Bei seiner Senatsanhörung am 11. Januar deutete der US-Notenbankchef Jerome Powell an, dass höhere Leitzinsen notwendig seien, um die Inflation zu kontrollieren. Er sagte:
"Wir werden unsere Instrumente so einsetzen, dass wir die Wirtschaft und einen starken Arbeitsmarkt unterstützen und verhindern, dass sich eine höhere Inflation verfestigt."
Vor diesem Hintergrund werden im heutigen Artikel drei börsengehandelte Fonds (ETFs) vorgestellt, die in den kommenden Monaten von einer strafferen Fed-Geldpolitik profitieren könnten.
1. iShares U.S. Regional Banks ETF (ISIN US4642887784)
- Aktueller Kurs: 68,78 Dollar.
- 52-Wochen-Spanne: 45,90 - 68,84 Dollar.
- Dividendenrendite: 1,71 %.
- Kostenquote: 0,41% pro Jahr
Finanztitel, insbesondere Bankaktien, profitieren in der Regel von steigenden Zinsen. Der Grund: Geschäftsbanken erzielen ihre Gewinne in erster Linie durch Zinszahlungen von Kreditnehmern, die über dem Betrag liegen, den sie Einlegern zugestehen.
Unser erster Fonds, der iShares U.S. Regional Banks ETF (NYSE:IAT), investiert in Aktien kleiner und mittelgroßer US-Regionalbanken, die das eher verbrauchernahe Segment der Branche repräsentieren. Der ETF wurde im Mai 2006 aufgelegt und verwaltet derzeit ein Nettovermögen von 1,54 Milliarden Dollar.
Über seine 39 Beteiligungen bildet der IAT die Wertentwicklung des Dow Jones US Select Regional Banks Index ab. Der Fonds gilt als recht kopflastig, immerhin machen die zehn größten Titel über 65 % des Fondsvermögens aus.
Zu den führenden Unternehmen auf der Beteiligungsliste gehören PNC Financial Services (NYSE:PNC), Truist Financial Corp (NYSE:TFC), U.S. Bancorp (NYSE:USB), SVB Financial Group (NASDAQ:SIVB) und Fifth Third Bancorp (NASDAQ:FITB).
Die Furcht vor einer steigenden Inflation und der erwarteten Zinserhöhung treibt den IAT immer weiter auf neue Allzeithochs. Erst kürzlich stellte der ETF ein neues Rekordhoch auf. Seit Jahresbeginn liegt er um 10,6 % im Plus. In den letzten 12 Monaten erzielte er eine Rendite von über 37,5 %.
Das geschätzte Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) und das Kurs-Buch-Verhältnis (KBV) liegen bei 23,25x und 1,75x. Angesichts des jüngsten Kursanstiegs sollten interessierte Anleger auf kurzfristige Gewinnmitnahmen warten, bevor sie Anteile des Fonds kaufen.
2. VanEck Inflation Allocation ETF (ISIN US92189F1306)
- Aktueller Kurs: 25,39 Dollar
- 52-Wochen-Spanne: 22,46 - 28,02 Dollar
- Dividendenrendite: 5,4%
- Kostenquote: 0,78% pro Jahr
Steigt die Inflation, ergänzen erfahrene Anleger ihre Portfolios mit Sachwerten. Zu solchen Inflationsabsicherungen gehören Rohstoffe, Rohstoffaktien, Finanzaktien, Real Estate Investment Trusts (REITs), Master Limited Partnerships (MLPs) und Infrastrukturaktien. Inzwischen fragen sich auch einige Anleger, ob Kryptowährungen wie Bitcoin nicht ebenfalls einen gewissen Schutz gegen steigende Preise bieten könnten.
Bei unserem zweiten Fonds, dem VanEck Inflation Allocation (NYSE:RAAX), handelt es sich um einen Dachfonds, der Engagements in inflationssichere Sachwerte bietet. Der Fonds wurde im April 2018 aufgelegt.
Der Fonds umfasst derzeit 23 Beteiligungen. Auf die zehn wichtigsten ETFs im RAAX entfallen mehr als 78 % des Nettovermögens von 32,7 Millionen Dollar.
Zu den wichtigsten Fonds auf der Beteiligungsliste gehören:
Der Invesco Optimum Yield Diversified Commodity Strategy ETF (NASDAQ:PDBC), der Vanguard Real Estate ETF (NYSE:VNQ), der VanEck Merk Gold Shares (NYSE:OUNZ), der Global X US Infrastructure Development ETF (NYSE:PAVE) und der VanEck Energy Income ETF (NYSE:EINC).
Der RAAX-ETF hat in den letzten 12 Monaten um 9,7% zugelegt. Darüber hinaus bietet er zu den aktuellen Kursen eine lukrative Dividendenrendite von 5,4 %.
Der börsengehandelte Fonds erreichte Mitte November ein Rekordhoch, ist seither aber um rund 11 % gesunken. Interessierte Anleger könnten die jüngste Kursschwäche als Einstiegsmöglichkeit in den Fonds nutzen.
3. ALPS REIT Dividend Dogs ETF (ISIN US00162Q1067)
- Aktueller Kurs: 52,10 Dollar
- 52-Wochen-Spanne: 39,96 - 54,44 Dollar
- Dividendenrendite: 3,03%
- Kostenquote: 0,38% pro Jahr
Unser letzter Fonds, der ALPS REIT Dividend Dogs ETF (NYSE:RDOG), zeichnet sich durch sein hohes Engagement in dividendenstarke Unternehmen im REIT-Bereich aus.
Dieser passiv gemanagte Fonds verfügt derzeit über 39 Beteiligungen. Das Nettovermögen ist seit seiner Auflegung im Mai 2008 um über 28,8 Millionen Dollar gestiegen. Die zehn wichtigsten Titel machen etwas mehr als 27 % des Fonds aus. Da es sich bei dem RDOG-ETF um einen gleichgewichteten Fonds handelt, wirken sich Bewegungen bei einzelnen Aktien nicht wesentlich auf den Preis aus.
National Health Investors (NYSE:NHI), Omega Healthcare Investors (NYSE:OHI), Industrial Logistics Properties Trust (NASDAQ:ILPT), SL Green Realty (NYSE:SLG), Vornado Realty Trust (NYSE:VNO) und Medical Properties Trust (NYSE:MPW) zählen zu den wichtigsten REITs in diesem Fonds.
Bei der sektoralen Aufteilung dominieren Finanz-REITs den Fonds mit 17,34%, gefolgt von REITs aus dem Gesundheitswesen (13,58%) und Wohnimmobilien-REITs (12,50%). Der Fonds enthält auch ein Technologie-REIT-Segment (7,28 %). Auf diese Weise trägt er dem zunehmenden Trend zur Digitalisierung Rechnung. Das Segment der Hypotheken-REITs hingegen ist im RDOG nicht enthalten, da diese vermutlich wesentlich empfindlicher auf Zinsänderungen reagieren.
Der ETF erreichte in der letzten Woche des Jahres 2021 ein Rekordhoch. Im vergangenen Jahr hat der Fonds rund 30,6 % zugelegt. Außerdem bietet der RDOG bei den aktuellen Kursen eine Dividendenrendite von 3,0 %. Einkommensorientierte Anleger sollten den RDOG auf ihrem Radar behalten und beim nächsten Pullback zugreifen.
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