Den guten Wochenstart konnte der Nasdaq 100 gestern nicht bestätigen. Mit der außerplanmäßigen Zinssenkung der Federal Reserve, die auf den ersten Blick mehr Schaden als Nutzen brachte, rasselte der technologielastige Index um knapp 400 Punkte nach unten. Immerhin hielt er sich oberhalb des Tiefs vom 28. Februar, so dass die vorangegangene Stabilisierung im Bereich der Kombination aus der 200-Tage-Linie und dem ehemaligen Ausbruchsniveau noch nicht ad acta gelegt werden muss.
Mit dem gestern gescheiterten Erholungsversuch über die 50-Tage-Linie bei 9.069 muss sich der Index jedoch die Frage gefallen lassen, ob die jüngste Gegenreaktion nur eine technische Antwort auf den tiefen Absturz der letzten Tage war, schließlich würde erst ein nachhaltiges Überwinden der o.g. Marke die kurzfristigen Perspektiven begünstigen und ein Schließen der Gap vom 24. Februar bei 9.446 realistisch erscheinen lassen. Auch ein Test des Rekordhochs vom 19. Februar bei 9.736 wäre dann wieder in Reichweite.
Die technischen Indikatoren gestalten sich indes weiter bärisch, so dass ein erneuter Erholungsschub eher unwahrscheinlich erscheint. So hat sich die Negativdynamik im Wochen-MACD mit einem negativen Schnittmuster verstärkt, und auch der Wochen-RSI hat mit einem Rückgang unter seine langfristige Aufwärtstrendlinie eine negative Weichenstellung vollzogen. Insofern ist weiterhin Vorsicht geboten. Der längste Bullenmarkt in der Geschichte steht zunehmend auf wackeligen Füßen und das, obwohl die Federal Reserve die Zinsen kräftig senkte.
Dynamik auf der Unterseite dürfte der Nasdaq 100 mit einem erneuten Abgleiten unter die Trendlinie bei 8.340 aufnehmen. Danach würde die Glättung der letzten 200 Tage bei 8.151 wieder in den Vordergrund rücken.