Nestlé (SIX:NESN) baut mit einem Zukauf in den USA sein Portfolio an therapeutischen Produkten aus. Der schweizerische Nahrungsmittel- und Getränkekonzern übernimmt von der US-Gesellschaft Allergan (NYSE:AGN) das gastrointestinale Medikament Zenpep. Zenpep ist ein in den USA erhältliches Medikament für Menschen, deren Bauchspeicheldrüse unzureichend Enzyme produziert, um Fett, Proteine und Kohlenhydrate aufzuspalten. 2018 betrug der Umsatz mit dem Mittel laut Nestle 237 Millionen US-Dollar. Weitere finanzielle Einzelheiten wurden nicht bekannt gegeben. "Die Akquisition von Zenpep ist von strategischer Bedeutung. Sie stärkt unser wachsendes Portfolio im Bereich Medical Nutrition", wird Greg Behar, CEO von Nestlé Health Science, in einer Mitteilung zitiert. Die Übernahme soll zeitgleich mit dem Firmenzusammenschluss von Allergan und Abbvie abgeschlossen werden. Die Furcht vor einer Pandemie hat am Montag die globalen Börsen massiv belastet und auch vor dem schweizerischen Aktienmarkt nicht Halt gemacht. Mit der Sorge um einen globalen Konjunktureinbruch gab der SMI 1,6 Prozent auf 10.676 Punkte nach. Gerade in der Schweiz sei mit dem Ausbleiben asiatischer Touristen zu rechnen, hiess es im Handel. Verstärkt wurden die Konjunktursorgen durch einen unter den Erwartungen ausgefallenen ifo-Geschäftsklimaindex in Deutschland. Aktien mit starkem Bezug zum China-Geschäft standen entsprechend unter Druck. Im Luxusgütersektor traf es Richemont (SIX:CFR) und Swatch mit Abschlägen von 2,7 bzw. 2,5 Prozent. Aber auch Aktien mit Verbindung zur Reisetätigkeit wurden verkauft: Die Titel des Einzelhändlers Dufry, das Unternehmen ist auf Flughäfen und Bahnhöfe spezialisiert, verloren 3,2 Prozent. Die Papiere des Flughafenbetreibers in Zürich büssten 3 Prozent ein. Nach Vorlage von Geschäftszahlen und Fortschritten bei der Arzneimittelpipeline sanken Santhera mit dem Markt um 1,4 Prozent. Landis+Gyr engte den Ausblick für das Geschäftsjahr 2019 auf den unteren Rand der kommunizierten Bandbreite ein, der Kurs des Anbieters von Energiemanagementlösungen brach um 14,8 Prozent ein. Europas Börsen standen zu Wochenbeginn unter massivem Abgabedruck. Die Angst vor einer Ausbreitung des Coronavirus war das Hauptthema an den Finanzmärkten. Die unmittelbaren ökonomischen Folgen - Produktionsausfälle aufgrund von Krankheits- oder Todesfällen - liegen nach Einschätzung der Commerzbank (DE:CBKG) sehr wahrscheinlich in Dimensionen unter dem Niveau, das im Bruttoinlandsprodukt Chinas sichtbar werde. Selbst Sars habe 2002/03 weltweit weniger Todesopfer verursacht als die Grippewelle 2012 allein in Deutschland, die keine sichtbaren ökonomischen Folgen hatte. Der DAX verlor 2,7 Prozent auf 13.205 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 2,7 Prozent auf 3.678 Punkte nach unten. Nicht hilfreich war auch ein unter den Erwartungen gebliebener ifo-Geschäftsklimaindex. Dieser ist im Dezember auf 95,9 von 96,3 gefallen - die Erwartung lag bei einem Anstieg auf 97 Punkte. Als positiv für die Aktie von Aareal Bank (DE:ARLG) wurde ein Bericht des Handelsblatts gewertet, nach dem die Investment-Gesellschaft Petrus Advisors den Anteil von gut 2 Prozent aufstocken könnte. Petra Diamonds gaben an der Londoner Börse gleich um 12,4 Prozent nach. Der Minenbetreiber erwartet im ersten Halbjahr einen Rückgang der Umsätze im Vergleich zum Vorjahr. Grund sind niedrigere Diamantenpreise sowie ein ungünstiger Produktmix. Der Konzern betreibt Minen in Südafrika und Tansania. Die Wall Street hat am Montag den höchsten Tagesverlust seit Anfang Oktober verbucht. Trotz drastischer Massnahmen in China mit der Quarantäne von über 45 Millionen Menschen breitete sich das neue Coronavirus weiter aus und befeuerte damit die Angst vor einer unkontrollierbaren Pandemie. Die Zahl der Todesfälle, aber auch die der Infizierten war sprunghaft gestiegen. Auch in den USA wurden bereits mindestens 110 Verdachtsfälle gemeldet. Die Furcht vor einer Pandemie ging einher mit der Sorge vor einem globalen Konjunktureinbruch. Der Dow-Jones-Index verlor 1,6 Prozent auf 28.536 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite gaben 1,6 bzw. 1,9 Prozent ab. Exxon Mobil (NYSE:XOM) schlossen mit dem starken Preisverfall bei Erdöl mit minus 2,4 Prozent auf dem tiefsten Stand seit Oktober 2010. Es gab auch Aktien, die von den Virus-Schlagzeilen angetrieben wurden: So schnellten Alpha Pro Tech um über 28 Prozent nach oben. Der Hersteller von Schutzmasken dürfte ein Profiteur der Epidemie sein, so die Marktspekulation. Die Papiere der Impfstoffhersteller und Diagnostikspezialisten haussierten derweil: Co-Diagnostics um 82,4 Prozent, NanoViricides um 87 Prozent, Allied Healthcare Products um 50 Prozent und Inovio Pharmaceuticals um 25,5 Prozent. AbbVie (NYSE:ABBV) kletterten um 0,6 Prozent. Der Pharmakonzern verkündete Verkäufe bei Allergan, die der Konzern gerade übernimmt. Allergan zeigten sich 0,4 Prozent fester. Sprint wies im dritten Quartal einen geringer als vom Markt erwartet ausgefallenen Verlust aus. Der Umsatz des Telekommunikationsunternehmens lag allerdings unterhalb der Marktschätzung. Die Angst vor negativen Auswirkungen auf die Konjunktur bei einer schnellen und schwer kontrollierbaren Ausbreitung des in China ausgebrochenen Coronavirus bestimmt auch am Dienstag das Geschehen an den Börsen in Ostasien. Während in Hongkong und Schanghai der Handel wegen der Neujahrsfeiertage weiter ruht, geht es in Tokio um weitere 0,8 Prozent nach unten auf 23.165 Punkte. Die US-Rentenpapiere verzeichneten eine deutlich gestiegene Nachfrage angesichts der Pandemieängste. Die Rendite zehnjähriger Papiere fiel um 8,3 Basispunkte auf 1,60 Prozent und damit den niedrigsten Stand seit Oktober. Dt. Bank erhöht ASML(AS:ASML)-Ziel auf 260 (250) EUR – Hold Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.Top-Thema
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