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Mögliche Szenarien für den Dow Jones

Veröffentlicht am 14.07.2024, 15:18
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Auf der Suche nach plausiblen Erklärungen für den überraschenden Einbruch der US-Technologiewerte im vorgestrigen Börsenhandel bin ich leider nicht fündig geworden. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete zum Beispiel lediglich, dass die Kursverluste bei großen Technologieunternehmen die US-Märkte belastet hätten. „Für lange Gesichter sorgte ein Ausverkauf bei den Aktien von Unternehmen wie Apple (NASDAQ:AAPL), Microsoft (NASDAQ:MSFT), Alphabet (NASDAQ:GOOGL) und Nvidia (NASDAQ:NVDA), die zwischen 2,3 und 5,5 Prozent verloren“, hieß es dazu. Doch das ist keine Begründung, sondern lediglich eine Feststellung.

Ähnliches gilt für den Hinweis von Analysten auf einen zugleich überraschend großen Anstieg des US-Nebenwerteindex Russell 2000, hinter dem sie den möglichen Beginn einer Sektor-Rotation witterten. Der Grund für Portfolioumschichtungen soll sein, dass die Anleger nun lange genug auf baldige Zinssenkungen gesetzt haben. Und da diese mit der weiter nachlassenden Teuerung nun deutlich wahrscheinlicher sind, würden Anleger jetzt darauf setzen, dass vor allem kleine Unternehmen von niedrigeren Finanzierungskosten durch sinkende Zinsen profitieren. Diese Begründung erscheint mir aber extrem weit hergeholt.

Aktienkurse stürmten gestern bereits wieder nach oben

Da die Kurse an den Aktienmärkten gestern bereits wieder deutlich zulegen können, inklusive der Technologiewerte, scheint eine Sektor-Rotation bislang jedenfalls nur ein Strohfeuer gewesen zu sein. Und das belegt, dass die genannte Begründung doch sehr konstruiert war. Der plausibelste Grund für das vorgestrige Kursgeschehen sind in meinen Augen daher weiterhin schlichte Gewinnmitnahmen nach dem Motto „sell on good news“.

Steigende Kurse trotz enttäuschender Erzeugerpreisdaten

Auch dass die Kurse bereits wieder zulegen können, obwohl die gestrigen US-Erzeugerpreisdaten enttäuscht haben, spricht dafür, dass vorgestern lediglich einige Anleger ihre Gewinne mitgenommen haben und der Rest des Marktes nun schon wieder auf eine Fortsetzung der Rally setzt.

Dow Jones im aufsteigenden Dreieck?

Der Dow Jones ist dadurch von einem zweiten dynamischen Rücksetzer, wie ich ihn am 26. Juni noch für möglich gehalten hatte (siehe rote Rechtecke und roter Pfeil im folgenden Chart bzw. „DAX und Dow spielen im Team, Nasdaq 100 in eigener Liga“), inzwischen meilenweit entfernt. Denn er hat stattdessen die kurzfristige Aufwärtsbewegung (kleiner Trendkanal) nicht nur einfach fortgesetzt, sondern sogar beschleunigt.

Dadurch wirkt die am 21. März begonnene Seitwärtskonsolidierung nun eher wie ein aufsteigendes Dreieck (blaue Linien im folgenden Chart).

Bei dieser Chartformation ist es wahrscheinlich, dass der Dow Jones noch einmal (leicht) zurücksetzt, um damit Schwung für den klaren Ausbruch auf neue Hochs zu holen. Damit würde sich aus Sicht der Elliott-Wellen eine ABCDE-Formation bilden. Angesichts der Übertreibung, in der sich die Märkte seit geraumer Zeit befinden, würde ich darauf aber nicht mit Short-Positionen traden. Denn es scheint aktuell eher so, als könnte es bereits im aktuellen Anlauf auf neue Höhen gehen.

Mögliches Trendabschlussmuster

Damit könnte sich dann allerdings auch ein gefährlicher (Bear-)Keil als Trendabschlussmuster bilden (blaue Linien im folgenden Chart).

Das würde zur Saisonalität passen, wonach es im Sommer noch zu steigenden Kursen kommt, im Herbst dann allerdings zu scharfen Rücksetzern.

Verrücktes Kursverhalten im doppelten Sinne

Die Börsen spielen derzeit etwas verrückt – nun sogar im doppelten Sinne. Denn einerseits sind die extrem starken Kursanstiege, mit denen sich vor allem die US-Märkte in eine massive Übertreibung in Form einer KI-Blase hineinmanövriert haben, schon längst verrückt. Andererseits ist es jetzt auch noch merkwürdig, dass die Anleger vorgestern nach positiven Verbraucherpreisdaten die Aktienkurse in den Keller geschickt haben, gestern aber die Notierungen trotz enttäuschender Erzeugerpreisdaten bereits wieder durch die Decke gehen.

In diesem Markt steht man am besten an der Seitenlinie

Ich bleibe daher weiterhin vorsichtig. Denn durch das wechselhafte Kursverhalten entstehen viele Fehlsignale (ich berichtete) und unklare Chartbilder. Es gibt mehrere Szenarien, die einerseits für steigende, andererseits aber auch für fallende Kurse sprechen. Die heutige Chartanalyse zum Dow Jones ist dafür ein gutes Beispiel.

Nicht ohne Grund herrscht derzeit Ratlosigkeit. Davon zeugen die fehlenden Begründungen der Medien und Analysten für das vorgestrige Kursverhalten, aber auch das Aussetzen von Kurszielen von Brokerhäusern (siehe „So bereitet der Markt selbst langjährigen Profis Kopfzerbrechen“).

Einen solchen Markt beobachtet man am besten von der Seitenlinie. Wobei ich aktuell durchaus auch wieder verstärkt auf steigende Kurse setze, bedingt einerseits durch das Ende der 3 Short-Positionen auf den Nasdaq 100, über die ich vorgestern berichtete. Andererseits habe ich aber gestern auch wieder neue Aktien ins Depot des Börsenbriefs „Börse-Intern Premium“ geholt.

Dabei setze ich aber weiterhin primär auf günstig bewertete Aktien aus Deutschland. Denn beim vorgestrigen Rücksetzer der US-Technologieaktien hat sich gezeigt, dass diese von einer solchen Korrektur verschont bleiben können, weil gerade Nebenwerte die Rally nicht mitgemacht haben und daher in einer Korrektur von einer Sektor-Rotation bzw. Umschichtungen großer Investoren sogar profitieren könnten.

Ich wünsche Ihnen jedenfalls weiterhin viel Erfolg an der Börse
Ihr
Sven Weisenhaus

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