Von C. Siegel – Elazar Advisors, LLC aus dem Englischen übersetzen.
Goldpreise liegen bereits seit zwei Wochen ununterbrochen tiefer. Sollten sie noch weiter fallen, wird ein Aufwärtstrend gebrochen und das wäre besorgniserregend. Drei Faktoren wirken sich gegenwärtig auf Gold aus und sie kommen alle aus den USA: Inflation, die Fed und Politik. Lassen Sie es uns kurz ausführen.
Inflation
Gold liebt natürlich die Inflation. Je höher die Preise, desto niedriger der Währungskurs.
Mit Währungen werden Güter gekauft. Höhere Inflation bedeutet, es wird mehr Geld benötigt, um Güter zu kaufen.
In inflationären Zeiten ist Geld weniger wert, weil man mehr davon braucht, um Güter zu kaufen. Um den Wert der Währung in Zeiten hoher Inflation zu stützen, legen die Investoren ihr Geld in Rohstoffe wie Gold an, dessen Preise mit sinkenden Währungskursen steigen.
In den vergangenen zehn Jahren pumpte die Zentralbank billiges Geld in die Wirtschaft und viele von uns dachten, dass die Inflation eines Tages aus dem Ruder geraten könnte. Bisher ist das noch nicht passiert.
Tatsächlich hat sich die US-Inflation in die gegensätzliche Richtung entwickelt. Sie schwächelt.
Inflation in der Eurozone ging ebenfalls zurück und Japans Inflationsrateist bereits schwach.
Fehlendes Inflationsrisiko ist nicht förderlich für Gold. Die Inflationsflaute in den USA hat zum Risiko eines Aufwärtstrendbruchs für Gold geführt.
Fed zeigt sich trotz Inflationsflaute hawkish
Üblicherweise hat Gold bei einer niedrigen Inflation einen Offset. Die Zentralbanken sehen dann für gewöhnlich davon ab, die Zinssätze anzuheben.
Die Fed jedoch gibt nicht nach. Ganz im Gegenteil. Ungeachtet der niedrigen Inflation wird die Fed immer hawkisher.
Je mehr die Fed auf einer Anhebung der Zinsen besteht, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass die Inflationsrate weiter sinkt. Und das ist natürlich schlecht für Gold.
Am Tag der Veröffentlichung des letzten VPI-Berichts (der einen mageren Monatsanstieg von 0,1 Prozent belegt hatte) hob die Fed ihre Zinssätze dennoch an. Auch die Staatsanleihenkäufe werden am Ende des Jahres reduziert, was die Zinssätze weiter nach oben treiben dürfte.
Beide Maßnahmen (Zinsanhebung und Reduzierung der Staatsanleihenkäufe) drücken auf die Inflation. NY Fed-Präsident William Dudley sagte am Montag, die Fed hätte eigentlich noch gar nicht viel getan. „Wir haben lediglich die finanziellen Bedingungen gestrafft.“
In diesem Jahr werden eine weitere Zinsanhebung und eine erhebliche Reduzierung der Vermögenswerte-Käufe durchgeführt, um das 4 Billionen schwere Portfolio zu reduzieren. Und sie haben nicht das Gefühl, etwas getan zu haben.
Das dürfte die Zinsen weiter nach oben treiben, was wiederum auf die Inflation und auf die Goldpreise drücken würde.
In der US-Politik sieht es auch besser aus
Am vergangenen Donnerstag wiesen wir darauf hin, dass der Dollar angesichts der großartigen „action“ seinen Tiefstpreis erreichen könnte. Die Einschätzung erfolgte vor dem Hintergrund weiterer Ermittlungen gegen Donald Trump. Das bedeutet, die Anleger sind weniger besorgt.
Wir wiesen jedoch bei jedem gerüchtebasierten Abfall darauf hin, dass James Comey selbst bestätigt hatte, der Präsident persönlich sei nicht Gegenstand der Untersuchung. Die Märkte sorgen sich weniger über ein Amtsenthebungsverfahren.
Eine ruhige Lage in Washington DC ist schlecht für Gold. Gold liebt Volatilität. Wenn sie dem Präsidenten oder seinem inneren Kreis nichts anhängen können, haben die Anleger weniger Sorgen und weniger Grund, in sichere Anlagen wie Gold zu investieren.
Förderlich für Gold: Schuldenbremse
Dieser Abschnitt ist für alle Goldnarren da draußen.
Die Schuldenbremse wird kommen. Die Mehrheit der Kongressabgeordneten sagen, dass darüber noch nicht einmal gesprochen wird. Finanzminister Steve Mnuchin schiebt die Gespräche weiter auf. Die Finanzierung steht bis September. Die Märkte müssen sich bis dahin keine Sorgen machen, aber danach umso mehr.
Wird die Schuldenbremse nicht aufgehoben, riskieren die USA Zahlungsunfähigkeit. Das wäre eine Katastrophe in Bezug auf Marktvertrauen und würde einen Börsenkrach auslösen. Die Zinssätze würden nach oben schnellen. Die Kreditwürdigkeit des Landes würde abgestuft werden.
Wir gehen jedoch davon aus, dass die Regierung auch dieses Problem in den Griff kriegen wird. Präsident Trump wird Demokraten und weniger konservative Republikaner für eine „einfache Anhebung“ der Schuldenobergrenze gewinnen können. Er könnte die dafür notwendigen Stimmen zusammen bekommen und schwierige Verhandlungen vermeiden.
Sollten wir die einfache Anhebung bekommen, wäre das Problem gelöst. Für Gold allerdings sähe das nicht gut aus.
Aktuell befindet sich Gold an einem wichtigen Scheideweg und die Ängste in Bezug auf das Schuldenlimit helfen nicht unbedingt weiter.
Schlussfolgerung
Gold braucht schlechte Nachrichten, aber bislang gab es nur schlechte Nachrichten für Gold. Niedrige Inflation, hohe Zinssätze und reibungslose Regierungsarbeit in Washington stellen für Gold kurzfristige Risiken dar.
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