Nachdem am Freitag die US-Indizes kräftig eingebrochen waren und der „Rest der Welt“ sich am Montag aber recht tapfer gehalten hat, wäre es nach dem verlängerten Wochenende (Labour Day) zu erwarten gewesen, dass sich die US-Aktien mit dem Dienstagshandel wieder ein Stück erholen. Dies ist jedoch misslungen und unterstreicht die hohe Verunsicherung der Marktteilnehmer. Die Rendite der 10y-US Staatsanleihen steht mit 3,33% am Zehnjahreshoch, welches die 2y mit 3,46% bereits weit hinter sich gelassen haben. Gestern äußerte sich mit Thomas Berkin der nächste FED-Gouverneur falkenhaft und sprach sich für schnelle und entschlossene weitere Zinserhöhungen aus. Dass die 2jährigen Papiere die 4% Marke erreichen und die anderen Laufzeiten mit sich ziehen, wird immer wahrscheinlicher. Das CME Fed Watch Tool geht von einer 75%-Wahrscheinlichkeit aus, dass die US-Notenbank im September die Zinsen um 75 Basispunkte erhöhen wird. Trotzdem haben die Börsenbullen noch Hoffnung: die gestrige Schlacht um die 3900er Marke im S&P 500 zeigt, dass immer wieder auch Käufer auftreten, die davon ausgehen, dass das Kursniveau die negativen Aussichten ausreichend widerspiegeln. Sie berufen sich zudem auf die Stabilität von Teilen des Marktes wie z.B. Versorger (NYSE:XLU), Verbrauchsgüterhersteller und Nebenwerte (ex Tech). Dass Chinas Exporte mit +7,1% im August deutlich weniger als mit +12,8% prognostiziert zulegten - Ausnahme war ein Boom bei den Autoexporten - belastete eher die Handelspartner in der Region. Insbesondere Rohstoffwerte gerieten deutlich unter Druck. Zudem zeigten sich die asiatischen Techwerte schwach. Der viel beachtete MSCI EM Index ist in USD-Basis inzwischen auf den tiefsten Stand seit 2 Jahren gefallen. Die Investoren warten heute Abend auf die Veröffentlichung des „Beige Book“, in dem die US-Notenbank sich zum Stand der regionalen Wirtschaftsaktivitäten in den USA äußert. In Euroland wächst die Spannung vor der morgigen EZB-Sitzung. Dabei sind 2 Fragen wichtig: wird sie um 0,5 oder 0,75% erhöhen? Und: werden die Börsen einen straffen/lockeren Kurs begrüßen/abstrafen? Während der STXE 600 zur Stunde 0,6% nachgibt, zeigt sich der DAX mit -0,4% relativ stabil. Hier helfen neben den festen Autowerte hohe Zuwächse bei RWE (ETR:RWEG) und E.ON (ETR:EONGn). Die deutlich beruhigten Energiepreise stabilisierten bereits gestern insbesondere deutsche Aktien. China bringt heute +2 Punkte im apano-Stimmungsindex, weitere +3 kommen aus der leichten Beruhigung bei Vola und USD-Wechselkurs. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.
