Zum Wochenschluss konnten die globalen Aktienmärkte leicht durchatmen. Die Erleichterung kam – wieder einmal – aus Washington: US-Präsident Trump lockerte wie schon mehrfach zuvor seine harten Handelsdrohungen, diesmal insbesondere im Technologiebereich. Konzerne wie Apple (NASDAQ:AAPL) und Nvidia (NASDAQ:NVDA) wurden temporär von den angekündigten Strafzöllen ausgenommen. Die Reaktion der Märkte fiel entsprechend positiv aus – auch wenn die Unsicherheit bleibt, unter anderem weil nicht klar ist, was Donald Trump unter einem „temporären“ Aussetzen der Zölle meint. Trumps Zickzackkurs bei Zöllen und Ausnahmen entwickelt sich zunehmend zum Nervenspiel für Investoren weltweit.
Besonders auffällig zeigt sich die Stimmung am Montagmorgen in Asien: Der Shanghai Composite legte deutlich zu, getragen von einem überraschend starken Anstieg der chinesischen Exporte im März. Diese kletterten im Jahresvergleich um über 10 % – ein kräftiger Sprung, der allerdings auch eine Schattenseite hat: Viele chinesische Exporteure versuchen derzeit offenbar, Lieferungen vorzuziehen, um der Wirksamkeit neuer US-Zölle zuvorzukommen. Dieser „Vorlaufeffekt“ verleiht den aktuellen Zahlen Rückenwind, weckt aber Zweifel an der Nachhaltigkeit. Auch der Nikkei 225 konnte davon profitieren, gestützt von einem allgemein festeren Asien-Handel und einem etwas schwächeren Yen.
Trotz der freundlicheren Stimmung auch heute zu Handelsbeginn in Europa bleibt das große Fragezeichen über dem US-Anleihenmarkt. Die inversen Zinskurven signalisieren weiterhin eine hohe Rezessionswahrscheinlichkeit und zudem eine Vertrauenskrise gegenüber der USA. Zwar konnte sich die Volatilität am Freitag und heute Morgen unter wichtige technische Marken zurückziehen, doch der S&P 500 bleibt unter sämtlichen relevanten gleitenden Durchschnitten – vor allem unter der 200-Tage-Linie, die gut 100 Punkte entfernt liegt. Eine schnelle Trendwende scheint vorerst nicht in Sicht.
Aus Europa hört man von neuen diplomatischen Bemühungen: Die EU könnte den USA einen Waffendeal vorschlagen, um das Handelsbilanzdefizit auszugleichen. Ein weiterer Versuch, die Handelsfront zu entschärfen – ob erfolgreich, bleibt offen.
Unser APX Börsenstimmungsindex verzeichnet zum Wochenstart leichte Punktgewinne, bleibt aber tief im neutralen Bereich – nur knapp entfernt vom pessimistischen Szenario. Die Gemengelage aus technischen Widerständen, geopolitischem Risiko und US-Zinsstruktur bleibt komplex. Sollte der heutige US-Nachmittagshandel eine weitere Beruhigung bringen, wäre eine vorsichtige Erhöhung des Investitionsgrads denkbar.
Aktuell bleibt der apano Global Systematik mit einem Investitionsgrad von rund 50 % bewusst defensiv positioniert – in Erwartung klarerer Signale.
Bereits seit 2012 misst und veröffentlicht das Investment-Team von apano Investments die globale Börsenstimmung. Dieser apano-Börsen-Stimmungsindex APX dient dabei unter anderem als Steuerungsinstrument für den erfolgreichen, ETF-basierten Aktienfonds mit Wertsicherungskonzept „apano Global Systematik“ (WKN: A14UWW).