Ein aktiv verwalteter Exchange Traded Fund (ETF) investiert in Finanzanlagen, wie Aktien, Anleihen, Währungen oder Rohstoffe, die von seinem Fondsmanager ausgewählt werden, anstatt passiv einem Referenzindex oder einer regelbasierten Strategie zu folgen.
Indexbasierte passive ETFs bilden die Renditen eines zugrundeliegenden Marktindex ab, der durch ein Regelwerk definiert wird.
Aktiv verwaltete oder aktive ETFs versuchen, die Wertentwicklung eines Index zu übertreffen. Das Potenzial für höhere Renditen ist daher die wichtigste Komponente von aktiven Fonds. Aktive ETFs sind tendenziell auch flexibler, da die Manager dieser Fonds ihre Beteiligungen schneller umschichten können.
Derzeit gibt es zwei Arten von aktiv verwalteten ETFs. Ende 2019 gab die US-amerikanische Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) grünes Licht für aktiv verwaltete, intransparente ETFs, bei denen die Fondsmanager nicht verpflichtet sind, ihre Bestände täglich offenzulegen. Solche aktiven Fonds werden auch als halbtransparente ETFs bezeichnet.
Infolge dieser regulatorischen Entwicklung dürfte die Anzahl der halbtransparenten ETFs in Zukunft zunehmen. Der Grund? Nicht alle Manager wollen ihren "Wettbewerbsvorteil" bei der Auswahl von Wertpapieren und der Portfoliokonstruktion offenlegen.
Damit verlangt die SEC nicht mehr, dass sie ihre eigenen Forschungsergebnisse oder das "Geheimrezept" hinter ihren potenziell höheren Renditen mit anderen teilen. Einige Manager glauben, dass das so genannte Front-Running, bei dem Dritte die Strategie des Fondsmanagers kopieren und die gleichen Positionen eingehen, manchmal sogar vor dem ETF, ein erhebliches Problem darstellten, bevor die SEC die neuen halbtransparenten ETFs genehmigte.
Während sich die Vermögensverwaltungsbranche weiterentwickelt, wird der Diskurs um "aktives versus passives Management" immer hitziger. Die Forschung darüber, ob aktive ETFs das Potenzial haben, bessere Anlageergebnisse zu erzielen, wird ebenfalls immer umfangreicher.
S&P Global, das Jahresergebnisse und Vergleichstabellen veröffentlicht, sagt, dass die meisten aktiv verwalteten Fonds hinter ihren Benchmarks hinterherhinken. Doch die Debatte zwischen Skeptikern und Gläubigen, ob aktive ETFs überlegene Renditen erzielen können, dürfte damit nicht zu Ende gegangen sein.
Vor diesem Hintergrund stellen wir hier einen aktiv gemanagten ETF vor, der Anleger ansprechen könnte, die der Auffassung sind, dass Fondsmanager mehr als die sogenannten Durchschnittsrenditen liefern können.
BlackRock US Equity Factor Rotation ETF
- Aktueller Kurs: 33,27 USD
- 52-Wochen-Spanne: 18,99 - 33,97 USD
- Dividendenrendite: 1,57%
- Kostenquote: 0,3% pro Jahr
Der BlackRock US Equity Factor Rotation (NYSE:DYNF) ist ein aktiv verwalteter Fonds, der im März 2019 aufgelegt wurde. Das verwaltete Nettovermögen beträgt nahezu 78 Mio. USD. Mit anderen Worten, es ist immer noch ein kleiner Fonds.
DYNF, der derzeit 618 Beteiligungen hält, investiert in Unternehmen, von denen Fondsmanager aufgrund eigener Forschungen glauben, dass sie künftig gut abschneiden werden. Der ETF konzentriert sich auf das so genannte Factor Investing, das BlackRock wie folgt definiert:
"Ein Investitionsansatz, der bestimmte Renditetreiber über verschiedene Anlageklassen hinweg anpeilt. Durch Investitionen in Faktoren können die Portfolioergebnisse verbessert, die Volatilität verringert und die Diversifikation erhöht werden."
Die von DYNF gewählten Faktoren sind:
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Qualität (d.h. finanziell gesunde Unternehmen),
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Value (d.h. Aktien, die im Vergleich zu ihren Fundamentaldaten zu niedrigeren Kursen gehandelt werden),
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Größe (d.h. meist Aktien mit geringer Marktkapitalisierung und hohem Wachstumspotenzial),
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Momentum (d.h. Aktien, die im Aufwärtstrend sind) und
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geringere Volatilität (d.h. stabilere und risikoärmere Aktien).
Die gewählte aktive Strategie umfasst eine dynamische Rotation der Faktoren, indem die Fondsmanager das Portfolio nach eigenem Ermessen auf diese fünf Faktoren über- oder untergewichten.
In Bezug auf die Sektoren weist Informationstechnologie (IT) die höchste Allokation auf (28,15%), gefolgt von Gesundheitswesen (14,15%), Nicht-Basiskonsumgüter (12,03%), Kommunikation (9,55%), Finanzen (9,25%) und anderen.
Die wichtigste 10 Aktien machen nur 13% des Fondsvermögens aus, was bedeutet, dass kurzfristige Kursbewegungen bestimmter Einzelaktien den Wert des ETF nicht stark beeinflussen können. Intel (NASDAQ:INTC), Microsoft (NASDAQ:MSFT), AT&T (NYSE:T), Apple (NASDAQ:AAPL), Tesla (NASDAQ:TSLA) und Micron Technology (NASDAQ:MU) sind die führenden Werte im Fonds.
Im vergangenen Jahr erzielte DYNF eine Rendite von fast 15%. In 2021 stieg der Fonds um 6,3% und erreichte am 16. Februar ein Rekordhoch.
Uns spricht die Diversifizierung des Fonds sowie die Erfahrung der Fondsgesellschaft an. Buy-and-Hold-Investoren könnten die Dips kaufen. In den kommenden Wochen werden wir weitere aktive ETFs vorstellen.