CVX) trieben den Markt aus naheliegenden Gründen ebenfalls nach oben.

Unter den Einzelwerten des Dow zeigten sich unter anderem Amgen (NASDAQ:AMGN) (+20%), Honeywell (NASDAQ:HON) (+22%), McDonald's (NYSE:MCD), Merck (ETR:MRCG) (NYSE: MRK), The Travelers Companies (NYSE:TRV), IBM (NYSE:IBM) und Caterpillar (NYSE:CAT) in Bestform, letztgenannter legte im Monatsverlauf gar um über 31 % zu. Die Technologie-Schwergewichte, mit Ausnahme von IBM, entwickelten sich dagegen deutlich schlechter. Aus diesem Grund belief sich der Zuwachs des Nasdaq im Oktober auf nur etwa 4 %.

Aber geht dem Dow ab hier zumindest ein wenig die Puste aus?

Dow Jones Daily

Wie aus dem Chart ersichtlich ist, hat der Dow in diesem Jahr jedes Mal, wenn er versucht hat, sich über der 200-Tage-Linie zu halten, Schwierigkeiten gehabt. Aktuell liegt der markante Widerstand zwischen 32.700 und 33.000.

Zusätzlich zur 200-Tage-Linie konvergiert das 50%-Retracement der gesamten Abwärtsbewegung von 2022 mit der abwärts gerichteten Trendlinie im selben Bereich, wodurch diese Zone für Händler noch interessanter wird.

Zu Beginn dieser Woche haben wir bereits erste Ermüdungserscheinungen im Dow beobachten können, was angesichts der starken Erholung am Freitag letzter Woche und im Vorfeld der heutigen FOMC-Entscheidung jedoch kaum überrascht. Nichtsdestotrotz handelt es sich hierbei um latente bärische Signale.

Bislang konnte sich der Dow-Future oberhalb der Glättung der letzten 200 Tage und der kurzfristigen Unterstützung um 32.421 halten.

Um mit größerer Sicherheit sagen zu können, dass der Index hier möglicherweise sein Korrekturhoch erreicht hat, bedarf es noch einer Bestätigung. Beispielsweise würde ein Unterschreiten der unüblich großen bullischen Kerze vom Freitag (gekennzeichnet bei 31.884) die Bullen in Bedrängnis bringen.

Neben diesen zaghaften bärischen Signalen des Dow selbst gab es am Dienstag auch mehrere bärische "Engulfing Candles" bei Dow-Komponenten wie Apple (NASDAQ: AAPL), Microsoft (NASDAQ:MSFT), American Express (NYSE:AXP), Salesforce (NYSE:CRM), Walmart (NYSE:WMT), und 3M (NYSE:MMM).

Tatsächlich wird jetzt viel von der Fed abhängen und davon, ob sie sich zu einem geldpolitischen Kurswechsel entschließt oder zumindest die Tür für eine Drosselung des Zinserhöhungszykluses öffnet. Für die Aktienmärkte stellt das auf kurze Sicht den wichtigsten Treiber dar. Auf längere Sicht halte ich weiterhin an meiner negativen Haltung in Bezug auf Aktien fest, was zum Teil auf die Wachstumssorgen in China und die sehr hohe Inflation in der ganzen Welt zurückzuführen ist, die sich negativ früher oder später auf die Konsumausgaben auswirken wird.

Offenlegung: Der Autor besitzt derzeit keines der in diesem Artikel erwähnten Instrumente.

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