Die europäischen Aktienmärkte starten leicht behauptet in den Handel. Die jüngsten Entscheidungen der US-Notenbank Fed haben zwar die Stimmung verbessert, aber keine so großen Überraschungen geboten, um andere Belastungsfaktoren wegzuwischen. Die Wachstumsprognose für dieses Jahr wurde deutlich von 2,1 auf 1,7 Prozent gesenkt, was als Zeichen für eine vorsichtigere Haltung der Notenbanker gewertet wird. US-Präsident Donald Trump sagte, die Fed solle die Zinsen senken, sobald die Zölle erste Auswirkungen auf die Wirtschaft hätten. Zuvor hatte Jerome Powell erklärt, dass sich ein möglicher Inflationsschub durch die Zölle als „vorübergehend“ erweisen könnte. Die Fed beließ die Zinsen unverändert und signalisierte Zinssenkungen um insgesamt 50 Basispunkte im Laufe des Jahres. Die Bank of England dürfte ihren Leitzins heute bei 4,5 Prozent belassen und einen vorsichtigen Ansatz für weitere Zinssenkungen verfolgen. Bei der Schweizerischen Nationalbank wird mit einer Senkung um 25 Basispunkte gerechnet, während die Schwedische Reichsbank den aktuellen Zinssatz beibehalten dürfte.
Die Entscheidungen der Fed führten zu einem moderaten Rückgang der Anleiherenditen. Die Verlangsamung des Abbaus von Staatsanleihenbeständen und die Aussicht auf mögliche Zinssenkungen könnten die Nachfrage nach Anleihen erhöhen und damit die Renditen weiter drücken.
Die Verhandlungen bezüglich der Ukraine machen nur kleine Fortschritte und lassen wenig Interesse Russlands an einer gütlichen Einigung erkennen. Donald Trump versprach Kiew zudem weitere Unterstützung, unter anderem in Form von Luftabwehrsystemen, und bot Hilfe beim Betrieb der ukrainischen Energieinfrastruktur an. U.a. die Übernahme der Kernkraftwerke. Also einen "Deal", wie ihn Trump liebt.
In Asien reagierten die Aktienmärkte uneinheitlich. Der Hongkonger Hang-Seng-Index wurde von einem Kursrutsch des Schwergewichts Tencent (HK:0700) belastet. Die Anleger nutzten die positiven Quartalsergebnisse von Tencent für Gewinnmitnahmen, obwohl das Unternehmen seinen Gewinn im vierten Quartal nahezu verdoppelt und die Prognosen deutlich übertroffen hatte. Chinesische Staatsanleihen setzten ihre Erholung fort, nachdem die People’s Bank of China ihre kurzfristigen Liquiditätshilfen erhöht hatte. Schwächer als erwartet ausgefallene Arbeitsmarktdaten nährten in Australien Spekulationen über mögliche Zinssenkungen und stützten die Marktstimmung. Die neuseeländische Wirtschaft verließ die Rezession mit einem BIP-Wachstum im vierten Quartal gegenüber dem Vorquartal. Die japanischen Märkte blieben wegen eines Feiertags geschlossen.
Die US-Aktienmärkte konnten am Mittwoch einen Teil der Verluste vom Vortag, die durch den Einbruch der Technologiewerte verursacht worden waren, wieder wettmachen. Die Fed-Entscheidungen stützten die Stimmung. Nvidia (NASDAQ:NVDA) erholten sich weiter nachdem CEO Jensen Huang den Bau eines Forschungszentrums für Quantencomputer ankündigte. Das Unternehmen will außerdem mehrere hundert Milliarden Dollar in in den USA hergestellte Chips und Elektronik investieren, was zu Kursgewinnen bei TSMC (NYSE:TSM) und anderen Zulieferern führte. Trumps Druck auf Unternehmen, in den USA zu produzieren, zeigt Wirkung. Wir gehen jedoch davon aus, dass in den USA hergestellte Computerchips deutlich teurer sein werden als „Made in Asia“. Trumps Zölle haben einen neuen "China-Schock" ausgelöst, der Arbeitsplätze in Schwellenländern von Mexiko bis Indonesien gefährdet, da chinesische Exporte ihre Märkte überschwemmen.
Spannend wird es auf dem Devisenmarkt. Das umfangreiche Konjunkturpaket, mit dem Deutschland seine Wirtschaft aus der Stagnation führen will, treibt den Euro und viele andere europäische Währungen wie die schwedische und die norwegische Krone nach oben. Entscheidend bleibt, ob von dem Paket auch die erhofften Wachstumsimpulse ausgehen, denn eine zu starke Aufwertung des Euro könnte das Wachstum dämpfen und die Wettbewerbsfähigkeit der Exporte belasten. Gleichzeitig wächst die Sorge um die Schulden
Bereits seit 2012 misst und veröffentlicht das Investment-Team von apano Investments die globale Börsenstimmung. Dieser apano-Börsen-Stimmungsindex APX dient dabei unter anderem als Steuerungsinstrument für den erfolgreichen, ETF-basierten Aktienfonds mit Wertsicherungskonzept „apano Global Systematik“ (WKN: A14UWW).