Microsoft (NASDAQ:MSFT) hat kürzlich die Übernahme des führenden Videospiel-Publishers Activision Blizzard (NASDAQ:ATVI) bekanntgegeben. Bei der am 18. Januar gemeldeten Übernahme wird die ATVI-Aktie mit 95 USD pro Aktie bewertet, was ihr eine Prämie von mehr als 45 % gegenüber dem Schlusskurs des vorherigen Handelstages beschert.
Activision Blizzard ist bekannt für seine beliebten Franchises, darunter Call of Duty, Crash Bandicoot, Diablo, Guitar Hero, Overwatch und Warcraft. Die Wall Street sieht in dem Schritt von Microsoft jedoch mehr als nur eine Wette auf die Gaming-Welt. Es ist vielmehr ein riesiger Schritt in das Metaversum.
Kampf um das Metaversum
Im vergangenen Jahr hat sich der Fokus verstärkt auf die sogenannte Mixed Reality (MR) verschoben, bei der physische und digitale Welten zunehmend miteinander verschmelzen. Wie sich die meisten Leser erinnern werden, änderte Facebook (NASDAQ:FB) im Oktober 2021 seinen Namen in Meta Platforms und rückte dieses Anlagethema damit ins Rampenlicht.
Das Volumen des globalen Metaversum-Marktes betrug 2020 rund 22 Mrd. USD. Zwischen 2021 und 2030 wird er jedoch voraussichtlich mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von über 41,5 % wachsen.
Neben den Aktien von Meta Platforms haben Aktien anderer Unternehmen, von denen erwartet wird, dass sie bei dieser Expansion eine führende Rolle spielen, an Zugkraft gewonnen. Dazu gehören Adobe (NASDAQ:ADBE), Autodesk (NASDAQ:ADSK), Matterport (NASDAQ:MTTR), Roblox (NYSE:RBLX ), Unity Software (NYSE:U) sowie viele Hersteller von Halbleiterkomponenten wie NVIDIA (NASDAQ:NVDA).
Erwähnenswert ist zudem, dass digitale Assets mit Metaversum-Bezug, darunter Axie Infinity, Decentraland, Enjin Coin und The Sandbox atemberaubende Renditen im vergangenen Jahr einfuhren. Sie sind um etwa 7.500 %, 1.000 %, 275 % bzw. 3.000 % gestiegen. Trotz des jüngsten Rückgangs bei den Kryptowährungen kann man davon ausgehen, dass in den kommenden Jahren mehr von solchen Altcoins zu hören sein wird.
Dennoch diskutieren Beobachter darüber, ob die potenzielle Übernahme von Microsoft die Genehmigung seitens der Behörden erhalten würde, nicht nur in den USA, sondern auch in anderen Rechtskreisen. Viele Analysten weisen beispielsweise auf den womöglich geplatzten Aufkauf von Arm durch das Grafikkarten-Schwergewicht NVIDIA von der japanischen Technologiegruppe SoftBank (OTC:SFTBY) hin.
Wenn die Übernahme von Microsoft auf keinerlei rechtliche Hürden trifft, wird die Transaktion voraussichtlich im Microsoft-Geschäftsjahr 2023 abgeschlossen. Unabhängig vom Ergebnis erwartet die Wall Street aber, dass sich der Kampf um das Metaversum in den kommenden Jahren intensivieren wird. Anders ausgedrückt, kleinere Unternehmen aus der Spiele- und Unterhaltungsbranche werden wahrscheinlich das Interesse vieler Technologiegiganten auf sich ziehen.
Wir haben kürzlich zwei börsengehandelte Produkte (ETPs) besprochen, die von den Entwicklungen im Metaversum profitieren könnten: der MicroSectors™ FANG+™ ETN (NYSE:FNGS) (ISIN US06368B5049) und der Roundhill Ball Metaverse ETF (NYSE:META) (ISIN US53656F4173).
Der jüngste Rückgang bei Technologieaktien bedeutet, dass einige dieser Namen jetzt einen besseren Wert für Buy-and-Hold-Investoren bieten. Der heutige Artikel stellt einen börsengehandelten Fonds (ETF) vor, der eine Reihe von Lesern ansprechen dürfte.
Roundhill BITKRAFT Esports & Digital Entertainment ETF (ISIN US53656F7069)
- Aktueller Kurs: 22,62 USD
- 52-Wochen-Range: 22,62 USD bis 39,38 USD
- Kostenquote: 0,50 % pro Jahr
Der Roundhill BITKRAFT Esports & Digital Entertainment ETF (NYSE:NERD) investiert weltweit in eSports-, Gaming- und digitale Unterhaltungsunternehmen. Der Fonds wurde erstmals im Juni 2019 gelistet.
NERD mit 38 Beteiligungen zeichnet den Roundhill BITKRAFT Esports Index nach. Die Top-10-Beteiligungen machen fast 44 % des Nettovermögens von über 57 Mrd. USD aus.
Die Teilbranchen setzen sich aus Gaming (48,1 %), Medien (22,4 %) und Hardware (22,3 %) zusammen. Über ein Viertel der Unternehmen kommen aus den USA. Dahinter folgen Firmen aus China (18,8 %), Japan (11,9 %), Südkorea (11,4 %) und Singapur (5,9 %).
Zu den führenden Namen gehören Activision Blizzard, die schwedische eSport- und Gaming-Gruppe Modern Times (ST:MTGa), Corsair Gaming (NASDAQ:CRSR), das Equipment für Gamer anbietet, das führende chinesische Unterhaltungskonglomerat Tencent Holdings (F:NNND) (OTC:TCEHY), das zahlreiche Online-Plattformen und Apps besitzt und DouYu International (NASDAQ:DOYU), das chinesische Live-Streaming-Plattformen betreibt.
In den vergangenen 12 Monaten ist der ETF um über 33 % gefallen und hat seit Anfang 2022 ebenfalls 8,9 % an Wert verloren. Erst gestern erreichte der Fonds ein 52-Wochen-Tief.
Viele dieser Unternehmen profitierten von der Monetarisierung des eSports und Gaming-Bereichs, insbesondere während der „Stay-at-Home“-Tage der Pandemie. Nachdem aber immer mehr Impfstoffe auf den Markt kamen, war die Luft raus.
Doch trotz der jüngsten Kursrückgänge dürfte das Thema Online-Unterhaltung über Spieleplattformen weiterhin ein Megatrend bleiben, der vom Metaversum profitieren wird. Deshalb sollten langfristige Anleger den Fonds im Auge behalten.