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Netflix: Der Streaming-Gigant meldet sich zurück

Veröffentlicht am 21.04.2023, 23:45
Aktualisiert 28.11.2023, 21:22

Das Jahr 2023 verlief für die Netflix-Aktie (NASDAQ:NFLX) bisher recht ordentlich. Das Papier hat seit Anfang Januar knapp 10 % zugelegt. Seit seinem 52-Wochen-Tief hat sich der Titel sogar verdoppelt. Spätestens nach den jüngsten Quartalszahlen stellt sich die Frage, ob diese Rally gerechtfertigt ist, oder ob die Aktionäre derzeit zu optimistisch sind.

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Solides Quartalswerk

Nach den Quartalszahlen geht es bei Netflix immer volatil zu. Am vergangenen Dienstag wurden jedoch jegliche Rekorde gebrochen. Das Papier sackte nach der Veröffentlichung der Ergebnisse um über 10 % ab, um anschließend wieder ins Plus zu drehen. Doch was ist passiert?

Netflix lag im Q1 2023 beim Gewinn pro Aktie mit 2,88 $ leicht über den erwarteten 2,86 $ und traf mit 1,75 Millionen neuen Abonnenten die Prognosen der Wall-Street-Experten. Allerdings verfehlte der Streaming-Gigant mit 8,16 Mrd. $ leicht die Umsatzerwartungen (8,18 Mrd. $). Dies war wohl der Grund für den vorübergehenden Abverkauf im nachbörslichen Handel. Der genaue Blick auf die Zahlen zeigt jedoch, dass Netflix sich auf dem richtigen Weg befindet.

Zum einen haben es die Kalifornier zum ersten Mal seit März 2021 geschafft, ihr Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorquartal zu beschleunigen. Das Umsatzplus im Q1 2023 lag bei rund 4 %, während im Q4 2022 die Einnahmen lediglich um 2 % kletterten.

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Positiv war auch die Entwicklung des Free Cashflows (FCF), der sich im Vorjahresvergleich fast verdreifacht hat. Die FCF-Marge lag bei satten 27 %, die höchste in der Geschichte des Konzerns. Gut für die Aktionäre, die davon direkt profitieren dürften. Netflix hat bereits im ersten Quartal rund 400 Mio. $ über Aktienrückkäufe an die Anteilseigner zurückgegeben und hält laut Aussagen des Managements weitere 2,4 Mrd. $ für Ausschüttungen bereit.

Netflix: Ergebnisse Q1 2023

Der Blick nach vorne

Das Management betonte im Rahmen der Quartalszahlen, dass das werbebasierte Angebot sehr gut bei den Nutzern ankommt. Es hätten nur sehr wenige bestehende Kunden zum neuen Abo gewechselt. Heißt im Umkehrschluss, dass Netflix an dieser Stelle organisch wächst, weil viele Neukunden sich vom kostengünstigen Abonnement angezogen fühlen.

Das sind sehr gute Nachrichten für die Netflix-Aktionäre. Ob Disney+, Amazon Prime, Apple TV+ oder HBO Max – alle Wettbewerber mussten bereits ihre Abo-Preise erhöhen und fahren ihre Ausgaben im Bereich der Content-Produktion gerade zurück. Damit stehen die Chancen gut, dass viele Nutzer der Konkurrenzdienste zum günstigen Abo von Netflix wechseln werden. Zumal der Content beim werbebasierten Angebot laut Netflix bereits zu 95 % dem von einem Standard-Abo entspricht.

Nicht weniger überraschend ist die Erkenntnis, dass im ersten Quartal der durchschnittliche Umsatz pro Account beim werbebasierten Angebot sogar höher war als beim Standard-Abo. Um sein Wachstum weiter zu beschleunigen, könnte Netflix die hohe Nachfrage dazu nutzen, um noch mehr Werbung zu schalten.

Account-Sharing wird kostenpflichtig

Weitere Wachstumsimpulse dürften durch die Einschränkung des Account-Sharings entstehen. Man habe im Q1 das kostenpflichtige Teilen des Accounts in vier Ländern bereits getestet uns sei mit den Resultaten zufrieden – nun würde man das neue Feature “breitflächig ausrollen”. In den USA werden Nutzer bereits zur Kasse gebeten.

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Durch die Einführung der neuen Funktion dürfte der Streaming-Gigant zwar einige Nutzer verlieren, die Chancen stehen jedoch gut, dass viele Nutzer, die bisher kostenfrei gestreamt haben, bereit sein werden, ein Netflix-Abo abzuschließen. Das wird zusätzliche Einnahmen in die Kassen von Netflix spülen.

Neue Strategie trägt Früchte

Die neue Strategie von Netflix, sich weniger auf das Abo-Wachstum und mehr auf die Steigerung der Einnahmen und Cashflows zu fokussieren, trägt bereits Früchte. Ich gehe davon aus, dass das Unternehmen spätestens 2024 wieder zweistellig wächst. Auch die Analysten sind offensichtlich dieser Meinung. Sie stellen 2023 bis 2025 eine CAGR bei Netflix von 11 % in Aussicht.

Umsatzwachstum von Netflix dürfte zulegen​ (Quelle: Alpha Spread))

Auch in Sachen Profitabilität ist eine Besserung in Sichtweite. Dafür spricht nicht nur der Ausbau des Werbegeschäfts, sondern auch die Reduzierung der Produktionsausgaben. Man wolle nun weniger Content produzieren, dafür aber qualitativ hochwertigere Filme und Serien herausbringen. Da auch die Wettbewerber wegen der steigenden Zinsen weniger Geld für neuen Content in die Hand nehmen, ist diese Maßnahme völlig legitim

Im Q2 soll die operative Marge laut Netflix im Kontext der andauernden negativen Währungseffekte zwar um rund 1 Prozentpunkt zurückgehen, bereits im 3. Quartal dürften jedoch auch die Gewinnmargen von der neuen Strategie des Managements profitieren. Für das laufende Geschäftsjahr soll Netflix eine operative Marge von 19,3 % erzielen, das liegt sowohl über dem Vorjahreswert (17,8 %) als auch über dem Durchschnitt der letzten 5 Jahre (16,2 %).

Fundamentalanalyse

Die Bilanz von Netflix ist relativ unauffällig. Die Eigenkapitalquote liegt bei rund 40 %. Positiv ist, dass die Schulden im Vorjahresvergleich annähernd gleichgeblieben sind und keine Goodwill-Anteile ausgewiesen werden.

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Das Current Ratio – das Verhältnis von kurzfristigen Verbindlichkeiten zu kurzfristigen Vermögenswerten – liegt bei ordentlichen 1,2. Der dynamische Verschuldungsgrad – Verhältnis des Fremdkapitals zum FCF - ist mit 9 aktuell noch deutlich zu hoch. Ich gehe jedoch davon aus, dass Ende 2023 die erwirtschafteten freien Mittel des US-Konzerns zwischen 9 und 10 Mrd. $ liegen werden, sodass diese Kennzahl - bei gleichbleibenden Schulden - auf etwa 3 sinken dürfte.

Weniger gut gefällt mir die sinkende Eigenkapitalrendite des Unternehmens, die aktuell bei 21 % liegt, also deutlich unter dem Durchschnitt der letzten 5 Jahre (30 %). Auch dies dürfte allerdings mit den Währungseffekten zusammenhängen, die die Gewinnspannen des Konzerns belasten.

Auf der Basis der Analysten-Prognose errechnet sich für das Geschäftsjahr 2023 eine erwartete Eigenkapitalrendite von 25 %, sodass auch an dieser Stelle eine Normalisierung stattfinden dürfte.

Bewertung

Netflix wird mit einem erwarteten KGV von 28 bewertet, was deutlich unter dem 5-Jahres-Durchschnitt (82) liegt. Allerdings beläuft sich der Durchschnitts-KGV der Peergroup auf lediglich 17. Auch das erwartete EV/EBIT liegt mit 22 mittlerweile deutlich unter dem 5-Jahres-Durchschnitt (60), jedoch knapp 50 % über dem Vielfachen der Wettbewerber (15).

Unter Anwendung der KGV-Methode komme ich auf einen fairen Aktienkurs für Netflix von rund 288 $. Anhand der Analystenprognosen wurde der Rechnung ein durchschnittliches Gewinnwachstum in den nächsten 5 Jahren von 22 %, ein KGV von 20 und ein Diskontierungssatz von 13 % zugrunde gelegt.

Auf der Basis dieser Daten komme ich zum Schluss, dass Netflix derzeit leicht überbewertet ist.

Chartanalyse

Wegen technisch orientierten Leserinnen und Lesern, möchte ich meine Analyse mit dem einem kurzen Blick auf den Chart abschließen. Der Aufwärtstrend seit Juni 2022 ist immer noch völlig intakt. Seit Anfang März hat sich zudem eine bullishe Flagge ausgebildet. Erst bei einem Bruch der 300-Dollar-Marke gäbe es aus charttechnischer Sicht einen Anlass zur Sorge.

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Netflix: Intakter Aufwärtstrend (Quelle: TradingView)

Fazit

Netflix hat aus der operativen Krise die richtigen Schlüsse gezogen und rechtzeitig seine Strategie angepasst. Angesichts der schrumpfenden Streaming-Budgets der größten Wettbewerber dürfte der US-Konzern – auch aufgrund der Einführung des werbebasierten Abos – gestärkt aus der aktuellen Konsolidierung der Streaming-Branche hervorgehen. Ich bleibe jedenfalls für den Titel bullish, würde ihn jedoch wegen der nach wie vor hohen Bewertung nicht übergewichten.

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Hinweis auf Interessenskonflikte

Dieser Beitrag stellt eine Meinung des Autors dar. Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens: Netflix. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Autor, Herausgeber oder Mitarbeiter beabsichtigen, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.

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