Die Wall Street weitete am Montag ihre Gewinne aus, beflügelt durch den neuen Optimismus um die Impfung. Nachdem Pfizer (NYSE:PFE) dafür gesorgt hatte, dass der Aktienmarkt auf Value-Aktien überging und sich seinem Rekordhoch näherte, ist nun die Biotech-Firma Moderna (NASDAQ:MRNA) an der Reihe, ihren Beitrag zu leisten. Moderna meldete, dass ein Impfstoffkandidat die Krankheit mit einer Effizienz von fast 95% verhindern könne, und berief sich hierbei auf interne Daten aus der Studie der späten Phase. Pfizers Wirksamkeit war im Vergleich dazu bei ca. 90% gelegen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass die Moderna Impfung nicht bei -70 Grad Celsius gelagert werden muss. Das ist einer der Gründe, warum Pfizers Aktienkurs um ca. 4% zurückging, während die Moderna-Aktie um fast 10% zulegte.
Was die Aktienindizes angeht, so konnten der S&P 500 und der Dow Jones ihre Rekordhochs am Montag aktualisieren und legten 1,16% bzw. 1,60% zu. Der Nasdaq stieg um 0,80%.
Von den 11 grössten Sektoren im S&P fielen alle ausser dem Gesundheitssektor, und die beste Performance erreichte der Energiesektor.
Moderna meldete, dass das Unternehmen später diesen Monat mehr Daten zu seiner detaillierten Studie veröffentlichen wird. Es sagte, dass es plane, für die Impfung bis Anfang Dezember die Nutzung im Notfall zu beantragen. Die USA könnten bis Ende des Jahres 60 Mio. Dosierungen erhalten. Reuters meldete unterdessen, dass die Europäische Kommission Millionen an Dosierungen für einen Preis unter 25 USD pro Dosierung erhalten möchte.
Unterdessen steigt die Anzahl der Coronavirus-Fälle in den USA und weltweit weiter. In rund 40 US-Staaten sahen wir eine Rekordzahl an Infektionen, was viele von ihnen veranlasste, die Einschränkungsmassnahmen weiter zu straffen.
Was die Einzelunternehmen angeht, so gab S&P Dow Jones Indices bekannt, dass Tesla Ende Dezember endlich in den Index aufgenommen werden wird. Der Elektrofahrzeughersteller wird eines der 10 wertvollsten Unternehmen in den Indexkomponenten sein. Die Tesla-Aktie (NASDAQ:TSLA) stieg nach diesen Nachrichten um 13%.
In Asien zeigen sich die Aktien am Dienstag durchwachsen, da der Optimismus um die Moderna-Impfung nachlässt. Der Aktienmarkt hat seine Sitzungshochs hinter sich gelassen.
Zum Zeitpunkt der Verfassung dieses Newsletters lag der chinesische Shanghai Composite 0,25% im Minus und der Shenzhen Component verbuchte einen Rückgang von 1,25%. China veröffentlichte gestern seine Industrieproduktionsdaten, die die Erwartungen übertreffen konnten, und einen positiven Einzelhandelsumsatz. Die USA dürften heute ähnliche Berichte veröffentlichen.
Der japanische Nikkei 225 schloss 0,42% höher und der australische ASX 200 stieg um 0,21%.
Der südkoreanische KOSPI gab nach ersten Gewinnen 0,02% ab. Premierminister Sye Kyun Chung führte für den Raum um Seoul am Dienstag einen strengeren Lockdown ein. Am Montag verzeichnete das Land 230 neue Coronavirusfälle, das ist die höchste Zahl seit Anfang September. Öffentliche Zusammenkommen von mehr als 100 Personen wurden verboten.
In Hongkong fiel der Hang Seng Index um 0,4%.
Am Rohstoffmarkt zeigen sich die Preise weiter positiv, da Hoffnung um die Impfung herrscht und erwartet wird, dass die OPEC+ ihre Produktionssenkungen auch nach Januar beibehalten wird. Sowohl Brent als auch WTI stiegen um mehr als ein halbes Prozent und handelten bei 41,57 USD bzw. 44,11 USD. Die Ölpreise sind seit Wochenbeginn um ca. 23% gestiegen, gefördert durch die Hoffnung, dass eine effiziente Impfung die Konjunkturerholung unterstützen und somit die Nachfrage nach Rohöl erhöhen wird.
Gold liegt am Dienstagmorgen tiefer, da die Anleger sich aufgrund der Euphorie um die Impfung auf die Aktien konzentrieren. Das Metall fiel um 0,11% auf 1.885 USD.
Bei den Devisen ist der US-Dollar gefallen, da die Anleger sich aktuell aufgrund des Optimismus um die Impfungen nicht für sichere Häfen interessieren. Auch der Greenback reagiert auf die Beschleunigung der COVID-Fälle in den USA, die zu strengeren Massnahmen geführt hat. Daneben verheissen die Bedenken, dass Präsident Donald Trump nicht das Zepter friedlich an Joe Biden übergeben könnte, nichts Gutes für die amerikanische Währung. Der USD-Index ist um 0,12% auf 92,523 gefallen. Der EURUSD ist um 0,03% auf 1,1856 gestiegen.
Das britische Pfund ist im Vergleich zu den meisten wichtigen Währungen positiv, da die Brexit-Gespräche diese Woche die entscheidende Phase erreicht haben.