Sichern Sie sich 40% Rabatt
👀 👁 🧿 Biogen: +4,56% nach Quartalszahlen. Unsere KI erkannte das Potenzial bereits im März 2024.
Welche Aktie wird als nächstes durchstarten?
Jetzt Aktien finden

Knapp an der Katastrophe vorbei ...

Veröffentlicht am 01.11.2018, 12:59
Aktualisiert 02.09.2020, 08:05

Ein schwarzer Börsenmonat liegt hinter uns, der den globalen Aktienmärkten mehr als 8 Billionen Dollar kostete. Das entsprach dem größten Kursrutsch seit der Finanzkrise 2008.

Marktkapitalisierung globaler Aktienmärkte - Quelle- zerohedge.com

Vor allem die amerikanischen Standardwerte gerieten nach dem Höhenflug der letzten Monate unter die Räder. Auslöser dafür war die Rede von Jerome Powell, der Anfang Oktober sagte, dass sich das Zinsniveau allmählich auf das neutrale Niveau zubewege, aber man wahrscheinlich noch weit von diesem Punkt entfernt sei. Viele Anleger rechneten damit, dass der Zinserhöhungszyklus im kommenden Jahr auslaufen wird, was jedoch durch die Aussagen des Fed-Chefs angezweifelt werden darf. Höhere Zinsen machen Investitionen in Aktien langfristig unattraktiv.

Die Korrektur am US-Aktienmarkt lässt sich besonders deutlich am MSCI USA UCITS (DE:SXR4) erkennen. Anfang Oktober lag das Jahresplus noch bei knapp 15 Prozent, schmolz dann aber 5 Prozent zusammen.

MSCI USA im Vergleich zum MSCI ex USA

Neben den Aussagen von Jerome Powell spielten aber auch andere Faktoren wie die drohende Eskalation des Handelsstreits zwischen den USA und China sowie der Etatstreit zwischen der EU und Italien eine tragende Rolle. Aber auch aufgrund der schleppenden Brexit-Verhandlungen gerieten die Märkte in Panik.

Der deutsche Aktienmarkt zeigte im Oktober eine katastrophale Performance. Der Dax verlor mehr als 7 Prozent, der TecDax über 9 Prozent, der MDax 8,81 Prozent und der SDax knapp 10 Prozent.

Deutsche Indizes im Monatsvergleich

Wegen der jüngsten Korrektur handeln die deutschen Standardwerte auch erstmals wieder seit Anfang 2016 mit einem großen Abstand zu ihren wichtigen 200-Tage-Linien.

DAX, MDAX, SDAX, TecDAX mit großen Abstand zur 200-Tage-Linie

Besonders hart getroffen hat es die Aktie von Fresenius (DE:FREG) Medial Care, die aufgrund einer Gewinnwarnung Mitte Oktober von der Klippe sprang. Dagegen zählte die Deutsche Telekom (DE:DTEGn) etwas überraschend zu den Gewinnern im DAX, auch dank einer Studie von Morgan Stanley (NYSE:MS), wonach der Telekommunikationsriese im Mobilfunkgeschäft 2018 Marktanteile hinzugewinnt. So belaufen sich die Umsatzprognosen im aktuellen Fiskaljahr auf 3,6 Prozent, während die Konkurrenz in Form von Vodafone (LON:VOD) und Telefonica (MC:TEF) jeweils um 0,2 Prozent Federn lassen muss.

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

Deutsche Telekom vs. Fresenius Medical Care

Chinas Aktienmärkte erlebten den schwächsten Monat seit 2016, auch weil die USA die Strafzölle auf alle Importwaren aus China ausweiten wollen, sofern die Gespräche zwischen Präsident Trump und Xi Jinping Ende November auf dem G20-Gipfel scheitern sollten. Um die Aktienmärkte zu stützen, versprach die Regierung in Peking dann Steuerentlastungen für die Wirtschaft in Höhe von einem Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Das half den chinesischen Vermögenswerten aber nur kurzfristig wieder auf die Beine.

Asiens Aktienmärkte im Vergleich

In den USA müssen sich einige Anleger an die Monate nach dem Ausbrechen der Finanzkrise erinnert haben: Der Nasdaq 100 erlebte den schwärzesten Monat seit Oktober 2008 und der S&P 500 seit Februar 2009. Da half auch die Erholung zum Monatsende nicht mehr. Vor allem die Halbleiterhersteller gerieten unter Druck und verloren gut 15 Prozent an Wert.

US-Indizes im Vergleich

Aufgrund der massiven Verluste wurden zudem wichtige Unterstützungen unterschritten.

So gesehen im Dow Jones

Dow Jones im Wochenchart

… oder im S&P 500

S&P 500 im Wochenchart

Eine besonders miserable Performance zeigten die so genannten FANG-Aktien, also Facebook (NASDAQ:FB), Amazon (NASDAQ:AMZN), Netflix (NASDAQ:NFLX) und Google (NASDAQ:GOOGL), die im Oktober zusammen um 21 Prozent gefallen sind.

FANG is out

Schwach unterwegs waren vor allem Amazon und Netflix. Beide Papiere sackten um jeweils 21 Prozent ab. Facebook konnte sich indes in den letzten zwei Tagen des zurückliegenden Monats erholen, auch dank guter Quartalszahlen (NASDAQ:FB) und schloss "nur" mit einem Minus von 8 Prozent.

FANG-Aktien im Vergleich

Dank der Erholung zum Monatsende hoffen nun einige Anleger darauf, dass kurzfristig ein Boden gefunden wurde. Das mag so auch stimmen, blickt man jedoch auf den Smart Money Flow Index, sieht die ganze Sache ganz anders aus: die Smart Money ist in einem echten Verkaufsrausch. Man (DE:MANG) kann nur hoffen, dass die Smart Money diesmal nicht recht behält. ¯\_(ツ)_/¯

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

Smart Money Flow Index - Quelle: zerohedge.com

Im Rohstoff-Universum zeigte sich ein ähnliches Bild wie an den globalen Aktienmärkten - es ging den gesamten Monat über abwärts, wie auch der Bloomberg Commodities Index eindrucksvoll zeigt.

Bloomberg Commodities Index

Der Goldpreis hat sich dank der Turbulenzen an den Aktienmärkten gut entwickelt und rettete einen Gewinn von mehr 2 Prozent über die Ziellinie und das, obwohl der US-Dollar ebenfalls deutlich aufwerten konnte und sogar neue Jahreshochs erreichte.

Gold im Vergleich zum US-Dollar

Der EUR/USD wurde neben dem starken US-Dollar auch vom Spread zwischen deutschen und italienischen Anleihen unter Druck gesetzt, konnte sich aber zum Start in den neuen Handelsmonat von der Schlüsselunterstützung bei 1,1337 bis 1,1299 Dollar erholen.

EURUSD folgt dem DE10IT Renditespread

Wohin die Märkte gehen werden, weiß ich nicht. Wahrscheinlich wird sehr vieles davon abhängen, wie das Ergebnis bei den US-Zwischenwahlen ausfällt, die am Dienstag beginnen und natürlich von den Gesprächen zwischen den USA und China Ende November. Jedoch muss eines festgehalten werden: ohne handfeste Beweise für ein Abgleiten der Weltwirtschaft in eine Rezession, muss der jüngste Ausverkauf als Korrektur verstanden werden, und nicht als Beginn eines Bärenmarktes.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.