Nach Xetra-Börsenschluss legten die US-Börsen zu und goutierten damit die jüngsten Wirtschafsdaten: der Auftragseingang für in den USA gefertigte Güter stieg im Juni mit +1,5% stärker as erwartet (+1), zudem wurde der Mai kräftig von +1,7 auf +2,3% hoch revidiert. Das US-Handelsministerium schätzt derzeit das Q2-Wachstum auf annualisiert 6,5% nach 6,3% in Q1. Jedoch erwarten etliche Ökonomen, dass dieser Wert auf 6,7% angehoben wird. Erstaunlich, dass trotzdem die Rendite der 10y-Treasuries weiterhin unter 1,2% liegt. Starke Konjunkturdaten plus tief negative Realrenditen ließen den S&P 500 am Allzeithoch den Handelstag beenden. Gute Stimmung heute auch in Asien: China überrascht mit einem deutlichen Anstieg des von Caixin ermittelten PMI für den Servicesektor. Das sorgte für Erleichterung, denn das Pendant für das verarbeitende Gewerbe hatte zuletzt enttäuscht. Zudem entspannte sich (vorerst) die Nachrichtenlage um Tencent wieder ein wenig. Die chinesischen Inlandsbörsen legten teils deutlich zu, ebenso Hongkong. Stark gefragt waren Autoaktien wie BYD (F:1211) und Geely (HK:0175). Auch der STXE 600 startet mit +0,5% und neuem Allzeithoch in den Tag. Heute relevant wird der US ADP Arbeitsmarktbericht. Das jüngste Update der Quartalsberichte weist für die europäischen Unternehmen nun einen Gewinnsprung von 140% im Vergleich zu Q2 2020 auf, für die US-Firmen einen Anstieg um 90%. Erstmals seit Covid liegt das 12 Monate in die Zukunft gerichtete Kurs-Gewinn-Verhältnis des STXE 600 nun höher als im Februar 2020. Spektakulär bearish äußert sich die Citibank (NYSE:C). Sie hat die Realrenditen – also die Renditen von Staatsanleihen nach Abzug der Inflation - unter die Lupe genommen. Diese liegen aktuell in den USA bei rekordniedrigen -1,2%. Die Bank geht davon aus, dass sich dieser Wert bis zum Jahresende auf -0,5% verringern wird. Das wäre ein Wert, der einem nach vorne gerichteten Kurs-Gewinn-Verhältins des MSCI World (DE:X010) von 18 (aktuell liegt dieser bei 19) entsprechen würde. Den Subindex MSCI World Growth sieht sie zum Jahresende bei 25 vs aktuell 29. Das bedeutet, sie erwartet ausgeprägte Verluste bei Anleihen und deshalb auch bei Wachstumswerten. Folgerichtig senkt sie ihre Empfehlung für die USA auf „neutral“. Das muss nicht so kommen, aber der Beginn des Tapering und ab dann wieder mutig werdende Short-Wetter auf Treasuries könnten den Wendepunkt an den Börsen markieren. Im apano-Stimmungsindex gewinnen DAX und Shanghai Composite Index je 2 Punkte, Kupfer verliert 4. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.