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Fulminantes Dollar-Comeback setzt Euro und australischen Dollar unter Druck

Veröffentlicht am 03.09.2020, 10:03
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31
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Die Monster-Rallye beim S&P 500 hat Investoren in US-amerikanische Vermögenswerte und damit auch in den US-Dollar gelockt. Der Greenback} konnte am Mittwoch seine Erholung gegenüber allen wichtigen Währungen ausbauen. Der Euro und der australische Dollar mussten dabei die größten Kursverluste hinnehmen. Die US-Arbeitsmarktdaten stehen am Freitag auf der Agenda, und der ADP-Beschäftigungsrepot gab bereits einen Vorgeschmack auf das, was wohl kommt. Nach Angaben des privaten Lohn- und Gehaltsabrechners haben die US-Unternehmen im vergangenen Monat lediglich 428.000 neue Arbeitnehmer eingestellt - etwa die Hälfte des ursprünglich prognostizierten Werts. Unmittelbar nach Bekanntgabe des Datensatzes war der US-Dollar unter Druck geraten, doch die Rallye setzte sich mit der Rückkehr der Bullen rasch fort.

Auch wenn der heutige ISM-Bericht für das nicht-verarbeitende Gewerbe eine Verlangsamung der Aktivitäten im Dienstleistungssektor und eine Abschwächung der Arbeitsplatzgewinne aufzeigt, herrscht am Markt allgemein die Ansicht vor, dass die Rallye der Aktien eine dauerhaftere Konjunkturerholung signalisiert, die zu einer geringeren Arbeitslosigkeit führen sollte. Auch wenn nicht alle Investoren der gleichen Meinung sind, ist der reine Optimismus der wichtigste Grund dafür, dass sie US-Aktien und den US-Dollar kaufen. Das Beige Book der Federal Reserve wurde gestern Abend ebenfalls veröffentlicht, und dem Konjunkturbericht zufolge sei die wirtschaftliche Erholung bescheiden ausgefallen. Die Geschäftskontakte hatten gemischte Erwartungen hinsichtlich der Personalbestände in den kommenden Monaten, wobei die Industrie mit einem Personalzuwachs und der Dienstleistungssektor mit einem notwendigen Personalabbau rechnet. Während der USD/JPY zum dritten Tag in Folge anstieg, befindet sich das Paar weitgehend innerhalb einer engen Handelsspanne vor der NFP-Daten.

Die Trendumkehr im Euro gewann gestern an Tempo, und die Einheitswährung steuerte auf einen Test der psychologischen Marke von 1,18 gegenüber dem US-Dollar zu. Es gab keine Erholung der deutschen Einzelhandelsumsätze im Juli, wie von Ökonomen erwartet, und die Sorge ist, dass die Konjunkturerholung schwächer ausfällt als ursprünglich angenommen. Die Einzelhandelsumsätze in der Eurozone werden heute veröffentlicht, und obwohl wir nicht damit rechnen, dass die Ausgaben sinken, könnten auch hier die Erwartungen enttäuschen. Anzeichen dafür, dass die Erholung in der Eurozone an Schwung verliert, beunruhigen die Anleger, und da die Gemeinschaftswährung auf ein sehr hohes Niveau gestiegen ist, nehmen einige Investoren jetzt Gewinne mit, insbesondere nachdem EZB-Chefvolkswirt Philip Lane sagte, dass der Euro-Dollar-Kurs sehr wohl eine Rolle spielt.

Dennoch ging der Titel für die Währung mit der schwächsten Performance gestern an den australischen Dollar. Australiens Wirtschaft ist im zweiten Quartal um 7% geschrumpft. Erwartet wurde lediglich ein Wachstumseinbruch von 5,9%. Offen gesagt hatten wir uns auf zweistellige Rückgänge eingestellt, aber der BIP-Einbruch von 7% reichte anscheinend aus, um den australischen Dollar in den Keller zu schicken. Nachdem der AUD/USD am Montag ein Jahreshoch erreicht hatte, ist er nun anfällig für eine größere Korrektur, insbesondere angesichts einer schwächeren Produktionstätigkeit, einer vorsichtigen RBA und zunehmender chinesisch-australischer Handelsspannungen.

Im Gegensatz dazu beendeten der neuseeländische und der kanadische Dollar den Tag dank stärkerer Konjunkturdaten unverändert. In Neuseeland verbesserten sich die Terms of Trade, und in Kanada verdoppelte sich die Arbeitsproduktivität im zweiten Quartal, so dass der Loonie den Einbruch der Ölpreise vollständig abfangen konnte. Dennoch dürfte der Rückgang des Ölpreises kurzfristig einen Boden für den USD/CAD im Bereich um 1,30 darstellen.

Nicht zuletzt ist das Pfund Sterling dem Euro nach unten gefolgt. Wie wir Anfang der Woche bereits erklärten, stehen im britischen Wirtschaftskalender keine relevanten Daten und so orientiert sich das Pfund Sterling am übergeordneten Trend im US-Dollar, so dass im Moment eine größere Korrektur auf 1,3150 möglich erscheint.

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